Aktuelles, Branche - geschrieben von dp am Samstag, Mai 18, 2024 16:20 - noch keine Kommentare
QakBot: Neue Windows-Zero-Day-Schwachstelle ausgenutzt
Entdeckung wurde im Zuge der Untersuchung der Windows DWM Core Library Elevation of Privilege-Schwachstelle Anfang April 2024 gemacht
[datensicherheit.de, 18.05.2024] Die Kaspersky-Forscher Boris Larin und Mert Degirmenci haben nach eigenen Angaben eine neue Zero-Day-Schwachstelle in „Windows“ mit der Bezeichnung „CVE-2024-30051“ gefunden. Diese Entdeckung wurde demnach im Zuge der Untersuchung der „Windows DWM Core Library Elevation of Privilege“-Schwachstelle („CVE-2023-36033“) Anfang April 2024 gemacht. Ein Patch sei am 14. Mai 2024 im Rahmen des „May Patch Tuesday“ von Microsoft veröffentlicht worden.
Auf VirusTotal aufgetaucht: Hinweis auf potenzielle Windows-Sicherheitslücke
„Am 1. April 2024 erregte ein auf ,VirusTotal’ hochgeladenes Dokument die Aufmerksamkeit der Kaspersky-Forscher. Das Dokument mit einem aussagekräftigen Dateinamen wies auf eine potenzielle Sicherheitslücke im ,Windows’-Betriebssystem hin.“ Trotz gebrochenen Englischs und der fehlenden Details (wie die Schwachstelle ausgelöst werden kann), habe das Dokument einen Exploit-Prozess beschrieben, der jenem vom Zero-Day-Exploit für „CVE-2023-36033“ geglichen habe, obwohl sich diese Schwachstellen voneinander unterschieden.
Das Team habe vermutete, die Sicherheitslücke sei entweder erfunden oder nicht ausnutzbar; trotzdem habe es seine Untersuchung fortgesetzt. „Eine schnelle Überprüfung ergab jedoch, dass es sich tatsächlich um eine Zero-Day-Schwachstelle handelt, die zu einer Ausweitung der Systemprivilegien führen kann.“
Kaspersky habe seine Erkenntnisse umgehend an Microsoft gemeldet – anschließend sei die Schwachstelle verifiziert und als „CVE-2024-30051“ bezeichnet worden.
Global Research & Analysis Team untersuchte Zero-Day-Schwachstelle in Windows
Nach dieser Meldung hätten die Kaspersky-Experten begonnen, „die Exploits und Angriffe, die diese Zero-Day-Schwachstelle nutzen, näher unter die Lupe zu nehmen“. Mitte April 2024 habe das Team einen Exploit für „CVE-2024-30051“ entdeckt und seine Verwendung in Verbindung mit „QakBot“ sowie anderer Malware beobachtet. Dies deute darauf hin, dass mehrere Bedrohungsakteure Zugriff auf diesen Exploit hätten.
„Wir fanden das Dokument auf ,VirusTotal’ aufgrund seines aussagekräftigen Charakters sehr interessant und haben es deshalb näher untersucht. So konnten wir diese kritische Zero-Day-Schwachstelle entdecken“, berichtet Boris Larin, „Principal Security Researcher“ im „Global Research & Analysis Team“ (GReAT) bei Kaspersky.
Er kommentiert: „Die Geschwindigkeit, mit der Bedrohungsakteure diesen Exploit in ihr Arsenal integrieren, unterstreicht wie wichtig es ist, rechtzeitig Updates vorzunehmen und insgesamt immer wachsam zu bleiben, was die Cyber-Sicherheit betrifft.“
Nutzer sollten nun ihre Windows-Systeme aktualisieren
Kaspersky plane, technische Details zu „CVE-2024-30051“ zu veröffentlichen, „sobald genügend Zeit vergangen ist, damit die meisten Nutzer ihre ,Windows’-Systeme aktualisieren konnten“. Kaspersky habe sich bei Microsoft für die „prompte Analyse und Veröffentlichung von Patches“ bedankt.
Die Kaspersky-Produkte seien aktualisiert worden, um die Ausnutzung von „CVE-2024-30051“ und damit verbundener Malware mit den folgenden Ergebnissen zu erkennen:
- „PDM:Exploit.Win32.Generic“
- „PDM:Trojan.Win32.Generic“
- „UDS:DangerousObject.Multi.Generic“
- „Trojan.Win32.Agent.gen“
- „Trojan.Win32.CobaltStrike.gen“
Kaspersky verfolge den fortschrittlichen Banking-Trojaner „QakBot“ seit seiner Entdeckung im Jahr 2007. Ursprünglich für den Diebstahl von Bankdaten konzipiert, habe sich „QakBot“ erheblich weiterentwickelt und neue Funktionen erworben, wie E-Mail-Diebstahl, Keylogging und die Fähigkeit, sich selbst zu verbreiten sowie Ransomware zu installieren. Diese Malware sei für ihre häufigen Updates und Verbesserungen bekannt – dies mache sie zu einer ständigen Bedrohung in der Cyber-Sicherheitslandschaft. In den vergangenen Jahren sei beobachtet worden, dass „QakBot“ andere Botnets, wie beispielsweise „Emotet“, für die Verbreitung nutze.
Weitere Informationen zum Thema:
SECURELIST by Kaspersky, 14.05.2024
QakBot attacks with Windows zero-day (CVE-2024-30051)
NIST, 25.04.2024
National Vulnerability Database: CVE-2024-30551 Detail
NIST, 25.04.2024
National Vulnerability Database: CVE-2023-36033 Detail
MICROSOFT, 14.04.2024
Windows DWM Core Library Elevation of Privilege Vulnerability / CVE-2024-30051 / Security Vulnerability
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