Aktuelles, Branche - geschrieben von am Dienstag, Juni 4, 2024 16:50 - noch keine Kommentare

Telegram: Über 122 Gigabyte an Daten in Kanälen der Messenger-App veröffentlicht

Darunter sollen auch hochsensible Daten wie Nutzernamen bzw. E-Mail-Adressen und Passwörter zu verschiedenen Online-Accounts sein

[datensicherheit.de, 04.06.2024] Laut aktuellen Medien-Berichten sollen zahlreiche Nutzerdaten in „Telegram“-Kanälen geleakt worden sein – darunter hochsensible Angaben wie Nutzernamen bzw. E-Mail-Adressen und Passwörter zu verschiedenen Online-Accounts. ESET kommentiert in einer Stellungnahme diesen Vorfall und gibt evtl. betroffenen Nutzern Tipps.

Cyber-Kriminelle missbrauchen Telegram-Kanäle zur Verbreitung gestohlener Daten

Einer aktuellen Meldung des Blogs „Troy Hunt“ zufolge haben Unbekannte über 122 Gigabyte an Daten in Kanälen der Messenger-App „Telegram“ veröffentlicht. Der Blog-Herausgeber ist zudem Betreiber von „‘;–have i been pwned?“, einer Web-Datenbank für geleakte Zugangsdaten. Darin enthalten: 361 Millionen E-Mail-Adressen, von denen knapp die Hälfte bis dato anscheinend noch nie in einem solchen Datenleck aufgetaucht ist.“

Auch Benutzernamen und Passwörter zu Online-Konten seien Teil dieses Leaks. Cybersecurity-Experten haben demnach diese Anmeldedaten von mehreren „Telegram“-Kanälen gesammelt: „In diesen von Cyber-Kriminellen genutzten Kanälen werden gestohlene Daten verbreitet, um den Ruf des Kanals zu verbessern und Abonnenten zu gewinnen.“ Die dort geposteten Informationen seien höchstwahrscheinlich zum großen Teil echt.

Starker und aktueller Malware-Schutz für Datensicherheit unabdingbar

„Telegram wird häufig als offenes, app-basiertes ,Dark Forum’ genutzt, in dem Benutzerdaten und illegales Material ausgetauscht werden. Es teilt viele Eigenschaften mit dem ,DarkWeb’ hinsichtlich Anonymisierung und zieht auch Cyber-Kriminelle für bösartige Aktivitäten an“, erläutert der ESET-IT-Sicherheitsexperte Jake Moore.

„Benutzernamen und Kennwörter werden häufig mithilfe von Infostealer-Malware gestohlen, mit der Cyber-Kriminelle Computer infizieren. Ein starker und aktueller Malware-Schutz ist deshalb unabdingbar“, so Moores dringender Rat.

Weitere konkrete ESET-Tipps zur Stärkung der Datensicherheit für Nutzer:

Eigene Daten überprüfen!
Auf der Website „‘;–have i been pwned?“ könnten Nutzer feststellen, ob ihre E-Mail-Adressen und Passwörter bereits vom aktuellen oder einem vorangegangenen Leak betroffen waren.

Auf Spam-Nachrichten achten!
Sind die eigenen Daten bereits im Umlauf, sollten Nutzer in nächster Zeit besonders vorsichtig sein: „Die gesammelten E-Mail-Adressen werden häufig für Spam-Kampagnen genutzt.“

Bestehende Passwörter ändern!
„Hacker werden die erbeuteten Zugangsdaten für den Zugriff auf verschiedene Accounts nutzen.“ Experten sprächen hier von „Credential Stuffing“. Vor allem sollten Nutzer für jedes Konto ein einzigartiges, sicheres Passwort verwenden.

Eine Zweifaktor-Authentifizierung (ZFA) einrichten!
Sobald neben Nutzernamen und Passwort ein weiterer Faktor – wie z.B. eine Smartphone-App – in Benutzung ist, könnten Cyber-Kriminelle nicht mehr ohne weiteres auf Online-Konten zugreifen, sollten sie in den Besitz von Login-Daten gelangen.

Weitere Informationen zum Thema:

Troy Hunt, 04.06.2024
Telegram Combolists and 361M Email Addresses

‚;–have i been pwned?
Check if your email address is in a data breach



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