Aktuelles, Experten - geschrieben von am Freitag, August 26, 2022 12:28 - noch keine Kommentare

Wettbewerb um 30-Millionen-Forschungsauftrag: Cyberagentur startet Evaluation

Cyberagentur meldet 19 Teilnehmer mit hochkarätigen Angeboten

[datensicherheit.de, 26.08.2022] Am 23. August 2022 endete nach eigenen Angaben „die bislang größte Ausschreibung der Agentur für Innovation in der Cybersicherheit GmbH (Cyberagentur)“. 19 nationale und internationale Teilnehmer haben demnach ein Angebot zum Forschungsthema „Existenzbedrohende Risiken aus dem Cyber- und Informationsraum – Hochsicherheit in sicherheitskritischen und verteidigungsrelevanten Szenarien“ abgegeben.

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Foto: Andreas Stedler / Cyberagentur

Dr. Gerald Walther: Wir waren über das große Interesse an diesem Projekt nicht überrascht!

Mitte Juni 2022 hatte die Cyberagentur ihr bislang größtes Ausschreibungsprojekt gestartet

Mitte Juni 2022 habe die Cyberagentur ihr bislang größtes Ausschreibungsprojekt gestartet, um die Forschung zur Sicherung kritischer Systeme – insbesondere bessere Methoden und Werkzeuge zur Gewährleistung eines hohen Cyber-Sicherheitsniveaus für die Bundesrepublik Deutschland – zu initiieren.

Mit den nun vorliegenden 19 Angeboten seien Projektskizzen eingereicht worden, welche „beschreiben, wie die einzelnen Teilnehmer neue Fähigkeiten der operativen Cyber-Sicherheit erforschen und entwickeln wollen, um die Innere und Äußere Sicherheit in Deutschland auf zukünftige Bedrohungen im Digitalen Raum vorzubereiten“.

„Insbesondere werden sich die Wettbewerber auf Probleme und Fragestellungen innerhalb der Säulen ‚Prävention‘, ‚Detektion‘, ‚Reaktion‘ und ‚Attribution‘ konzentrieren müssen“, erläutert Projektleiter Dr. Gerald Walther den grundlegenden Auftrag und erläutert das Ziel: „Wir erwarten Forschungsergebnisse, die die Resilienz der Behörden und Kritischer Infrastrukturen in der Cyber-Sicherheit erhöhen.“

Existenzbedrohenden Risiken aus dem Cyber- und Informationsraum müssen zukunftsorientiert betrachtet werden

Die 19 Wettbewerber seien u.a. Konsortialpartnerschaften eingegangen oder hätten Unterauftragnehmer gefunden, um Kräfte für die geforderten Leistungen zu bündeln. Somit seien nun 32 Forschungseinrichtungen, Universitäten oder Hochschulen, eine Behörde sowie 42 privatwirtschaftlich organisierte Unternehmen in das Ausschreibungsverfahren eingebunden.

Unter ihnen befänden sich auch sieben Teilnehmer aus Sachsen-Anhalt und Sachsen sowie zehn internationale Teilnehmer aus Frankreich, den Niederlanden, Österreich, Dänemark, Estland und Israel. „Wir waren über das große Interesse an diesem Projekt nicht überrascht“, so Dr. Walther und betont:

„Die existenzbedrohenden Risiken aus dem Cyber- und Informationsraum sind nicht nur ein brandaktuelles Thema, sondern müssen zukunftsorientiert betrachtet werden. Neue Innovationen und die Digitalisierung der Gesellschaft erfordern eine parallele Stärkung der Inneren und Äußeren Sicherheit.“

Evaluation übernimmt Jury aus Mitgliedern der Cyberagentur und Vertretern gesamtgesellschaftlicher Sicherheitsvorsorge

Bereits bei einem Online-Event am 30. Juni 2022 habe sich durch die Teilnahme von gut 80 Personen ein großes Interesse an dieser Ausschreibung abgezeichnet. Im Verlaufe der Angebotsphase seien über 100 Fragen im Projektraum der Vergabeplattform „DTVP“ gestellt und transparent beantwortet worden.

Dr. Walther kommentiert: „Ich denke, dass wir mit unserem besonderen Ausschreibungsverfahren auf große Resonanz gestoßen sind.“ Zum prinzipiellen Vorgehen führt er aus: „Mit dieser vorkommerziellen Auftragsvergabe (Pre-Commercial Procurement, PCP) lassen wir über die kommenden fünf Jahre die verschiedenen Forschungsansätze der Teilnehmer in vier Phasen miteinander konkurrieren, um die innovativste Forschung voranzutreiben.“

Die Evaluation der eingegangenen Angebote sowie der Ergebnisse während der Projektphasen soll eine Jury aus Mitgliedern der Cyberagentur und Vertretern der gesamtgesellschaftlichen Sicherheitsvorsorge übernehmen. Der angesetzte Wettbewerb der Cyberagentur sei mit einem Budget von 30 Millionen Euro ausgestattet worden. Die Beauftragung der sechs Teilnehmer an der ersten Projektphase sei für Ende Oktober, Anfang November 2022 vorgesehen.

Weitere Informationen zum Thema:

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