Aktuelles, Experten, Studien - geschrieben von dp am Freitag, August 12, 2022 0:20 - noch keine Kommentare
Vertrauen 2.0: Zukunftsbüro des BMBF veröffentlicht neue Studie
Strategische Vorausschau zur Zukunft des Vertrauens in digitalen Welten
[datensicherheit.de, 12.08.2022] Die aktuelle, vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der „Strategischen Vorausschau“ in Auftrag gegebene Studie „Die Zukunft des Vertrauens in digitalen Welten“ fokussiert auf die Fragen „Welche Rolle spielt Vertrauen für soziale Interaktionen in einer zunehmend digitalisierten Welt? Warum braucht es im Digitalen Vertrauen? Entstehen künftig neue Formen und Qualitäten des Vertrauens?“.
Studie „DIE ZUKUNFT DES VERTRAUENS IN DIGITALEN WELTEN“ erschienen
Vertrauen für soziales Miteinander essenziell
Vertrauen sei für das soziale Miteinander essenziell – unabhängig davon, ob sich Menschen im analogen oder digitalen Raum begegneten. „Vertrauen ist eine Basis dafür, mit Unsicherheiten oder Ungewissheiten im Alltag umzugehen.“ Durch neue Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) oder Augmented-Reality-Anwendungen verändere sich unser Alltag.
„Zunehmend verschwimmen die Grenzen zwischen analoger und digitaler Welt.“ Dadurch änderten sich unsere Vertrauensbeziehungen: „Sie werden komplexer.“ Dies führe zu der Frage: „Wie steht es also um das Vertrauen 2.0?“
Szenarien für digitale Zukunft in den 2030er-Jahren im Kontext des Vertrauens
„In Zeiten von ,Fake News‘ ist Wahrheit in digitalen Welten für viele zweifelhaft geworden“, erläutert der Soziologe und Politologe Roland Benedikter – umso wichtiger bleibe Meinungs- und Darstellungsvielfalt.
Vertrauen hänge von Wahrheit ab – und von der Zuversicht, „dass sich diese früher oder später erweisen wird, etwa durch offenen Vergleich von Meinungen und Darstellungen“. Benedikter war nach eigenen Angaben als Themenpate maßgeblich an der Studie „Die Zukunft des Vertrauens in digitalen Welten“ beteiligt und gehört zum 16-köpfigen Zukunftskreis, welcher das BMBF zu Zukunftstrends berät.
Studie beschreibt Mechanismen der Vertrauensbildung
Das Zukunftsbüro wurde demnach vom Bundesforschungsministerium mit dem Prozess zur „Strategischen Vorausschau“ (u.a. systematische Suche nach künftigen Trends) beauftragt und hat die Studie zur „Zukunft des Vertrauens in digitalen Welten“ durchgeführt. Diese beschreibe Mechanismen der Vertrauensbildung und spiele die „Wechselwirkungen verschiedener Entwicklungsszenarien für digitale Zukünfte in den nächsten zehn bis 15 Jahren durch“.
Sie komme zu dem Ergebnis, dass sich die „Konzepte von Vertrauen in der analogen Welt von denen im digitalen Raum unterscheiden“. Sie ließen sich nicht direkt übertragen: Während sich offline das Vertrauen aus der Einschätzung des Gegenübers bilde, sei dies im Digitalen nur indirekt möglich. Zudem neigten die meisten Menschen dazu, digitale Technologien zu nutzen, „selbst wenn sie ein Misstrauen spüren“.
Zukünftig neue Formen des Vertrauens notwendig
„Bits und Bytes können das echte zwischenmenschliche Vertrauen nicht ersetzen oder gar ablösen. Menschliches Vertrauen ist viel umfassender, tiefer und komplizierter als die kleinste Informationseinheit 0 und 1 in der Computersprache“, so Benedikter.
Neue Interaktionsmuster würden in Zukunft neue Muster und Formen der Vertrauensbildung hervorbringen und notwendig machen. Wie diese aussehen könnten, werde in der Studie anhand sogenannter „Future Spotlights“ gezeigt. Diese Alltagsgeschichten aus der Zukunft machten deutlich, „dass durch das Zusammenwirken von neuen Technologien analoge und digitale Welt zunehmend überlappen“. Diese neuen gesellschaftlichen Entwicklungen eröffneten auch neue Erfahrungsräume – was sich wiederum auf die Bedeutung von Vertrauen auswirken dürfte.
Weitere Informationen zum Thema:
Zukunftsbüro des Foresight-
Prozesses (Foresight III)
DIE ZUKUNFT DES VERTRAUENS IN DIGITALEN WELTEN / Studie (Kurzfassung)
datensicherheit.de, 16.12.2020
eco warnt vor Schwächung der Vertrauenswürdigkeit digitaler Kommunikation / Staatliche Überwachung statt Erhöhung der IT-Sicherheit in der eco-Kritik
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