Aktuelles, Experten - geschrieben von dp am Montag, Dezember 9, 2024 13:47 - noch keine Kommentare
Verbraucherzentrale reicht nach BGH-Urteil zu facebook-Datenleck Sammelklage ein
Mit der vzbv-Sammelklage gegen „facebook-“Betreiber können Ansprüche teilnehmender Betroffener vor Verjährung bewahrt werden
[datensicherheit.de, 09.12.2024] Nach dem BGH-Urteil zum „facebook“-Datenleck hat der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) nach eigenen Angaben am 9. Dezember 2024 eine Sammelklage gegen die Meta Platforms Ltd. eingereicht. Diese Klage soll demnach Millionen in Deutschland lebenden Betroffenen helfen, kostenlos Schadenersatzansprüche gegenüber dem Beitreiber von „facebook“ durchzusetzen. Außerdem könnten mit diesem Schritt mögliche Ansprüche von Verbrauchern zum Jahreswechsel nicht mehr verjähren. Der Bundesgerichtshof (BGH) habe für den „bloßen Kontrollverlust“ über die eigenen Daten in einem Einzelfall rund 100 Euro als Schadenersatz-Höhe für angemessen befunden. Dies gehe aus seiner Entscheidung vom 18. November hervor (Az. VI ZR 10/24). Dieses Urteil zum „facebook“-Datenleck erleichtere es Betroffenen, Schadenersatz zu bekommen. Sie müssten laut BGH keinen Nachweis mehr erbringen, „dass ihnen durch ein Datenleck individuelle Nachteile entstanden sind“. Die bloße Betroffenheit reiche aus.
Millionen „facebook“-Nutzern in Deutschland Weg für Entschädigung ebnen
Mit dieser Sammelklage eröffne der vzbv Millionen „facebook“-Nutzern in Deutschland einen Weg für eine Entschädigung in Folge des dortigen Datenlecks: „Der Verbraucherzentrale Bundesverband verhilft Betroffenen zu ihrem Recht“, so Jutta Gurkmann, vzbv-Geschäftsbereichsleiterin „Verbraucherpolitik“.
Ansprüche Betroffener könnten mittels Sammelklage nicht mehr einfach verjähren: „Die vzbv-Sammelklage hemmt die drohende Verjährung von Schadenersatzansprüchen zum Jahreswechsel.“ Betroffene müssten noch abwarten, um sich voraussichtlich ab dem Jahr 2025 der Sammelklage anzuschließen.
Durch „facebook“-Datenleck wurden persönliche Daten von weltweit 533 Millionen Nutzern offengelegt
Die Unterstützung der Sammelklage richtet sich laut vzbv an „facebook-Nutzer“, welche von dem 2021 bekannt gewordenen „facebook“-Datenleck betroffen waren. Ihnen stehe voraussichtlich ein Betrag in Höhe von mindestens 100 Euro Schadenersatz zu. Für Verbraucher, die sich dieser Sammelklage anschließen, sei dieser Weg kostenlos.
Durch das „facebook“-Datenleck seien persönliche Daten von weltweit 533 Millionen Nutzern öffentlich geworden. „Unter den Daten sollen sich laut Medienberichten auch rund sechs Millionen ,facebook’-Konten aus Deutschland befinden.“ Die gestohlenen Daten hätten unter anderem für Spam-Nachrichten, Phishing-SMS oder Identitätsdiebstahl verwendet werden können.
Musterfeststellungsklage gegen „facebook“-Betreiber
„Der Verbraucherzentrale Bundesverband reicht die Sammelklage als ,Musterfeststellungsklage’ ein.“ Er wolle damit Voraussetzungen für Schadenersatzansprüche und -höhe feststellen lassen, damit Betroffene ihre Ansprüche leichter durchsetzen könnten. Noch könnten sich Verbraucher der Klage nicht anschließen. „Das geht erst, sobald das Bundesamt für Justiz das Klageregister öffnet. Voraussichtlich wird das Anfang des Jahres 2025 geschehen.“ Der vzbv werde darüber informieren, „wenn es soweit ist“.
Schon jetzt könnten sich aber Interessierte und Betroffene für den „News-Alert“ des vzbv anmelden. Dadurch erhielten sie künftig direkt Informationen zu aktuellen Entwicklungen rund um diese Sammelklage: „Sie bekommen beispielsweise eine Mail, sobald das Klageregister offen ist und sie sich der Sammelklage anschließen können.“
Weitere Informationen zum Thema:
verbraucherzentrale, 09.12.2024
Datenlecks bei Facebook: So prüfen Sie, ob Sie betroffen sind
verbraucherzentrale, 09.12.2024
Sammelklage gegen Facebook wegen Datenleck / Abonnieren Sie den News-Alert zur Klage, um über den Verlauf des Verfahrens informiert zu werden / Tragen Sie sich beim Bundesamt für Justiz ins Klageregister ein, sobald es eröffnet ist
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