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Aktuelles, Experten, Gastbeiträge - Sonntag, Oktober 9, 2011 23:07 - noch keine Kommentare
Der Übergang zwischen Kryptologie und Magie ist fließend
Vom 6. bis 7. Oktober fand im US Bundesstaat Maryland das NSA Crypto History Symposium statt
Von unserem Gastautor Klaus Schmeh
[datensicherheit.de, 09.10.2011] Kennen Sie den Codex Rohonczi? Dieses mehrere Jahrhunderte alte, handgeschriebene Buch ist in unbekannten Buchstaben verfasst. Bisher ist es niemandem gelungen, dieses geheimnisvolle Werk zu entschlüsseln. Doch das könnte sich ändern. Auf dem „NSA Crypto History Symposium“, das am 6. und 7. Oktober 2011 in der Nähe von Baltimore (USA) stattfand, verkündete der ungarische Historiker Benedek Láng, das Rätsel des „Codex Rohonczi“ stehe kurz vor der Lösung.
Derartiges haben zwar auch schon andere behauptet, doch Láng gilt als seriöser Forscher, der nicht leichtfertig mit Sensationsmeldungen aufwartet. Man darf also auf eine baldige Veröffentlichung der mutmaßlichen „Rohonczi“-Löser – es handelt sich um zwei Landsleute Lángs – gespannt sein.
Insgesamt 180 Teilnehmer hatten sich beim zweijährlich stattfindenden „NSA Crypto History Symposium“ eingefunden, und einmal mehr wurde klar:
Die Kryptologie-Geschichte ist längst eine eigenständige Disziplin, deren Wachstum seit Jahrzehnten anhält. Noch in den 1980er-Jahren beschäftigten sich allenfalls ein paar Spezialisten mit dem Thema – viele davon mit der berühmten Verschlüsselungsmaschine Enigma. Heute ist das Themenspektrum so breit, dass selbst Experten nicht mehr die gesamte Kryptologie-Geschichte überblicken können. Es geht daher nichts mehr ohne Spezialisierung! Dies erkennt man nicht zuletzt an den oftmals sehr speziellen Themen, an denen die Krypto-Historiker forschen. weiterlesen…