Aktuelles, Branche, Studien - geschrieben von dp am Dienstag, November 29, 2022 19:42 - noch keine Kommentare
OpenText-Umfrage: Zunehmende Datenschutz-Besorgnis deutscher Verbraucher
Zweifel am Datenschutz der Unternehmen in Zeiten von Tele-Arbeit und Home-Office
[datensicherheit.de, 29.11.2022] Laut einer aktuellen OpenText-Studie sorgen sich insgesamt mehr als zwei Drittel (69%t) der Bundesbürger darum, wie ihre persönlichen Daten in der „postpandemischen Welt“ verwaltet und geschützt werden. Weitergabe oder fehlender Schutz persönlicher Daten wären für 33 beziehungsweise 32 Prozent der Befragten Gründe, die Geschäftsbeziehungen mit Unternehmen zu beenden. Die große Mehrheit (92%) der Deutschen gibt demnach an, dass sie sich gut oder einigermaßen mit den Gesetzen zum Datenschutz auskennen.
OpenText-Datenschutz-Umfrage 2022: Schutz der Privatsphäre
Seit Beginn der Corona-Pandemie neue Bedenken in Sachen Datenschutz
„Seit dem Beginn der ,Corona-Pandemie’ sind neue Bedenken in Sachen Datenschutz bei deutschen Verbrauchern entstanden. Demnach ist die derzeit größte Sorge der Befragten, dass Daten, die zum Kampf gegen ,Corona’ erhoben wurden, möglicherweise nicht gelöscht werden, wenn diese nicht mehr benötigt werden (26%).“
Danach folge Skepsis ob der sicheren Datenspeicherung und möglichen Kompromittierung (22%). Ebenfalls 22 Prozent der Deutschen sorgten sich, dass ihre Daten für sachfremde Zwecke verwendet würden. Lediglich 31 Prozent hätten keinerlei neue Bedenken. Für 74 Prozent der Befragten gebe die neue Arbeitssituation mit hybrider Arbeit und Home-Office Anlass zur verstärkten Sorge um ihre persönlichen Daten.
Zeitalter beispielloser regulatorischer Veränderungen mit strengen, sich rasch weiterentwickelnden Datenschutzvorschriften
„Seit dem Ausbruch der ,Pandemie’ Anfang 2020 wächst die Sorge der Verbraucher verstärkt darüber, wo und wie ihre persönlichen Daten verwendet werden. Außerdem leben wir in einer Zeit beispielloser regulatorischer Veränderungen mit strengen Datenschutzvorschriften, die sich rasch weiterentwickeln“, so Werner Rieche, „Managing Director“ in Deutschland und „Vice President Sales DACH“ bei OpenText.
Die Notwendigkeit, personenbezogene Daten zu schützen, sei in allen Branchen zu einem entscheidenden Faktor geworden und bringe zahlreiche Herausforderungen mit sich. Durch den Schutz von Kundendaten könnten Unternehmen das Vertrauen ihrer Kunden sichern, eine anhaltende Markentreue gewährleisten und sich einen Wettbewerbsvorteil verschaffen.
Kritische Verbraucher: Datenschutz ist geschäftsrelevant
Mangelnder Datenschutz könne dazu führen, dass Kunden nicht mehr bei Unternehmen einkaufen oder aufhören, deren Services zu nutzen. Rieche berichtet: „Für ein Drittel der befragten Deutschen wäre die Weitergabe persönlicher Daten ein solcher Grund. Fehlender Schutz oder ein Leak persönlicher Daten wäre für 32 Prozent ein Anlass, die Geschäftsbeziehungen zu beenden.“ Für ein Viertel wäre bereits die unzureichende Bearbeitung einer Anfrage nach Art. 15 DSGVO Zugang zu ihren personenbezogenen Daten sowie deren Berichtigung oder Löschung zu erlangen, ein hinreichender Grund, um nicht mehr bei einem Unternehmen einzukaufen.
Auf der anderen Seite gäben 60 Prozent der Deutschen an, dass sie bei einem Unternehmen, das den Datenschutz ernst nimmt, mehr bezahlen würden. Zum Vergleich: „In einer früheren Umfrage im Jahr 2020 stimmten dieser Aussage nur 41 Prozent der Befragten zu.“ Diese Zunahme lasse eine steigende Zahlungsbereitschaft für Datenschutz vermuten.
Wachsendes Interesse für rechtliche Aspekte des Datenschutzes
In der deutschen Bevölkerung zeichne sich zudem ein wachsendes Interesse für die rechtlichen Aspekte des Datenschutzes ab. „So geben 56 Prozent der Befragten in Deutschland an, dass sie sich relativ gut mit der Gesetzgebung auskennen, die ihre Daten im Internet schützt.“ Dieser Wert repräsentiere eine deutliche Steigerung gegenüber dem Ergebnis von 2020 von 32 Prozent. „Damals gaben außerdem noch 24 Prozent an, dass sie gar kein Wissen über Datenschutzgesetze besitzen – dieser Wert reduziert sich in der aktuellen Erhebung auf nunmehr acht Prozentpunkte.“ Somit verfügten 92 Prozent der Befragten nun mindestens über vage Kenntnisse der Rechtslage.
„Die Anzahl derer, die angeben, sich sehr gut mit den entsprechenden Gesetzen auszukennen, ist allerdings ebenfalls gesunken, von 44 Prozent im Jahr 2020 auf 36 Prozent im Jahr 2022.“ Dies deute darauf hin, dass das allgemeine Wissen über Datenschutzgesetze besser werde, dass aber noch mehr Aufklärung über spezifische Regeln und Vorschriften erforderlich sei. Zudem könnte zunehmende Verunsicherung dazu führen, vermeintliche Gewissheiten zu hinterfragen.
Bernd Hennicke: Nie war der Bedarf an Enterprise-Information-Management-Lösungen größer, die nicht nur die Einhaltung von Datenschutzgesetzen unterstützen!
Unternehmen sollten Informationsvorsprung für Datenschutz nutzen, um Bedenken zu zerstreuen ihr Vertrauen zu erhalten
Erfreulicherweise und eventuell aufgrund des wachsenden Bewusstseins wüssten knapp drei Viertel (73%) der Verbraucher, wie sie ihre Daten in den von ihnen genutzten Apps, E-Mail-Konten und Konten in Sozialen Medien schützen könnten. Trotzdem überprüften nur 30 Prozent regelmäßig, „ob sie die besten Vorgehensweisen zum Schutz und zur Sicherheit ihrer Daten befolgen, etwa indem sie die Datenschutzeinstellungen aktivieren oder die Geolokalisierung deaktivieren“.
Bernd Hennicke, „Vice President, Product Marketing“ bei OpenText, kommentiert: „Nie war der Bedarf an ,Enterprise Information Management’-Lösungen größer, die nicht nur die Einhaltung von Datenschutzgesetzen unterstützen, sondern auch Wettbewerbsvorteile und Differenzierung bieten, um auch kritische Kunden zu halten.“ Daher müssten Unternehmen einen integrierten, datenzentrierten Ansatz für „Information Governance“ und Datenschutzmanagement fördern – „indem sie Erkennungs- und Klassifizierungstools nutzen“. So könnten sie die Risiken im Umgang mit privaten und sensiblen Daten mindern und Inhalte mit stärkeren Klassifizierungs- und Aufbewahrungsfunktionen sichern. „In der heutigen ,postpandemischen Welt’ müssen Unternehmen ihren Informationsvorsprung nutzen, um die Daten ihrer Kunden zu schützen und so deren Bedenken zu zerstreuen und ihr Vertrauen zu erhalten“, betont Hennicke abschließend.
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