Aktuelles, Experten - geschrieben von dp am Mittwoch, Februar 27, 2019 20:55 - noch keine Kommentare
Projekt SPARTA: Stärkung europäischer Cyber-Sicherheitskompetenzen
Aufbau eines weltweit führenden Kompetenzzentrums für Cyber-Sicherheit in der EU
[datensicherheit.de, 27.02.2019] Laut dem Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) haben sich in dem gerade gestarteten EU-Projekt „SPARTA“ Institutionen aus 14 EU-Ländern zusammengeschlossen, um gemeinsam Strategien, Technologien und Kompetenzen für die Cyber-Sicherheit zu erforschen. Das Projekt soll demnach zum Aufbau eines weltweit führenden Kompetenzzentrums für Cyber-Sicherheit mit Sitz in der EU beitragen und Europa in diesem Bereich unabhängiger machen.
Europäische Kompetenzbündelung mit Blick auf gemeinsame Forschungs- und Innovationsziele
Die steigende Zahl der Cyber-Attacken der letzten Jahre führe vor Augen, „wie wichtig Cyber-Sicherheit aus ökonomischer und gesellschaftlicher Sicht geworden ist“. Nicht zuletzt wegen der fortschreitenden Digitalisierung von Wirtschaft, Industrie und Gesellschaft sei es unerlässlich, die digitale Sicherheit durch den Ausbau entsprechender Sicherheitskapazitäten in Europa zu stärken.
Diese Herausforderung erfordert laut ISI eine europäische Kompetenzbündelung mit Blick auf gemeinsame Forschungs- und Innovationsziele, zu der das Projekt „SPARTA“ beitragen und dadurch die strategische Autonomie der EU bei der IT-Sicherheit stärken soll.
Ehrgeiziger Fahrplan für Forschung und Innovationen im Bereich Cyber-Sicherheit
Das vom europäischen Forschungsprogramm „H2020“ geförderte Projekt werde sehr konkrete Fragestellungen insbesondere in den vier Bereichen Gesundheit (1), Energie, Finanzen und Verkehr (2), Informations-, Kommunikationstechnologien und Industrie (3) sowie E-Government und öffentliche Verwaltung (4) bearbeiten.
Eine im Projekt entwickelte „Roadmap“ solle dabei einen ehrgeizigen Fahrplan für Forschung und Innovationen im Bereich Cyber-Sicherheit entwickeln und maßgeblich zum Aufbau eines global führenden Kompetenznetzwerks mit Sitz in der EU beitragen. Darüber hinaus würden im Projekt digitale Anwendungen und Plattformen entwickelt, die höchste Sicherheitsansprüche erfüllen und auch für Trainings genutzt werden sollten.
Sicherheitslösungen mit ethischem und sozialem Anspruch
Dr. Michael Friedewald, beim Fraunhofer ISI im Projekt die Aktivitäten zum Thema „Responsible innovation: ethical, legal and societal aspects“ koordinierend, erläutert die Forschungsziele wie folgt: „Wir achten darauf, dass die im Projekt verfolgten Sicherheitslösungen aus ethischer und sozialer Sicht stets einwandfrei sowie mit dem geltenden Datenschutz-Recht vereinbar sind. So werden wir uns zum Beispiel der Frage widmen, wie Unternehmen Nutzerdaten erheben und auswerten können und dabei das Recht auf den Schutz personenbezogener Daten gewahrt bleibt.“
Das „SPARTA“-Konsortium unter der Leitung der CEA (The French Alternative Energies and Atomic Energy Commission) bestehe aus 44 Institutionen aus 14 EU-Mitgliedstaaten, die sich an der Schnittstelle zwischen wissenschaftlicher Forschung, technologischer Entwicklung und Gesellschaftswissenschaften im Bereich der Cyber-Sicherheit bewegten. „Gemeinsam wollen sie die Forschung, Innovationen und Trainings zur europäischen Cyber-Sicherheit neu denken – von den wissenschaftlichen Grundlagen bis hin zu industriellen Anwendungen.“
Weitere Informationen zum Thema:
EUROPEAN UNION, 26.02.2019
SPARTA — Re-imagining the way cybersecurity research, innovation, and training are performed in the European Union
datensicherheit.de, 18.09.2018
Studie zur Cybersicherheit in deutschen IT- und Kommunikationsunternehmen
datensicherheit.de, 04.07.2018
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