Aktuelles, Studien - geschrieben von cp am Samstag, März 15, 2025 21:34 - noch keine Kommentare
Phishing-Angriffe in Deutschland nehmen stark zu
BioCatch-Studie untersucht Trends in der Finanzkriminalität und deren Opfer
[datensicherheit.de, 15.03.2025] Die aktuelle Studie Betrugstrends im Online-Banking in Deutschland 2025 von BioCatch führt einen erheblichen Teil der Finanzkriminalität in Deutschland auf Phishing-E-Mails zurück. Das Unternehmen erkennt nach eigenen Angaben Finanzkriminalität durch fortschrittliche Verhaltensintelligenz, also die Erkennung von Mustern im menschlichen Verhalten. Deutschland rangierte 2024 auf Platz 4 in Europa, gemessen an der Anzahl der Betrugsfälle. Aktuelle Daten von AAG Information Technology verzeichnen Deutschland im vergangenen Jahr weltweit als das Land mit den zweitmeisten Phishing-Angriffen. Interessant ist auch: 14 Prozent aller weltweit versendeten Phishing-E-Mails stammen aus Deutschland.
„Wir haben beobachtet, dass die Zunahme von Phishing-Attacken zu einem Vertrauensverlust in digitale Dienste geführt hat“, sagt Mathias Schollmeyer, CISSP bei BioCatch Deutschland. „Die Daten zeigen, dass die Deutschen KI eher als Risiko (32 Prozent) anstatt als Chance (21 Prozent) sehen.“
Betrugsopfer der Finanzkriminalität
Der Bericht hebt auch den Fokus der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) auf Anlagebetrug hervor. Wegen des verstärken Krypto-Aufkommens zielt dieser unverhältnismäßig stark auf junge Menschen ab. Eine kürzlich durchgeführte Umfrage ergab, dass 60 Prozent der Generation Z und der Millennials soziale Medien als verlässliche Quelle für Finanzberatung ansehen. 43 Prozent der Befragten Nutzer sozialer Medien haben bereits in Kryptowährungen investiert.
„Obwohl junge Menschen inzwischen fast drei Viertel aller Betrugsopfer ausmachen, sind es immer noch die älteren Generationen, die den Großteil der Verluste verursachen“, so Thomas Peacock, Director of Global Fraud Intelligence bei BioCatch. „Berichten zufolge verlieren Baby Boomer durchschnittlich 18.000 Euro pro erfolgreichem Betrugsversuch, während die Generation Z nur 400 Euro verliert. Ein Verlust von 400 Euro mag zwar unbedeutend erscheinen, aber die längerfristigen Auswirkungen können viel schwerwiegender sein. Werden diese Fälle nicht untersucht, könnten die Opfer das Vertrauen in das Finanzsystem, in digitale Dienste und die Gesellschaft verlieren.“
Weitere zentrale Ergebnisse des Reports
- Neue Regulierung: Mit Sofortzahlungen wird Geld innerhalb von zehn Sekunden von einem Bankkonto zu einem anderen geschickt. Die Verordnung über Sofortzahlungen (Instant Payment Regulation, IPR) wird alle Zahlungsdienstleister (PSP) verpflichten diese anzubieten. BioCatch hat bei seinen europäischen Kunden bereits einen 110-prozentigen Anstieg von Betrugsversuchen bei Sofortüberweisungen beobachtet.
- Überwiegend digitaler Betrug: Fast 70 Prozent der Betrugsverluste in Deutschland haben ihren Ursprung in digitalen Kanälen.
- Quishing auf dem Vormarsch: Betrüger platzieren gefälschte QR-Codes auf Parkuhren, Ladestationen und gefälschten Bankbenachrichtigungen. Diese Taktiken lassen ihre Opfer diese QR-Codes scannen, sensible Informationen eingeben und Malware herunterladen.
Weitere Informationen zum Thema:
BioCatch
Betrugstrends im Online-Banking in Deutschland 2025
datensicherheit.de, 11.03.2025
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