DIVSI – datensicherheit.de Informationen zu Datensicherheit und Datenschutz https://www.datensicherheit.de Datensicherheit und Datenschutz im Überblick Sun, 05 May 2019 20:54:15 +0000 de hourly 1 DIVSI stellt Aktivität mit positiver Bilanz ein https://www.datensicherheit.de/divsi-stellt-aktivitaet-mit-positiver-bilanz-ein https://www.datensicherheit.de/divsi-stellt-aktivitaet-mit-positiver-bilanz-ein#respond Mon, 31 Dec 2018 16:26:06 +0000 https://www.datensicherheit.de/?p=29639 DIVSI magazin Dezember 2018DIVSI stellt Aktivität nach sieben Jahrem mit positiver Bilanz ein.]]> DIVSI magazin Dezember 2018

Deutsches Institut für Vertrauen und Sicherheit im Internet nach sieben Jahren aufgelöst

[datensicherheit.de, 31.12.2018] Nach siebenjähriger Tätigkeit wird das Deutsche Institut für Vertrauen und Sicherheit im Internet (DIVSI) nach eigenen Angaben mit dem Ablauf des Jahres 2018 aufgelöst. Die Deutsche Post hat demnach ihr finanzielles Engagement für das Hamburger Institut beendet. Als positive Bilanz des eigenen Wirkens wird auf „wegweisende und vielbeachtete Studien zu Nutzung, Chancen und Risiken des Internets“ hingewiesen. Es seien zahlreiche Projekte angestoßen, Lösungswege aufgezeigt und bundesweite Diskussionen ausgelöst worden.

2011 im Rahmen der „CeBIT“ vorgestellt

Das in Hamburg angesiedelte und bundesweit anerkannte Institut wurde 2011 im Rahmen der „CeBIT“ vorgestellt und in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt.„Ein Institut, das frei und unabhängig die vielfältig auftauchenden Fragen nach der Lebenswirklichkeit der Menschen im Digitalen Zeitalter untersuchen und über die Ergebnisse einen breit gefächerten Diskurs anstoßen soll und darf – ein solches Institut gab es damals nicht“, sagt DIVSI-Direktor Matthias Kammer rückblickend.
Es sei „mutig und vorausschauend von den Verantwortlichen der Deutschen Post“ gewesen, die Initiative zu ergreifen, die Gründung des Instituts zu ermöglichen und ihm völlige Freiheit zu geben und zu keinem Zeitpunkt in die Arbeit hineinzureden.
Nach Kammers Überzeugung haben auch die beiden früheren Bundespräsidenten Roman Herzog und Joachim Gauck als Schirmherren wesentlich zum Erfolg des Instituts beigetragen: „Das gesamte DIVSI-Team durfte den hohen Wert der Unterstützung durch diese herausragenden Persönlichkeiten der Zeitgeschichte erfahren. Beide haben sich mit unterschiedlichen Schwerpunkten engagiert und deutliche Akzente gesetzt.“

DIVSI-Studien auch weiter online verfügbar

Das Institut sei bei Studien, Umfragen und anderen Veröffentlichungen immer von externen Experten der verschiedensten Fachrichtungen unterstützt worden. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit seien in den zurückliegenden sieben Jahren eine Reihe von qualifizierten Untersuchungen erarbeitet worden.
Die DIVSI-Studien sollen auch nach dem Ende des Instituts erhalten und weiter verfügbar sein. Vor dem Hintergrund vieler gemeinsamer Projekte und Veranstaltungen in den vergangenen Jahren hat sich laut DIVSI die Bucerius Law School in Hamburg bereit erklärt, die Verantwortung dafür zu übernehmen, dass die Arbeitsergebnisse des DIVSI digital erreichbar bleiben.
Mit Blick über die DIVSI-Arbeiten hinaus auf die gesamte künftige Entwicklung des Internet-Geschehens in Deutschland macht Matthias Kammer deutlich: „Algorithmen, Künstliche Intelligenz und Automatisierung verändern die Gesellschaft bereits jetzt dramatischer als viele andere technische Entwicklungen zuvor. Sie bringen für uns existenzielle Herausforderungen. Zugleich erleichtern sie unseren Alltag, unser Leben. Alle Institutionen, die Chancen dieser Entwicklung aufzeigen und damit verbundene Gefahren beherrschbar machen wollen, haben Berge von Themen vor sich. Unser gesamtes Wertegerüst, das unsere Gesellschaft zusammenhält, ist betroffen. Für das DIVSI war wichtig, diese Herausforderungen optimistisch anzunehmen und als Gestaltungsaufgabe zu begreifen. Digitalisierung bringt nicht den Untergang, im Gegenteil. Wir haben es in der Hand, auch in einem laufenden Entwicklungsprozess die Grundwerte unserer demokratischen Gesellschaft im Blick zu behalten und sie zu stärken. Es muss dabei bleiben, dass auch im Zeitalter der Digitalisierung der Mensch verantwortlich ist für die Welt.“

Weitere Informationen zum Thema:

DIVSI Deutsches Institut für Vertrauen und Sicherheit im Internet
Publikationen

DIVSI Deutsches Institut für Vertrauen und Sicherheit im Internet, Dezember 2018
DIVSI magazin: In Hamburg sagt man Tschüss

datensicherheit.de, 15.03.2018
DIVSI-Umfrage: Netzneutralität soll bleiben

datensicherheit.de, 17.11.2014
DIVSI Studie: Daten – Ware und Währung

datensicherheit.de, 14.05.2014
DIVSI: Deutschland braucht einen Digitalen Kodex

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https://www.datensicherheit.de/divsi-stellt-aktivitaet-mit-positiver-bilanz-ein/feed 0
DSGVO: Hohe Bekanntheit bei geringer Wertschätzung https://www.datensicherheit.de/dsgvo-hohe-bekanntheit-bei-geringer-wertschaetzung https://www.datensicherheit.de/dsgvo-hohe-bekanntheit-bei-geringer-wertschaetzung#respond Thu, 19 Jul 2018 18:46:48 +0000 https://www.datensicherheit.de/?p=28092 DIVSI sieht Teilerfolg auf dem Weg zu verbessertem Datenschutz

[datensicherheit.de, 19.07.2018] Das Deutsche Institut für Vertrauen und Sicherheit im Internet (DIVSI) hat nach eigenen Angaben eine aktuelle repräsentative Umfrage zur europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) durch das Institut dimap durchführen lassen. Mitte Juli 2018 seien hierzu insgesamt 1.010 Menschen in Deutschland ab 14 Jahren befragt worden. Die DSGVO hat demnach einen hohen Bekanntheitsgrad, aber vor allem bei Selbstständigen zeigt sich Skepsis.

Lediglich ein Fünftel sieht Auswirkungen positiv

Die nachhaltig von Staat und Wirtschaft auf allen Kanälen verbreiteten Informationen zur DSGVO hätten grundsätzlich Früchte getragen: 90 Prozent der Menschen in Deutschland hätten von dieser seit dem 25. Mai 2018 endgültig in Kraft getretenen Neuerung bereits gehört.
Allerdings hapere es noch mit dem Verständnis und auch mit der Akzeptanz für die Verordnung, die letztlich für besseren Schutz personenbezogener Daten sorgen solle. Weniger als die Hälfte (46 Prozent) der Befragten gebe an, mit Inhalten der DSGVO vertraut zu sein. Die Mehrheit dagegen könne schlicht nicht einschätzen, ob die Verordnung für die angestrebte und versprochene Verbesserung im Datenschutz sorgt.
Lediglich ein Fünftel (rund 20 Prozent) sehe die Auswirkungen positiv.

Kritische Haltung insbesondere der Selbstständigen

Besonders skeptisch gegenüber der DSGVO zeigten sich Selbstständige. Diese seien unter allen Berufsgruppen am vertrautesten mit den Inhalten der DSGVO, blickten auf diese jedoch zugleich besonders kritisch. Einerseits gäben 62 Prozent von ihnen an, die Inhalte der Verordnung zu kennen, gleichzeitig sähen andererseits 39 Prozent der Selbständigen darin keine Verbesserung des Datenschutzes. Auch in dieser Gruppe gäben 45 Prozent an, die Auswirkungen der Verordnung nicht einschätzen zu können.

Teilerfolg auf dem Weg zu einem verbesserten Datenschutz

DIVSI-Direktor Matthias Kammer wertet das Ergebnis nach eigenen Angaben als einen „Teilerfolg auf dem Weg zu einem verbesserten Datenschutz in Deutschland“: Auch wenn viele Bürger über die „anhaltende Penetration des Themas“ womöglich genervt gewesen seien, habe es sich gelohnt.
Kammer: „Immerhin neun von zehn Menschen ist die DSGVO bekannt. Staat und Wirtschaft sind gefordert, jetzt die positiven Details der Inhalte weiter herauszustellen. Und es verwundert mich wenig, wenn die Selbstständigen zunächst einmal keine Verbesserung in der Verordnung sehen. Tatsächlich haben sie damit die meiste Arbeit und sind gefordert, gegenüber allen Kunden und Partnern aktiv zu werden.“
Übrigens werde die DSGVO ab dem 20. Juli 2018 einheitliches Datenschutzgesetz in 31 europäischen Staaten sein (28 EU-Staaten zzgl. drei EWR-Länder – Island, Liechtenstein und Norwegen).

Weitere Informationen zum Thema:

datensicherheit.de, 27.05.2018
DSGVO laut BLC-Studie vielen Deutschen noch unbekannt

datensicherheit.de, 17.03.2018
EU-DSGVO: Perspektiven des Datenschutzes nach dem 25. Mai 2018

datensicherheit.de, 15.03.2018
DIVSI-Umfrage: Netzneutralität soll bleiben

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https://www.datensicherheit.de/dsgvo-hohe-bekanntheit-bei-geringer-wertschaetzung/feed 0
DIVSI-Umfrage: Netzneutralität soll bleiben https://www.datensicherheit.de/divsi-umfrage-netzneutralitaet-soll-bleiben https://www.datensicherheit.de/divsi-umfrage-netzneutralitaet-soll-bleiben#comments Thu, 15 Mar 2018 17:58:19 +0000 https://www.datensicherheit.de/?p=27376 DIVSI-Umfrage zu NetzbeutralitätNetzneutralität: Deutsche Bevölkerung will im Internet gleiche Übertragungsgeschwindigkeit für alle.]]> DIVSI-Umfrage zu Netzbeutralität

Zum heutigen Weltverbrauchertag: Deutsche Bevölkerung will im Internet gleiche Übertragungsgeschwindigkeit für alle.

[datensicherheit.de, 15.03.2018] Bundesdeutsche Verbraucher wollen eine Gleichbehandlung im Internet und lehnen es mit einer Mehrheit von 74 Prozent ab, dass man sich mit einer Extrabezahlung einen schnelleren Datentransfer im Netz erkaufen kann. So das klare Votum in einer aktuellen repräsentativen Umfrage des Deutschen Instituts für Vertrauen und Sicherheit im Internet (DIVSI), realisiert von dimap.

DIVSI-Umfrage zu Netzbeutralität

Bild: DIVSI

DIVSI-Umfrage zur Netzneutralität

Demnach plädieren die Deutschen ausdrücklich dafür, dass die gesetzliche Vorgabe, wonach alle Daten im Internet unabhängig von Sender, Empfänger und Inhalt gleich schnell zu übertragen sind, unbedingt beibehalten werden muss.
Dieser deutliche Wunsch zeigt sich über alle Altersgruppen und gesellschaftlichen Bereiche hinweg. Unter Freiberuflern und Selbstständigen sprechen sich sogar 86 Prozent dafür aus, die bisherige Regelung zur Datenübertragung auf keinen Fall anzurühren.
Lediglich 18 Prozent aller Befragten sind dafür, durch Extrabezahlung eine bevorzugte, schnellere Datenübertragung zu ermöglichen.
Unveränderte Gleichbehandlung wünschen sich die Deutschen auch dann, wenn das Netz einmal überlastet sein sollte. 55 Prozent erwarten, dass in einem solchen Fall Unternehmen nicht vorrangig behandelt werden.
DIVSI-Direktor Matthias Kammer wertet das Umfrageergebnis so: „Die Verbraucher fordern ganz klar: Kein Zwei-Klassen-Internet! Die Netzneutralität muss gewahrt bleiben und die verantwortlichen Stellen sollten auf keinen Fall zulassen, dass Menschen benachteiligt werden, weil sie sich eine Bevorzugung finanziell nicht leisten können.“

Weitere Informationen zum Thema:

datensicherheit.de, 05.03.2018
Vertrauen sinkt: Mehrheit der Befragten erwartet mehr staatliches Engagement für IT-Sicherheit

datensicherheit.de, 15.05.2014
DIVSI: Deutschland braucht einen Digitalen Kodex

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Vertrauen sinkt: Mehrheit der Befragten erwartet mehr staatliches Engagement für IT-Sicherheit https://www.datensicherheit.de/vertrauen-staat-engagement-it-sicherheit https://www.datensicherheit.de/vertrauen-staat-engagement-it-sicherheit#respond Mon, 05 Mar 2018 13:18:17 +0000 https://www.datensicherheit.de/?p=27346 80 Prozent fordern ein offizielles IT-Sicherheitssiegel

[datensicherheit.de, 05.03.2018] Der Hackerangriff auf das Netz des Bundes, der die Bundesregierung in diesen Tagen erschüttert, werfe auch ein Schlaglicht auf die Haltung der Menschen in Deutschland zu Internet-Sicherheitsfragen. Wie eine Erhebung des Deutschen Instituts für Vertrauen und Sicherheit im Internet (DIVSI) nach eigenen Angaben 2017 deutlich machte, erwarten 85 Prozent der Bevölkerung ausdrücklich vom Staat, dass er in unserem Digitalen Zeitalter für Sicherheit im Internet sorgt – gleichzeitig trauten ihm genau dies 84 Prozent nicht zu. Dieses eklatante Missverhältnis gebe Grund zur Sorge.

Vertrauen in den Staat bedroht

Es gebe immer Situationen, so beispielsweise die Flüchtlingskrise, die sinkendes Vertrauen in den Staat mit sich bringen könnten. Der erfolgreiche Hacker-Angriff habe mit hoher Wahrscheinlichkeit ähnliche Folgen und werde das Vertrauen in die eigentlich geforderten Fähigkeiten des Staates bei der Gefahrenabwehr weiter schwinden lassen.
DIVIS-Direktor Matthias Kammer: „Dazu passt, dass der schon länger laufende Angriff auf das Regierungsnetzwerk erst jetzt offiziell zugegeben wurde. Auch eine solche mangelnde Information über die Geschehnisse trägt nicht dazu bei, die Sicherheitsängste der Bürger im Umgang mit dem Internet geringer werden zu lassen.“

Mehr staatliches Engagement gefordert

Die Umfrage des DIVSI ergab demnach weiterhin, dass die Internetnutzer mehr staatliches Engagement für die Sicherheit im Internet fordern. So befürworteten 80 Prozent der Befragten ein offizielles Sicherheitssiegel, an dem sich vertrauenswürdige Angebote und Dienstleistungen problemlos erkennen lassen.
Genauso viele Nutzer wünschten sich eine staatliche Stelle, bei der die Verantwortung für alle sicherheitsrelevanten Fragen im Internet gebündelt ist. Im Prinzip existiere mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bereits eine solche Einrichtung. Kammer sieht mit Blick auf die aktuellen Ereignisse dringenden Handlungsbedarf: „Ich fordere die neue Bundesregierung dazu auf, das BSI als Konsequenz aus diesem erfolgreichen Hackerangriff zu stärken. Es wäre unverantwortlich, wenn die Regierung trotz dieses alarmierenden Ereignisses einfach zur Tagesordnung übergehen würde.“ Für Kammer könnte insbesondere eine Unabhängigkeit des BSI, wie beispielsweise bereits beim Rechnungshof vorhanden, das Vertrauen der Menschen in die Möglichkeiten der Gefahrenabwehr und rechtzeitiger Gefahrenerkennung, vor allem aber in die Entschlossenheit und Handlungsfähigkeit des Staates verbessern.

Sorge nehmen, den Sicherheitsinteressen des Innenministeriums unterworfen zu sein!

Ein unabhängiges BSI sollte laut Kammer die Bürger „wertfrei beraten können und die Sorge nehmen, den Sicherheitsinteressen des Innenministeriums unterworfen zu sein“.
Dies sei umso wichtiger, da die Deutschen der Digitalisierung grundsätzlich unverändert positiv gegenüberstehen würden: Etwa 70 Prozent der Menschen seien überzeugt, dass diese Entwicklung für sie persönlich Vorteile biete. Diese Zahl mache deutlich, dass das Internet längst in der Mitte unserer Gesellschaft angekommen sei.
Um die Vorteile der Digitalisierung für sich nutzen zu können, müssten sich die Menschen jedoch sicher und souverän in der Digitalen Welt bewegen können. „Hier sind Staat und Unternehmen gefordert, die vielen digitalen Angebote, die den Alltag erleichtern, mit höherer Sicherheit in Einklang zu bringen und damit Vertrauen zu stärken“, betont Kammer.

Weitere Informationen zum Thema:

datensicherheit.de, 17.11.2014
DIVSI Studie: Daten – Ware und Währung

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https://www.datensicherheit.de/vertrauen-staat-engagement-it-sicherheit/feed 0
Digitaler Wandel: Mehrheit der Bürger voller Hoffnung und Optimismus https://www.datensicherheit.de/digitaler-wandel-mehrheit-der-buerger-voller-hoffnung-und-optimismus https://www.datensicherheit.de/digitaler-wandel-mehrheit-der-buerger-voller-hoffnung-und-optimismus#respond Mon, 09 Oct 2017 12:03:49 +0000 https://www.datensicherheit.de/?p=26957 Laut neuer DIVSI-Umfrage werden auch Vorteile für sich persönlich gesehen

[datensicherheit.de, 09.10.2017] Das Deutsche Institut für Vertrauen und Sicherheit im Internet (DIVSI) gibt die Erkenntnisse seiner aktuellen, vom Institut dimap durchgeführten repräsentativen Umfrage bekannt: Demnach hätten „nie zuvor“ so viele Menschen in Deutschland mit dem Digitalen Wandel Hoffnungen verbunden.

Digitalisierung: Deutschland soll Spitzenposition einnehmen

75 Prozent der Befragten sähen durch die Digitalisierung Vorteile für unser Land, 63 Prozent auch direkte persönliche positive Auswirkungen. 84 Prozent wollten, dass sich die neue Bundesregierung um den Ausbau des schnellen Internets kümmert – und ebenfalls 84 Prozent der Befragten sei es „sehr“ oder „eher wichtig“, dass Deutschland auf dem Gebiet der Digitalisierung eine Spitzenposition einnimmt.

Repräsentative Umfrage

Für diese repräsentative Umfrage des Deutschen Instituts für Vertrauen und Sicherheit im Internet (DIVSI), realisiert mit dem Meinungsforschungsinstitut dimap, seien nach einer Zufallsauswahl 1.011 Bürger in Deutschland befragt worden.
DIVSI-Direktor Matthias Kammer wertet das eindeutige Ergebnis als sehr erfreulich: „Es ist ein wichtiges Signal, dass die Bevölkerung den technischen Fortschritt ganz klar positiv einschätzt. Die Menschen begegnen der Digitalisierung mit Optimismus und voller Hoffnungen, nicht mit Ängsten oder Sorgen.“
Die Zahl der Skeptiker und Gleichgültigen im Hinblick auf Digitalisierung und Internet sei dagegen ausgesprochen gering: So glaubten lediglich 15 Prozent, dass Deutschland durch die Digitalisierung eher Nachteile haben werde. Genau so gering sei der Anteil derjenigen, denen es gleichgültig sei, ob sich die neue Bundesregierung um den Ausbau des schnellen Internets kümmert. Und noch niedriger, mit zwölf Prrzent, sei die Anzahl jener, denen es unwichtig oder sehr unwichtig sei, ob Deutschland bei der Digitalisierung eine Spitzenposition einnimmt.

Internet überall im Land angekommen

Diese Umfrage zeige auch, dass die insgesamt bereits überwiegend positive Einstellung zur Digitalisierung in der Gruppe der Menschen mit dem höchsten Schulabschluss (Abitur, Fachhochschulreife) noch über dem Durchschnitt liege.
Besonders auffällig seien hier zwei Werte: 82 Prozent von ihnen seien überzeugt, dass Deutschland durch die Digitalisierung eher Vorteile habe, 72 Prozent sähen diese bei ihnen persönlich.
„Die Ergebnisse sind in ihrer Eindeutigkeit über alle gesellschaftlichen, Bildungs- und Altersgruppen hinweg äußerst bemerkenswert. Das Internet ist überall in unserem Land angekommen“, sagt Kammer.

Weitere Informationen zum Thema:

datensicherheit.de, 15.05.2014
DIVSI: Deutschland braucht einen Digitalen Kodex

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https://www.datensicherheit.de/digitaler-wandel-mehrheit-der-buerger-voller-hoffnung-und-optimismus/feed 0
Digitalisierung: Deutsche fordern staatliches Engagement für mehr Sicherheit https://www.datensicherheit.de/digitalisierung-deutsche-fordern-staatliches-engagement-fuer-mehr-sicherheit https://www.datensicherheit.de/digitalisierung-deutsche-fordern-staatliches-engagement-fuer-mehr-sicherheit#respond Fri, 18 Aug 2017 15:52:23 +0000 https://www.datensicherheit.de/?p=26827 Deutsches Institut für Vertrauen und Sicherheit im Internet meldet „auffallende Paradoxien“ in Ergebnissen der von dimap vorgenommenen Umfrage

[datensicherheit.de, 18.08.2017] Das Deutsche Institut für Vertrauen und Sicherheit im Internet (DIVSI) meldet „auffallende Paradoxien“ in seinen Ergebnissen der jüngsten, von dimap im Auftrag vorgenommenen Umfrage.
Nach der Verantwortung für Sicherheit im Internet gefragt, haben demnach 83 Prozent der Internetnutzer der Aussage „voll“ oder „eher“ zugestimmt, dass jeder selbst für seine Sicherheit im Internet verantwortlich ist. Gleichzeitig bezweifele die Mehrheit (57 %), dass der Einzelne dieser Verantwortung überhaupt gerecht werden kann – dies meinten selbst 53 Prozent der Internetnutzer, die ihre eigenen Kompetenzen als „sehr gut“ oder „gut“ einschätzen. 84 Prozent der Internetnutzer in Deutschland erwarten laut DIVSI auch von Unternehmen die Übernahme von Verantwortung. Allerdings hätten zwei Drittel der Befragten nur „geringes“ bis „gar kein“ Vertrauen darauf, dass die Firmen sich ausreichend um die Sicherheit ihrer Kunden kümmern.

Sicherheit im Internet: Forderungen an den Staat, aber wenig Erwartungen

Über alle Altersspannen hinweg verlangten 85 Prozent der Befragten, dass sich der Staat stärker um das Thema Sicherheit im Internet kümmern sollte. Gleichzeitig trauten jedoch 84 Prozent dem Staat nicht zu, dass er dieser Aufgabe gerecht werden und seine Bürger schützen kann.
80 Prozent der Befragten befürworteten ein offizielles Sicherheitssiegel, an dem sich vertrauenswürdige Angebote und Dienstleistungen problemlos erkennen lassen sollen. Genauso viele Nutzer wünschten sich eine staatliche Stelle, bei der die Verantwortung für alle sicherheitsrelevanten Fragen im Internet gebündelt wird.
„Als nationale Cyber-Sicherheitsbehörde übernehmen wir gerne diese Verantwortung. Informationssicherheit ist die Voraussetzung einer erfolgreichen Digitalisierung, die Staat, Wirtschaft und Gesellschaft gleichermaßen erfasst und neue Chancen bietet“, erklärt Arne Schönbohm, Präsident des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). „Damit wir alle von diesen Chancen profitieren können, unterstützt das BSI IT-Anwender durch konkrete, praxisorientierte Angebote, etwa in Form von Informationen und Handlungsempfehlungen, die wir unter ,www.bsi-fuer-buerger.de‘ zur Verfügung stellen“, so Schönbohm.

Digitalisierung überwiegend positiv bewertet

Insgesamt, so ein weiteres DIVSI-Ergebnis, stehen die Deutschen der Digitalisierung aber unverändert positiv gegenüber: Aktuell seien 70 Prozent der Befragten überzeugt, dass die Digitalisierung viele Vorteile für sie biete. Selbst von denjenigen, die das Internet nicht nutzen, sei sich mehr als ein Drittel dennoch bewusst, dass diese Entwicklung auch auf sie Auswirkungen habe.
„Das Internet ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Um die Vorteile der Digitalisierung für sich zu nutzen, müssen sich die Menschen sicher und souverän in der digitalen Welt bewegen können. Hier sind Staat und Unternehmen gefordert, die vielen digitalen Angebote, die den Alltag erleichtern, mit höherer Sicherheit in Einklang zu bringen und damit Vertrauen zu stärken“, betont DIVSI-Direktor Matthias Kammer.

Weitere Informationen zum Thema:

DIVSI, 18.08.2017
Digitalisierung – Deutsche fordern mehr Sicherheit: Was bedeutet das für Vertrauen und für Kommunikation?

datensicherheit.de, 17.05.2014
DIVSI Studie: Daten – Ware und Währung

datensicherheit.de, 15.11.2014
DIVSI: Deutschland braucht einen Digitalen Kodex

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https://www.datensicherheit.de/digitalisierung-deutsche-fordern-staatliches-engagement-fuer-mehr-sicherheit/feed 0
DIVSI: Auch Nutzer sollten mit Apps wie Pokémon Go Geld verdienen https://www.datensicherheit.de/divsi-auch-nutzer-sollten-mit-apps-wie-pokemon-go-geld-verdienen https://www.datensicherheit.de/divsi-auch-nutzer-sollten-mit-apps-wie-pokemon-go-geld-verdienen#respond Wed, 31 Aug 2016 15:45:42 +0000 http://www.datensicherheit.de/?p=25851 Pragmatische Reform des Datenschutzrechts gefordert

[datensicherheit.de, 31.08.2016] In jedem Land, in welchem Land „Pokémon Go“ freigeschaltet wird, springt die App an die Spitze der Download-Charts. Seit der Markteinführung haben nach Angaben des Deutschen Instituts für Vertrauen und Sicherheit im Internet (DIVSI) fast acht Millionen Menschen in Deutschland – mithin rund zehn Prozent der Gesamtbevölkerung – diese App heruntergeladen und installiert. Das Herunterladen sei kostenfrei, dennoch werde mit dieser App Geld verdient. Die Nutzer akzeptierten vor dem ersten Spiel die Nutzungsbedingungen, meist ohne sie zuvor gelesen zu haben, und gäben dadurch ihr „Okay“, dass mit ihren Daten ein „Millionengeschäft“ gemacht werde – ohne dass sie selbst finanziell auch nur ansatzweise davon profitierten.

Daten als „Währung der Zukunft“

Das Geschäftsmodell solcher Apps liege im Sammeln, Weitergeben und zum Teil sogar Verkaufen von Daten – der „Währung der Zukunft“. Je mehr Daten über einen Nutzer gesammelt würden und je persönlicher und genauer sie seien, desto zielgerichteter könnten Unternehmen diese auswerten, sie beispielsweise für Werbezwecke verwenden, Trends analysieren oder auch gesellschaftliche Entwicklungen voraussehen.
Das DIVSI geht in einer aktuellen Stellungnahme der Frage nach, ob es nicht „einmal andersherum ginge und die Nutzer an der Verwendung ihrer eigenen Daten verdienen würden“. Der DIVSI-Direktor, Matthias Kammer, fordert deshalb eine Reform des Datenschutzrechts: „Wenn Menschen ihre privaten Daten zur Verfügung stellen, sollten diejenigen, die diese Daten nutzen und finanziell verwerten, die Kunden auch am Erlös beteiligen.“
Die Ergebnisse der durch das renommierte Lorenz-von-Stein-Institut in Kiel erstellten DIVSI-Untersuchung „Daten als Handelsware“ unterstützen demnach Kammers Aussage. So laute das Fazit der Studie, dass nicht jede Datenverarbeitung als unerwünscht betrachtet werden dürfe – in Zeiten der Digitalisierung sei eine Kommerzialisierung von Daten längst Alltag. Darauf habe aber das Datenschutzrecht keine Antwort. Auch ökonomische Interessen des einzelnen müssten künftig Berücksichtigung finden. Es müsse ihm erleichtert werden, seine ideellen Interessen zu schützen.

Faktischen Datenhandel vollständig erfassen und Nutzer-Selbstbestimmung fördern

Es hätten sich prosperierende Märkte entwickelt, „bei denen Daten der neue Rohstoff sind“, betont Bundespräsident a.D. und DIVSI-Schirmherr Prof. Dr. Roman Herzog in seinem Vorwort zu der Untersuchung. Es sei anerkannter Fakt, dass die aktuelle Daten-Wirtschaft unser derzeitiges Daten(schutz)recht vor immense Herausforderungen stelle. Fakt sei ebenfalls, dass vor allem ideelle Interessen der einzelnen Nutzer im Fokus der geltenden rechtlichen Regelungen stünden.
Das DIVSI plädiert deshalb für „praxistauglichere Mechanismen, um die Selbstbestimmung der Nutzer effektiv sicherzustellen“. Es sei an der Zeit, rechtliche und praktische Konzepte zu entwickeln, die den faktischen Datenhandel vollständig erfassten und die Nutzer-Selbstbestimmung förderten, sagt Kammer – „ Die Position derjenigen, die ihre Daten zur Verfügung stellen, könnte gestärkt werden, indem Regeln und Gesetze zum Datenschutz an das Urheberrecht angelehnt werden.“
Zudem, so Kammer, müsse in Zukunft eindeutig rechtlich geregelt sein, wer Daten nutzen und verwerten darf. Durch Einräumung von Nutzungslizenzen ließe sich ein an den Interessen aller Beteiligter orientierter und besser kontrollierbarer Datenhandel realisieren.

Datenschutzrechtliche Einwilligung in der Praxis gescheitert

Hauptproblem sei bislang, dass im Bereich der digitalen Datenwirtschaft Politik und Gesetzgeber nicht angemessen auf seit Langem bekannte Entwicklungen reagierten, erläutert die Autorin Johanna Jöns. Das Rechtsinstitut der datenschutzrechtlichen Einwilligung und Datenschutzprinzipien wie Datensparsamkeit seien in vielen Bereichen nicht geeignet, den veränderten Umgang mit personenbezogenen Daten rechtlich zu erfassen. Auch diverse Schutzmechanismen hätten sich als wirkungslos herausgestellt – allen voran das Prinzip der Freiwilligkeit und Informiertheit bei Abgabe der datenschutzrechtlichen Einwilligung. Die gesetzlichen Schutzmechanismen des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) seien in vielen Fällen ineffektiv, würden umgangen oder ließen sich schlicht nicht kontrollieren, so Jöns. Die Untersuchung komme deshalb zu dem Schluss, dass das Instrument der datenschutzrechtlichen Einwilligung in der Praxis gescheitert sei und dogmatische Unzulänglichkeiten aufweise.
Jöns empfiehlt, dass neben den ideellen Interessen der Betroffenen auch der wirtschaftliche Wert von Daten im BDSG Berücksichtigung finden sollte. Bislang dienten im Zusammenhang mit der Datenverarbeitung vorwiegend ideelle Interessen der Betroffenen als Anknüpfungspunkt für rechtliche Regelungen. Dies spiegele nicht mehr die Realität wider.
Diese Studie liefert laut dem DIVSI-Direktor eine Vielzahl neuer Fakten und Anregungen, die für einen öffentlichen Disput in einem wichtigen Themenbereich dienen könnten. Letztlich gehe es darum, im Bereich des Datenhandels ein Gleichgewicht zwischen allen Beteiligten herzustellen. „Das haben wir nicht. Der Status Quo weist stattdessen ein hohes Maß an Intransparenz auf“, so Kammer.

Weitere Informationen zum Thema:

DIVSI, 12.03.2016
Daten als Handelsware

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https://www.datensicherheit.de/divsi-auch-nutzer-sollten-mit-apps-wie-pokemon-go-geld-verdienen/feed 0
Studie: Leben ohne Internet für 61 Prozent nicht mehr vorstellbar https://www.datensicherheit.de/studie-leben-ohne-internet-fuer-61-prozent-nicht-mehr-vorstellbar https://www.datensicherheit.de/studie-leben-ohne-internet-fuer-61-prozent-nicht-mehr-vorstellbar#respond Tue, 28 Jun 2016 21:15:29 +0000 http://www.datensicherheit.de/?p=25650 Große Mehrheit der Bevölkerung sieht wesentlich mehr Chancen als Gefahren im Internet

[datensicherheit.de, 28.06.2016] Laut aktuellen Erkenntnissen des Deutschen Instituts für Vertrauen und Sicherheit im Internet (DIVSI) sei in den letzten Jahren und insbesondere nach den Enthüllungen von Edward Snowden viel über Datensicherheit und -missbrauch im Internet gesprochen worden – dennoch lasse sich „ein ausgeprägter Internet-Optimismus und -Pragmatismus in der deutschen Gesellschaft feststellen“. Immer mehr Menschen könnten sich ein Leben ohne Internet überhaupt nicht mehr vorstellen – 2012 seien es 50 Prozent gewesen, heute seien es bereits 61 Prozent.

Mehrheit sieht wesentlich mehr Chancen als Gefahren im Internet

Die große Mehrheit der Bevölkerung (72 Prozent) sehe zudem wesentlich mehr Chancen als Gefahren im Internet – ein Plus von vier Prozent. Aber Optimismus dürfe und sollte nicht mit Naivität verwechselt werden: Dass Datensicherheit im Internet überhaupt möglich ist, bezweifeln demnach 68 Prozent der Befragten, noch einmal 13 Prozent mehr als 2012.
Die Studie „DIVSI Internet-Milieus 2016: Die digitalisierte Gesellschaft in Bewegung“ wurde am 28. Juni 2016 in Berlin vorgestellt. Das renommierte Heidelberger SINUS-Institut habe die Studie im Auftrag des DIVSI erstellt, bei der über 2.600 für die deutschsprachige Gesamtbevölkerung ab 14 Jahren repräsentative Menschen in persönlichen Gesprächen befragt worden seien.

Kaum noch jemand will aufs Internet verzichten

Am Internet führe kein Weg vorbei: Die meisten Menschen könnten und wollten nicht mehr aufs Online-Sein verzichten – und das obwohl ihnen sehr bewusst sei, dass die Internetnutzung auch Risiken berge. Es habe sich eine realistische, aber auch sehr pragmatische Grundhaltung in Sicherheitsfragen etabliert, so DIVSI-Direktor Matthias Kammer. So sei den Menschen bewusst, dass es in punkto Sicherheit und Datenschutz keine einfachen Lösungen gebe. Dies bestätige sich dadurch, dass die deutschen Internetnutzer nahezu gleichermaßen sich selbst (82 Prozent), den Staat (70 Prozent) und die Unternehmen (88 Prozent) bei Fragen nach der Sicherheit im Internet in der Verantwortung sähen. Doch seien sie skeptisch, dass der Staat und die Unternehmen dazu in der Lage seien. 66 Prozent glaubten nicht, dass der Staat die Bürger vor den Gefahren im Internet schützen könne. Entsprechend gäben 64 Prozent an, dass man sich an einen freieren Umgang mit Daten gewöhnen müsse – auch wenn sie ihre persönlichen Daten davon gerne ausgenommen sehen würden.

Digitaler Wandel nimmt nicht alle mit

Überall sei vom Digitalen Wandel die Rede, der die bisher gekannte Welt „auf den Kopf“ stelle. Tatsächlich habe das Internet in den letzten Jahren praktisch alle Lebensbereiche rasant verändert oder zumindest deutlich beeinflusst. Der Digitale Wandel vollziehe sich bei weitem nicht nur technisch, sondern unsere Gesellschaft habe sich im Hinblick auf ihre Grundhaltungen zum Internet in nur vier Jahren massiv verändert, erläutert Kammer.
Aber auch wenn Online-Sein in den meisten Fällen zum Normalzustand werde, habe die Studie ergeben, dass immer noch jeder Sechste und damit 16 Prozent der Deutschen sog. „Offliner“ seien – viele davon im fortgeschrittenen Alter. Nicht nur sie äußerten deutliche Unsicherheiten im Umgang mit dem Netz. Auch teilweise sehr aktive und internetaffine Nutzer fühlten sich nicht souverän genug, seien vom Internet und seinen schier unendlichen Möglichkeiten teils überfordert, sagt Dr. Silke Borgstedt, „Direktorin Sozialforschung“ beim SINUS-Institut. Nicht wenigen mache es Angst, dass immer mehr Bereiche des Alltags dem Digitalen Wandel unterworfen würden. Man müsse dieser Gruppe besondere Aufmerksamkeit und Unterstützung zukommen lassen, fordert Borgstedt.

Weitere Informationen zum Thema:

Deutsches Institut für Vertrauen und Sicherheit im Internet, 20.06.2016
DIVSI Internet-Milieus 2016: Die digitalisierte Gesellschaft in Bewegung

datensicherheit.de, 17.11.2014
DIVSI Studie: Daten – Ware und Währung

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https://www.datensicherheit.de/studie-leben-ohne-internet-fuer-61-prozent-nicht-mehr-vorstellbar/feed 0
Deutsches Datenschutzrecht offensichtlich dringend reformbedürftig https://www.datensicherheit.de/deutsches-datenschutzrecht-offensichtlich-dringend-reformbeduerftig https://www.datensicherheit.de/deutsches-datenschutzrecht-offensichtlich-dringend-reformbeduerftig#respond Sat, 09 Apr 2016 20:56:39 +0000 http://www.datensicherheit.de/?p=25317 Neuste DIVSI-Untersuchung „Daten als Handelsware“ erschienen

[datensicherheit.de, 09.04.2016] Das Deutsche Institut für Vertrauen und Sicherheit im Internet (DIVSI) hat im März 2016 eine aktuelle Untersuchung mit dem Thema „Daten als Handelsware“ veröffentlicht. Im Kern belege ihre Publikation die Ineffektivität und Unkontrollierbarkeit der geltenden gesetzlichen Regelungen und Schutzmechanismen beim Handel mit Daten.
Bundespräsident a.D. und DIVSI-Schirmherr Prof. Dr. Roman Herzog habe die Relevanz dieser Studie mit den Worten bekräftigt: „Fakt ist, dass die prosperierenden Märkte, die sich durch die Kommerzialisierung von Daten und dem Handel mit Daten entwickelt haben, unser aktuelles Daten(schutz)recht vor immense Herausforderungen stellen …“. DIVSI plädiert daher für praxistauglichere Mechanismen.

Nutzer-Selbstbestimmung fördern

Es sei dringend an der Zeit, rechtliche und praktische Konzepte zu entwickeln, „die den faktischen Datenhandel vollständig erfassen und die Nutzer-Selbstbestimmung fördern“. Die gesetzlichen Schutzmechanismen des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) seien bislang „in vielen Fällen ineffektiv“, könnten leicht umgangen werden oder ließen sich schlicht nicht kontrollieren, fasst Matthias Kammer, der Direktor des DIVSI, die Ergebnisse der aktuellen Untersuchung zusammen, die vom renommierten Lorenz-von-Stein-Institut für Verwaltungswissenschaften der Universität Kiel im Auftrag des DIVSI erstellt wurde und aus juristischer Sicht die Bedeutung von Daten als Handelsware beleuchtet.
Die Selbstbestimmung derjenigen, die ihre Daten zur Verfügung stellen, könnte gestärkt werden, indem Regeln und Gesetze zum Datenschutz an das Urheberrecht angelehnt würden.

Einräumung von Nutzungslizenzen vorgeschlagen

Zudem, so Kammer, müsse in Zukunft eindeutig rechtlich geregelt sein, wer Daten nutzen und verwerten darf. Durch Einräumung von Nutzungslizenzen ließe sich ein an den Interessen aller Beteiligter orientierter und besser kontrollierbarer Datenhandel realisieren.
Für ihn sei das Instrument der datenschutzrechtlichen Einwilligung, die nach allen Untersuchungen zumeist durch Anklicken binnen Zehntelsekunden erfolgt, gescheitert, so Kammer.

Viele Schutzmechanismen praxisuntauglich

Außerdem erweise sich auch das Datenschutzprinzip, wonach die Daten nur zu dem Zweck verwendet werden dürften, für den sie erhoben worden seien, in der Praxis als nicht erfolgreich. Diese Regelungen seien laut DIVSI-Studie in vielen Bereichen nicht geeignet, den veränderten Umgang mit personenbezogenen Daten rechtlich zu erfassen.
Insbesondere die diversen Schutzmechanismen hätten sich als wirkungslos herausgestellt – allen voran das Prinzip der Freiwilligkeit und Informiertheit bei Abgabe der datenschutzrechtlichen Einwilligung. Die Nutzer stimmten meist den Datenschutzrechtlinien zu, ohne diese überhaupt – und schon gar nicht im Detail – zu lesen. Meist gebe es zudem keinerlei Alternative zur Zustimmung und Freigabe der eigenen Daten, wenn man die entsprechenden Dienstleistungen nutzen möchte, erklärt Kammer.

Politik und Gesetzgeber hinken Entwicklung hinterher

Für die Autorin der Studie, Diplom-Juristin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lorenz-von-Stein-Institut Johanna Jöns, liegt das Hauptproblem darin, dass im Bereich der digitalen Datenwirtschaft Politik und Gesetzgeber nicht angemessen auf seit langem bekannte Entwicklungen reagieren.
In Zeiten der Digitalisierung, in der Daten längst als „Rohstoffe des 21. Jahrhunderts“ gehandelt würden, müsse zukünftig folgender Spagat gelingen: Die individuellen Interessen jedes Einzelnen, wie der Schutz der freien Entfaltung der Persönlichkeit, seien zu berücksichtigen und effektiv zu schützen. Gleichzeitig aber dürfe nicht jede ökonomisch motivierte Datenverarbeitung als unerwünscht betrachtet werden, betont Jöns. Auch der wirtschaftliche Wert von Daten müsse im BDSG Berücksichtigung finden. Bisher habe das Datenschutzrecht auf diesen doppelten Anspruch keine Antwort.

Gleichgewicht zwischen allen Beteiligten herstellen

Die Studie soll eine Vielzahl neuer Fakten und Anregungen liefern sowie verdeutlichen, wie wichtig eine öffentliche Diskussion über die zunehmende Bedeutung von Daten als Handelsware und über eine Reform des Datenschutzrechts ist.
Letztlich gehe es darum, im Bereich des Datenhandels ein Gleichgewicht zwischen allen Beteiligten – Wirtschaft, Politik und Nutzer – herzustellen. Davon seien wir derzeit meilenweit entfernt, der Status quo weise stattdessen ein „hohes Maß an Intransparenz“ auf, resümiert Kammer.

Weitere Informationen zum Thema:

DIVSI, 17.03.2016
Daten als Handelsware

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https://www.datensicherheit.de/deutsches-datenschutzrecht-offensichtlich-dringend-reformbeduerftig/feed 0
AGB und Datenschutzerklärungen: Fairness für Verbraucher gefordert https://www.datensicherheit.de/agb-datenschutzerklaerungen-fairness-verbraucher https://www.datensicherheit.de/agb-datenschutzerklaerungen-fairness-verbraucher#respond Wed, 24 Feb 2016 18:10:20 +0000 http://www.datensicherheit.de/?p=25157 Forderungen an die Internetwirtschaft nach Auswertung aktueller Studien des DIVSI und der Stiftung Warentest

[datensicherheit.de, 24.02.2016] Laut einer aktuellen Studie des Deutschen Instituts für Vertrauen und Sicherheit im Internet (DIVSI) sind für 78 Prozent aller Nutzer des Internets sowohl die Datenschutzbestimmungen als auch die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) unverständlich. 73 Prozent der Befragten fordern demnach von der Internetwirtschaft kürzere Texte und eine einfachere Sprache.

„Spitze des Eisbergs“

Das DIVSI hat nun die großen Internetdienste aufgefordert, schon im eigenen Interesse Änderungen der Datenschutzerklärungen vorzunehmen und sich nicht länger auf die Bequemlichkeit der Nutzer zu verlassen.
Wer von ihnen „mit Fairness“ vorangehe, werde sich im Wettbewerb Vorteile verschaffen, betont DIVSI-Direktor Matthias Kammer. Der Ärger fast aller Internetnutzer über unverständliche Datenschutzerklärungen der großen Internetdienste sei tatsächlich gar noch viel größer als am 24. Februar 2016 von der Stiftung Warentest veröffentlicht – dieser sei nur die „Spitze des Eisbergs“, so Kammer.

Verbraucherfeindlich: Lange, kaum verständliche Texte

Die Stiftung Warentest hat die Datenschutzrichtlinien von 16 Internetdiensten auf Verständlichkeit und rechtliche Fallen bezogen auf die Verwertung der erhobenen Daten untersucht. Praktisch alle großen Anbieter veranlassten die Verbraucher dazu, mit ebenso langen wie kaum verständlichen Texten aus Bequemlichkeit schnell weg- und weiterzuklicken, so Kammers Kritik.
Man sei gespannt, wann der erste Anbieter erkennt, dass in einer fairen Information ein Wettbewerbsvorteil liege – es ihm nutze, dem Kunden echte Entscheidungsmöglichkeiten zu eröffnen.

Weitere Informationen zum Thema:

DIVSI, 22.10.2015
DIVSI-Umfrage: So gehen Internet-Nutzer in Deutschland mit AGB und Datenschutzbedingungen um

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