Aktuelles, Experten, Studien - geschrieben von dp am Mittwoch, September 16, 2009 23:07 - noch keine Kommentare
Studie: Wahl des Vornamens kann für Bildungschancen entscheidend sein
Viele Lehrkräfte mit Vorannahmen hinsichtlich Fähigkeiten und Verhalten der Kinder
[datensicherheit.de, 16.09.2009] Eine aktuelle Studie der „Carl von Ossietzky Universität Oldenburg“ belegt, dass Ungleichheiten von Bildungschancen schon mit dem Eintrag des Vornamens eines Kindes ins Standesamtsregister beginnen können. Bestimmte Vornamen führten demnach bei vielen Lehrkräften zu Vorannahmen, was die Fähigkeiten und das Verhalten der Kinder betrifft:
Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Oldenburger Erziehungswissenschaftlerin Prof. Dr. Astrid Kaiser und ihrer Mitarbeiterin Julia Kube von der Arbeitsstelle für Kinderforschung. Per Online-Fragebogen wurden knapp 2.000 GrundschullehrerInnen anonymisiert befragt. Grundlage für die jetzt vorgestellten Ergebnisse sei die detaillierte Auswertung von 500 Fragebögen.
Von dem überwiegenden Anteil der befragten Lehrpersonen werden Schüler/innen mit bestimmten Namen eher negativ oder eher positiv wahrgenommen. Als eher freundlicher, leistungsstärker und verhaltensunauffällig stellten sich Kinder mit Vornamen wie Charlotte, Sophie, Marie, Hannah, Alexander, Maximilian, Simon, Lukas oder Jakob im Bewusstsein von Lehrkräften dar, während Namen wie Chantal, Mandy, Angelina, Kevin, Justin oder Maurice eher mit Leistungsschwäche und Verhaltensauffälligkeit assoziiert würden. Besonders „Kevin“ habe sich als stereotyper Vorname für einen „verhaltensauffälligen“ Schüler herausgestellt – in einem Fragebogen habe sich gar der Kommentar Kevin sei „kein Name, sondern eine Diagnose!“ gefunden.
Weitere Informationen zum Thema:
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Ungleiche Bildungschancen schon durch Vornamen? / Studie zu Vorurteilen und Vorannahmen von Lehrern
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