Aktuelles, Experten, Studien - geschrieben von am Montag, Februar 11, 2019 15:32 - noch keine Kommentare

Testfeld Autonomes Fahren: Begleitforschung startet

Laut KIT sollen unter Realbedingungen wertvolle Erkenntnisse für die Entwicklung des automatisierten Fahrens gewonnen werden

[datensicherheit.de, 11.02.2019] Auf dem „Testfeld Autonomes Fahren Baden-Württemberg“ (TAF BW) sollen über Forschungsprojekte unter Realbedingungen wertvolle Erkenntnisse für die Entwicklung des automatisierten Fahrens gewonnen werden. Laut dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) soll aber auch untersucht werden, wie sich die Projekte selbst auf Verkehr und Technologien auf dem Testfeld auswirken und was das in den realen Straßenverkehr integrierte Testfeld für die Gesellschaft bedeutet. Zudem seien rechtlichen Fragen zu identifizieren. Das Projekt „bwirkt“ nimmt demnach Begleit- und Wirkungsforschung zum automatisierten und vernetzten Fahren auf dem TAF BW in den Blick und leitet Handlungsempfehlungen für Wissenschaft, Industrie und Politik ab.

Folgen des automatisierten und vernetzten Fahrens im Fokus

KIT-Forscher untersuchten dabei vor allem die Auswirkungen auf den Verkehr. „Wenn in Zukunft mehr und mehr ,autonome Fahrzeuge‘ unterwegs sind, wirkt sich das voraussichtlich auf das Verkehrsverhalten der Menschen und auf den Straßenverkehr selbst aus. Diese Entwicklung müssen wir abschätzen und darauf reagieren können“, betont Dr. Martin Kagerbauer vom Institut für Verkehrswesen (IfV), Leiter des Projekts seitens des KIT.
Kagerbauer: „Deshalb untersuchen wir anhand der laufenden Projekte auf dem Testfeld die Folgen des automatisierten und vernetzten Fahrens für die Verkehrsnachfrage und den Verkehrsfluss.“ Unter anderem wollten die Wissenschaftler des IfV herausfinden, ob sich das automatisierte Fahren auf die Zahl der Fahrten sowie Fahrtweiten auswirkt und ob sich die Fahrtziele oder die Wahl der Verkehrsmittel verändern. Dazu nutzten sie die am IfV entwickelte Software „mobiTopp“, mit der sich die Personen-Verkehrsnachfrage simulieren lasse. Die Auswirkungen auf den Verkehrsfluss untersuche das Team beispielsweise anhand der Daten der Sensoren des TAF BW zu Abstandsverhalten, Kapazität und Zeitlücken. Dazu kämen weitere Messungen auf dem TAF BW.

Zielgruppenspezifische Empfehlungen für die Öffentlichkeit

Als Koordinator von „bwirkt“ übernehme das FZI Forschungszentrum Informatik, ein Innovationspartner des KIT, die Aufgabe, für die Begleit- und Wirkungsforschung ein Evaluationskonzept zu entwickeln. Zudem werde das FZI technologische, organisatorische und datenschutzrechtliche Aspekte des Testfelds analysieren und bewerten.
„Aus den daraus resultierenden Erkenntnissen werden wir Forschungs- und Ausbaubedarfe ableiten und als zielgruppenspezifische Empfehlungen in die Öffentlichkeit bringen“, erläutert FZI-Vorstand Prof. J. Marius Zöllner. Mit der Evaluierung der Testfeldforschung werde zudem ein Wissenstransfer in Richtung Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sichergestellt. Dafür führt das FZI nach KIT-Angaben gemeinsam mit der Landesagentur für Neue Mobilitätslösungen und Automotive Baden-Württemberg e-mobil BW, ebenso wie das KIT Teil des Projektkonsortiums, Statusseminare mit allen am Testfeld beteiligten Akteuren durch.

Technologie kein Selbstzweck

„Die Kombination der unterschiedlichen Kompetenzen der Projektpartner und der bereits laufenden Projekte auf dem Testfeld ermöglichen eine effiziente Koordinierung der Forschungsaktivitäten des Landes Baden-Württemberg im Bereich des Autonomen Fahrens“, sagt Professor Zöllner als Sprecher des Testfelds.
„Als Landesagentur für neue Mobilitätslösungen und Automotive Baden-Württemberg werden wir gemeinsam mit unseren Forschungspartnern FZI und KIT das TAF BW und die Projekte im Rahmen des Forschungsprogramms ,Smart Mobility‘ inhaltlich begleiten. In diesem starken Netzwerk mit unseren Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlicher Hand können wir eines der zentralen Zukunftsthemen der Mobilität voranbringen. Technologie darf jedoch kein Selbstzweck sein, daher werden wir in ,bwirkt‘ zu einem frühen Zeitpunkt die zukünftigen Nutzerinnen und Nutzer automatisierter und vernetzter Mobilitätslösungen einbeziehen“, führt Dr. Wolfgang Fischer, Leiter der Projekt- und Clusteraktivitäten der Landesagentur für neue Mobilitätslösungen und Automotive e-mobil BW GmbH aus. Im Dialog würden die unterschiedlichen Bedürfnisse und Anforderungen erfasst und zielgruppengerechte Kommunikationsformate entwickelt.

Weitere Informationen zum Thema:

KIT Mobility Systems Center
Welcome to the KIT Mobility Systems Center

datensicherheit.de, 10.02.2019
secUnity-Roadmap in Brüssel an ENISA übergeben



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