Matthias Miller – datensicherheit.de Informationen zu Datensicherheit und Datenschutz https://www.datensicherheit.de Datensicherheit und Datenschutz im Überblick Fri, 19 Apr 2019 23:27:37 +0000 de hourly 1 Deutsches Historisches Museum erhält neun militär-historische Handschriften https://www.datensicherheit.de/deutsches-historisches-museum-militaer-historische-handschriften https://www.datensicherheit.de/deutsches-historisches-museum-militaer-historische-handschriften#respond Wed, 14 Mar 2018 22:51:51 +0000 https://www.datensicherheit.de/?p=27374 Wertvolle Exponate der einstigen Bibliothek des Staatlichen Zeughauses

[datensicherheit.de, 14.03.2018] Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) hat laut einer eigenen Meldung neun Handschriften an die Stiftung Deutsches Historisches Museum (DHM) übergeben, die sich in der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz befanden. Diese militär-historischen Werke gehörten demnach bis zur Auflösung des Zeughauses in die Zeughaus-Bibliothek und waren in der DDR auf unterschiedlichen Wegen in die heutige Staatsbibliothek zu Berlin gelangt, wo sie verzeichnet und erschlossen wurden.

Zeughaus-Bibliothek einst eine der größten militärischen Sammlungen

Die Bibliothek des Staatlichen Zeughauses sei ehemals eine der größten militärischen Bibliotheken im deutschsprachigen Raum gewesen. Nur ein Viertel des Bestandes, rund 5.000 Werke, habe den Zweiten Weltkrieg im Gebäude des Zeughauses Unter den Linden unbeschadet überstanden. Die meisten der restlichen Bände gälten bis heute als verschollen. Von der einstigen Handschriftensammlung der Zeughaus-Bibliothek mit knapp 400 Signaturen seien noch gut 120 Stücke im DHM erhalten.
Nach der Auflösung des Zeughauses in der Nachkriegszeit sei der Restbestand zunächst auf andere Bibliotheken in der DDR verteilt worden. Als 1953 das Museum für Deutsche Geschichte, die Vorgängerinstitution des Deutschen Historischen Museums, gegründet wurde, sei entschieden worden, diese Bibliothek dort wieder zusammenzuführen. Nicht in allen Fällen sei es dann aber tatsächlich zur Rückgabe gekommen.

Immer noch historische Altlasten aufzuarbeiten!

Bei seinen Recherchen zum Verbleib der Zeughaus-Bibliothek sei der Leiter der DHM-Bibliothek, Dr. Matthias Miller, auf den nun übergebenen Bestand gestoßen.
„Diese Rückgabe zeigt einmal mehr, dass wir immer noch historische Altlasten aufzuarbeiten haben. Fälschlich in unsere Sammlungen gelangte Stücke versuchen wir natürlich, ihren rechtmäßigen Eigentümern zurückzugeben. Dafür müssen sie aber auch auffindbar gemacht werden“, so Hermann Parzinger, Präsident der SPK.
Barbara Schneider-Kempf ergänzt: „Die Staatsbibliothek zu Berlin hinterlegt seit Jahren jede verfügbare Information zur Provenienz ihrer in ihren Katalogen, was bereits zu mehreren erfreulichen Rückgaben geführt hat.“
„Wir danken der Generaldirektorin der Staatsbibliothek, Barbara Schneider-Kempf, und dem Präsidenten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Prof. Dr. Hermann Parzinger, für die Rückgabe der Zeughaus-Handschriften an das Deutsche Historische Museum“, erwiderte der Präsident der Stiftung Deutsches Historisches Museum, Prof. Dr. Raphael Gross. „Das Deutsche Historische Museum ist darum bemüht, die während des Zweiten Weltkrieges verlorenen Sammlungsbestände des Zeughauses Berlin wenigstens virtuell zu rekonstruieren. Mit der Rückgabe der neun Handschriften hat die Stiftung Preußischer Kulturbesitz erneut ermöglicht, Kriegsverluste des Zeughauses auch real wieder in ihren ursprünglichen Sammlungszusammenhang rückzuübertragen.“

Am wertvollsten: ein in Süddeutschland verfasstes Kriegsbuch von 1453

Die wertvollste der zurückgegebenen Handschriften sei ein in Süddeutschland verfasstes Kriegsbuch aus dem Jahr 1453. Auf 254 Blättern zeige es neben anderem zahlreiche Federzeichnungen den Stand der Kriegstechnik und die Ausrüstung der Soldaten um die Mitte des 15. Jahrhunderts. Dargestellt seien Belagerungsgeräte, Pyrotechnik, Geschütze, Rüstungen, Kampfszenen sowie Burganlagen. Zwei der Handschriften seien um 1800 in Frankreich entstanden – sie handelten vom Krieg im Gebirge und von der Ausbildung in der Königlichen Garde du Corps.
Die sechs weiteren Handschriften stammten aus Deutschland und seien zwischen 1820 und 1900 verfasst worden. Sie handelten vom Wert und der Verwendung von Scharfschützen, von der Entwicklung der Kanonen seit dem Jahr 1666, beschrieben die Belagerung der Zitadelle von Antwerpen, behandelten die Ursachen des Krieges, taktische Fragen oder strategische Operationspläne.

Weitere Informationen zum Thema:

datensicherheit.de, 16.01.2013
IT-Sicherheit: Prognosen für 2017

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