Aktuelles, Branche, Service, Umfragen - geschrieben von am Montag, Dezember 12, 2011 16:55 - noch keine Kommentare

Top-Kriterien für Soziale Netzwerke: Sicherheit und Bedienungsfreundlichkeit

40 Millionen Bundesbürger heute bereits Mitglieder in Sozialen Netzwerken

[datensicherheit.de, 12.12.2011] Bei der Auswahl eines Sozialen Netzwerks seien den Nutzern nach Erkenntnissen des BITKOM Datensicherheit, Privatsphäre und Benutzerfreundlichkeit besonders wichtig:
Bei einer Umfrage im Auftrag des BITKOM hätten 96 Prozent der Nutzer angegeben, bei der Auswahl einer Community sei die Sicherheit ihrer persönlichen Daten wichtig. 93 Prozent hätten die Einstellungen zur Privatsphäre als wichtiges Kriterium benannt, 88 Prozent die Benutzerfreundlichkeit. Für 82 Prozent der Nutzer sei wichtig, ob ihre Freunde in demselben Netzwerk angemeldet sind. Die einzelnen Funktionen der Netzwerke (78 Prozent) und ihre Internationalität (43 Prozent) seien im Vergleich weniger entscheidend.
So gut wie alle Community-Nutzer legten heute großen Wert auf Sicherheit und Datenschutz, sagt BITKOM-Präsident Prof. Dieter Kempf. Offene Kommunikation und Schutz der Privatsphäre müssten zusammengeführt werden.
40 Millionen Bundesbürger seien heute bereits Mitglieder in Sozialen Netzwerken – dies entspreche drei Vierteln aller Internetnutzer. 2010 seien es erst 30 Millionen gewesen – innerhalb eines Jahres also ein Zuwachs von zehn Millionen.
Prof. Kempf betont, dass sich der BITKOM weiter für hohe Datenschutz-Standards in Deutschland und einen aktiven Selbstschutz der Nutzer einsetzen werde. Dafür sei auch künftig intensive Aufklärung nötig. Zwei Dritteln der Community-Nutzer (65 Prozent) fehlten nach eigener Einschätzung noch Informationen, was sie für den Schutz ihrer Daten tun könnten.
Basis ist eine repräsentative Erhebung des Instituts Forsa für den BITKOM. Es seien rund 1.000 Internetnutzer befragt worden, darunter mehr als 700 Nutzer Sozialer Netzwerke. Der BITKOM unterstützt Initiativen für Datenschutz und Sicherheit im Internet, insbesondere für Kinder und Jugendliche. Zu diesen Angeboten zählen die Initiativen „Deutschland sicher im Netz“ und „Watch your Web“, der „Verhaltenskodex Web 2.0“ und das Kinderportal „FragFinn.de“.

Abbildung: BITKOM - Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V., Berlin

Abbildung: BITKOM - Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V., Berlin

BITKOM-Umfrage: Sicherheit ist Community-Nutzern wichtig.

Die wichtigsten Datenschutztipps des BITKOM für Soziale Netzwerke:

  1. Geschützte Adressdaten
    Die meisten Netzwerke verlangen zumindest Name, Anschrift und/oder E-Mail-Adresse. Das dient auch der Sicherheit der Nutzer, weil so einem Missbrauch der Online-Plattform vorgebeugt wird. Die Adressdaten sind in der Regel nicht öffentlich lesbar, wenn es die Nutzer nicht anders bestimmen. Es empfiehlt sich aber in jedem Fall, die Datenschutzerklärung zu lesen. Communitys müssen zumindest nach deutschem Recht strenge Datenschutzregeln erfüllen. So seien sie Mitglieder verständlich zu informieren, zu welchen Zwecken sie Daten speichern. Im Zweifel vor der Registrierung per E-Mail nachfragen!
  2. Voller Name oder Pseudonym?
    Communitys leben vom Vertrauen der Nutzer untereinander. Wenn mit offenen Karten gespielt wird, fühlen sich die Mitglieder meist sicherer. In vielen Netzwerken ist es daher Pflicht, dass sich Nutzer mit ihrem vollen Namen registrieren. Zweck von Communitys ist, reale soziale Beziehungen im Netz abzubilden. Auf Plattformen, wo das nicht zutrifft, spricht aber nichts gegen Pseudonyme („Nicknames“). Das gilt etwa für Einträge in Fach-Foren oder Verbraucherportalen. Auch bei Kindern kann ein Pseudonym angezeigt sein, um die Privatsphäre stärker zu schützen.
  3. Das richtige Maß an Offenheit
    Im täglichen Leben würden die meisten Menschen Unbekannten kaum ihr ganzes Privatleben offenbaren. Auch im Web haben es die Nutzer in der Hand, den Zugang zu privaten Informationen zu beschränken. In Communitys lässt sich zwischen Freunden und Fremden unterscheiden: Freunde haben Zugriff auf die neuesten Fotos, andere nicht. Gleiches gilt für persönliche Kontaktdaten oder Informationen zum eigenen Freundeskreis. Gerade für junge Menschen ist das richtige Maß an Privatsphäre wichtig. Frei zugängliche Partyfotos können etwa bei Bewerbungen schaden. Auch in beruflichen Netzwerken wie XING werden neben Beruf und Arbeitgeber zahlreiche weitere Informationen zum Lebenslauf abgefragt. Dabei sollte ebenfalls jeder bewusst entscheiden, was er preisgeben will.
  4. Darstellung in Suchmaschinen
    In den Einstellungen zur Privatsphäre können Nutzer festlegen, ob ihr Profil von Suchmaschinen wie „Google“ oder „Bing“ gefunden wird. Das geht bei den meisten Netzwerken nur, wenn die Nutzer es ausdrücklich wollen. So wird sichergestellt, dass nur Mitglieder die Seiten lesen können, aber nicht jeder Internet-Surfer. Da es auch Communitys gibt, die dies anders handhaben, sollte jeder diese Einstellung bei der Registrierung prüfen.
  5. Der Umgang mit Werbung
    Wie andere kostenlose Angebote finanzieren sich auch Online-Netzwerke weitgehend über Werbung. Nur einzelne Communitys, vor allem im Business-Bereich, bieten auch Abonnement-Modelle. Wer Gratis-Angebote nutzt, bekommt in der Regel Anzeigen zu sehen. Verbreitet sind „zielgruppenspezifische“ Werbe-Einblendungen. Dabei können die werbenden Unternehmen zum Beispiel festlegen, dass ein Produkt nur männlichen Nutzern zwischen 20 und 25 Jahren gezeigt wird. Das Netzwerk sorgt für einen entsprechenden Filter, übermittelt den Firmen aber in der Regel keine persönlichen Nutzerdaten. Dies sollten Nutzer in den Geschäftsbedingungen überprüfen. Bei manchen Plattformen ist es möglich, Zielgruppen-Werbung auszuschalten – dann bekommen aber zum Beispiel auch Männer Werbung für Lippenstift angezeigt.


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