Aktuelles, Experten, Studien - geschrieben von dp am Dienstag, April 8, 2025 12:27 - noch keine Kommentare
Private Internetnutzer: Bisher nur wenige mit Cyber-Versicherung
Drei Viertel haben keinen entsprechenden Versicherungsschutz
[datensicherheit.de, 08.04.2025] Der Branchenverband Bitkom e.V. geht in seiner aktuellen Stellungnahme auf ein Schreckensszenario ein: „Wenn plötzlich wichtige Daten nach einem Angriff mit Schadsoftware verschwunden sind, jemand anderes sich im Internet der eigenen Identität bemächtigt und damit Schäden verursacht oder auch wenn man beim Online-Shopping betrogen wird – Opfer von Kriminalität im Internet zu werden, kann schnell teuer werden!“ Unterstützung im Fall der Fälle versprechen Cyber-Versicherungen. Allerdings haben nach Bitkom-Erkenntnissen derzeit die wenigsten Internetnutzer in Deutschland eine entsprechende Absicherung: „Nur zwei Prozent haben eine eigenständige Cyber-Versicherung abgeschlossen, bei fünf Prozent besteht ein vergleichbarer Versicherungsschutz, etwa durch eine Rechtsschutz- oder Haftpflichtversicherung.“

Abbildung: Bitkom e.V.
Repräsentative Bitkom-Umfrage bei Internetnutzern: Cyber-Versicherungen noch immer die Ausnahme
Cyber-Versicherung für Privatpersonen als Ergänzung im Versicherungsportfolio
Die o.g. Erkenntnisse beruhen auf Ergebnisse einer „repräsentativen Befragung von 1.021 Personen in Deutschland ab 16 Jahren“, die das Internet nutzen, im Bitkom-Auftrag. Drei Viertel (76%) hätten keinen Cyber-Versicherungsschutz und 14 Prozent wüssten nicht, ob bestehende Versicherungen möglicherweise solche Risiken abdecken. Die Befragung fand laut Bitkom im Zeitraum von Kalenderwoche 49 2024 bis Kalenderwoche 2 2025 statt.
„Eine Cyber-Versicherung kann für Privatpersonen eine gute Ergänzung im Versicherungsportfolio sein, um sich gegen Cyber-Angriffe und deren Folgen abzusichern“, erläutert Felix Kuhlenkamp, Bitkom-Bereichsleiter „Sicherheitspolitik“. Zuvor sollte aber geprüft werden, welche Risiken bereits durch bestehende Versicherungen abgedeckt werden. „Eine Cyber-Versicherung schützt nicht nur vor finanziellen Schäden, sondern kann sowohl bei präventiven Maßnahmen unterstützen als auch bei der Schadensbehebung nach einem Angriff.“
Umsichtige Internetnutzung unabhängig von einer Versicherung bester Schutz gegen Cyber-Risiken
Cyber-Versicherungen bieten demnach eine Absicherung gegen unterschiedliche Risiken, die von Police zu Police variieren können. Dazu gehörten Vermögensschäden, die oft bis zu einer bestimmten Grenze versichert seien. Die Versicherungen deckten auch spezifische Risiken wie Online-Betrug durch Fake-Shops und Identitätsmissbrauch ab. Daneben böten manche Versicherungen zusätzliche Unterstützung wie einen schnellen Zugriff auf technische oder juristische Beratung sowie Maßnahmen zur Datenrettung.
Kuhlenkamp führt aus: „Eine umsichtige Internetnutzung ist unabhängig von einer Versicherung der beste Schutz gegen Cyber-Risiken. Dazu gehört eine regelmäßige Datensicherung, die Nutzung von Zwei-Faktor-Authentifizierung sowie die Verwendung sicherer Zahlungsmethoden beim Online-Kauf.“ Hilfreich könne eine Cyber-Versicherung auch für Eltern sein, „deren Kinder von Cyber-Mobbing betroffen sind“. Entsprechende Policen böten zum Beispiel Unterstützung bei der psychologischen Bewältigung, anwaltliche Erstberatung und Hilfe bei der Löschung von herabwürdigenden Online-Inhalten.
Internetnutzer der Versicherungsumfrage fordern stärkeres Durchgreifen der Behörden gegen Cyber-Kriminalität
Eine breite Mehrheit der Internetnutzer wünsche sich zugleich mehr Einsatz der Polizei gegen Cyber-Bedrohungen:
- 91 Prozent forderten, dass die Polizei mehr Präsenz im Digitalen Raum zeigen müsse und zum Beispiel aktiv Soziale Netzwerke oder Online-Foren nach Straftaten überwachen sollte.
- 81 Prozent wünschten sich höhere Strafen für Cyber-Kriminalität.
- Und 76 Prozent sagten, die Polizei sollte zusätzliche Befugnisse erhalten, um gegen Cyber-Kriminalität vorzugehen.
Weitere Informationen zum Thema:
datensicherheit.de, 11.11.2022
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