Aktuelles, Branche, Studien - geschrieben von dp am Donnerstag, Dezember 12, 2019 21:47 - noch keine Kommentare
Windows 7 ab 14. Januar 2020 potenzielles Sicherheitsrisiko
PSW GROUP warnt vor veraltetem Betriebssystem
[datensicherheit.de, 12.12.2019] Obwohl Microsoft das Support-Ende für das Betriebssystem „Windows 7“ seit Längerem bekanntgegeben hat, wird es offensichtlich noch immer auf vielen Rechnern in Unternehmen, Privathaushalten, Schulen und Behörden nach wie vor genutzt. Darauf machen IT-Sicherheitsexperten der PSW GROUP aufmerksam und verweisen in diesem Zusammenhang auf eine aktuelle Untersuchung des Sicherheitsspezialisten kaspersky. Demnach verwenden noch immer 41 Prozent ein nicht unterstütztes oder bald auslaufendes Desktop-Betriebssystem wie „Windows XP“ oder „Windows 7“.
Patrycja Tulinska: Veraltetes Betriebssystem schadet nicht nur betroffenem Rechner, sondern allen im Netzwerk angeschlossenen Systemen.
47 Prozent der Mittelstands- und Großunternehmen nutzen immer noch Windows 7
„Laut kaspersky nutzen 38 Prozent der Kleinstunternehmen, 47 Prozent der Mittelstands- und Großunternehmen sowie 38 Prozent der Privatanwender ,Windows 7‘, obwohl der Support Anfang 2020 eingestellt wird“, erläutert Patrycja Tulinska, Geschäftsführerin der PSW GROUP, und macht auf die Folgen aufmerksam:
„Das ist ärgerlich, denn ein veraltetes Betriebssystem schadet nicht nur dem betroffenen Rechner, sondern allen im Netzwerk angeschlossenen Systemen.“
Auch Support für Windows Server 2008 sowie 2008 R2 endet
Wie sicher die verwendeten Computer sowie deren Netzwerk sind, hänge stark vom eingesetzten Betriebssystem ab. In aller Regel bedeute ein Support-Ende bei Betriebssystemen, dass diese nicht mehr durch (Sicherheits-)Updates vom Hersteller versorgt würden. So könnten neuentdeckte Sicherheitslücken nicht geschlossen und damit bequem von Cyber-Kriminellen ausgenutzt werden.
„Das Aus von ,Windows 7‘ Anfang 2020 bedeutet gleichwohl das Ende der Unterstützung für die Serversysteme dieser OS-Generation. Das heißt für Nutzer, dass mit dem 14. Januar 2020 auch der Support für ,Windows Server 2008‘ sowie ,2008 R2‘ endet. Es gibt ab diesem Zeitpunkt keine Updates mehr, es werden keine Sicherheitslücken geschlossen“, unterstreicht Tulinska den Ernst der Lage.
Weiterer Einsatz mit immensen Sicherheitsrisiken und möglichen Compliance-Richtlinien-Verletzungen verbunden
Damit seien nicht nur Rechner, sondern auch Server dringend durch ein Update auf die nächste Generation zu bringen, um IT-Sicherheit zu gewährleisten. Zwar stellten die End-of-Support (EoS)-Server ihren Betrieb nicht ein, jedoch sei jeder weitere Einsatz mit immensen Sicherheitsrisiken und mit möglichen Compliance-Richtlinien-Verletzungen verbunden.
„Diese Risiken gehen über einzelne Plattformen deutlich hinaus. Ist ein Server kompromittiert, wird oft das Gesamtnetzwerk für Hacker-Attacken anfällig. Neben Datenverlusten können Crypto-Mining-Attacken oder auch durch Ransomware verschlüsselte Daten die Folgen sein“, so Tulinska.
57.000 Berliner Verwaltungsrechner warten auf Upgrade
Eine Vorbildfunktion könnten Behörden, Schulen und andere öffentliche Einrichtungen einnehmen, jedoch hinkten diese in Sachen Umstellung auf die aktuelle Betriebssystem-Version mindestens genauso hinterher wie Unternehmen und Privatanwender – und gefährdeten damit den von der DSGVO mittlerweile vorgegebenen Datenschutz. Ein Blick in die Berliner Verwaltung beispielsweise offenbare das Desaster. Knappe 57.000 Verwaltungsrechner warteten in der Hauptstadt auf ihr Upgrade. Auch Schulen stünden vor dieser Problematik: Um den Betrieb an einer Schule am Laufen zu halten, müssten zahlreiche unterschiedliche Daten tagtäglich verarbeitet werden.
Darunter befänden sich viele personenbezogene Daten, wie Stammdaten der Schüler, der Eltern, aber auch der Lehrkräfte und etwaiger Gastdozenten. Neben den Schulcomputern müssten zudem sämtliche Rechner im gesamten Schulsystem auf „Windows 10“ umgestellt werden. „Idealerweise kümmern sich betroffene Schulen und Behörden ja spätestens in den Weihnachtsferien 2019 um den Umstieg auf ,Windows 10‘, um das neue Jahr sicher zu starten“, hofft und mahnt Tulinska abschließend.
Weitere Informationen zum Thema:
PSW GROUP, Bianca Wellbrock, 03.12.2019
IT-Security / Veraltetes Betriebssystem – ein Sicherheitsrisiko
kaspersky daily, 27.08.2019
Warum viele Unternehmen eine tickende Cyber-Zeitbombe bei sich im Haus haben / Sicherheitsrisiko Betriebssystem: 5 Prozent sind veraltet und erhalten keine Sicherheitsupdates mehr
kaspersky, 26.08.2019
Sicherheitsrisiko Betriebssystem: 10 Prozent sind veraltet und erhalten keine Sicherheitsupdates mehr / Kaspersky warnt vor einer unterschätzten Gefahr
datensicherheit.de, 02.08.2019
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