Aktuelles, Branche, Studien - geschrieben von am Dienstag, Februar 18, 2025 12:57 - noch keine Kommentare

Nutzung von IT-Sicherheitslösungen für Privatnutzer: 30 Prozent der Unternehmen unzureichend geschützt

IT-Sicherheitslösungen für Privatnutzer bieten Unternehmen keinen spezifischen betrieblichen Schutz

[datensicherheit.de, 18.02.2025] Laut einer aktuellen Kaspersky-Umfrage unter IT-Entscheidern setzt fast ein Drittel (30%) der Unternehmen in Deutschland „auf für Privatnutzer konzipierte Sicherheitslösungen, die keinen dedizierten betrieblichen Schutz bieten“. 75 Prozent der Befragten verwendeten Threat-Intelligence-Dienste (TI), die meisten davon (51%) mehrere, während 14 Prozent sich auf kostenlose Anbieter verließen. Zwei Drittel (66%) konnten demnach durch ihren TI-Einsatz bereits einen Cyber-Angriff verhindern. Darüber hinaus zählten Security- (54%) und Firewall-Audits (52%) zu den am häufigsten eingesetzten Sicherheitsmaßnahmen in Unternehmen. Im November 2024 habe Censuswide im Kaspersky-Auftrag eine Online-Umfrage unter 500 IT-Entscheidern in Deutschland und 251 in der Schweiz zum Thema „Threat Intelligence“ durchgeführt.

69 Prozent der Unternehmen in Deutschland 2024 von Cyber-Angriff betroffen

69 Prozent der Unternehmen in Deutschland (78% in der Schweiz) seien im vergangenen Jahr, 2024, von einem Cyber-Angriff betroffen gewesen – 31 Prozent sogar von mehreren. Angesichts dieser Bedrohungslage setze rund die Hälfte der Unternehmen auf Security-Audits (54%), Firewall-Patching (52%) und dedizierte Sicherheitslösungen für Unternehmen (48%).

Allerdings verwendet fast ein Drittel (30%) weiterhin Sicherheitslösungen für Privatnutzer, welche keinen spezifischen betrieblichen Schutz böten. Zudem nutzen nur 19 Prozent der Unternehmen „Zero Trust“, obwohl dieser Ansatz maßgeblich dazu beitragen könne, Sicherheitsvorfälle durch Mitarbeiterfehler zu minimieren.

Zwei Drittel der Unternehmen konnten mittels TI-Feeds bereits erfolgreich Cyber-Angriff verhindern

„Wie die Kaspersky-Umfrage zeigt, konnten zwei Drittel der Unternehmen (66%; 59% in der Schweiz) mithilfe von Threat-Intelligence-(TI)-Feeds bereits erfolgreich einen Cyber-Angriff verhindern.“ Über die Hälfte der Unternehmen (51%) nutze eine Kombination verschiedener TI-Dienste, um von unterschiedlichen Datenquellen zu profitieren. In der Schweiz seien es hingegen nur 38 Prozent.

Ein Teil der Unternehmen (18%; 24% in der Schweiz) vertraue jedoch auf eine einzige TI-Quelle, möglicherweise zur Komplexitätsreduktion und Kostensenkung. Die in Deutschland am häufigsten genutzten Datenquellen laut Kaspersky-Umfrage seien IP-Reputationsdaten (55%), URL-Feeds (54%) sowie APT- und Crimeware-Feeds (45%).

Unternehmen setzen bei TI auf Multi-Vendor-Strategie

„Unternehmen setzen auf eine Multi-Vendor-Strategie bei ,Threat Intelligence’, um ein umfassenderes Bild von Bedrohungen zu erhalten“, erläutert Jan Oberbanscheid, Prokurist der Jo-Soft IT-Security GmbH, in seinem Kommentar. So könnten diese ihre Infrastruktur kostengünstiger mit „Threat Data Feeds“ verschiedener Provider anreichern und damit ihre Cyber-Sicherheit flexibler und robuster gegen neue und sich entwickelnde Angriffe gestalten.

Zwar setzten vier von zehn Unternehmen (42%) bei TI auf professionelle Bezahllösungen privater Dienstleister, jedoch verließen sich immerhin 14 Prozent auf kostenlose TI-Quellen. In der Schweiz fielen diese Anteile mit 53 beziehungsweise 24 Prozent jeweils höher aus.

Vor allem mittelgroße Unternehmen vertrauen auf unbezahlte TI-Lösungen

In beiden Ländern seien es vor allem mittelgroße Unternehmen mit 250 bis 499 Mitarbeitern, welche auf unbezahlte TI-Lösungen vertrauten (Deutschland: 21%; Schweiz: 26%).

„,Threat Intelligence’ und ,Data Feeds’ können auch von kleinen und mittleren Unternehmen einfach in eine Firewall integriert werden“, so Sören Kohls, „Head of Channel DACH Germany“ bei Kaspersky. Er erläutert: „So werden viele Cyber-Bedrohungen schon direkt an der Peripherie automatisch abgefangen und unwirksam gemacht. Es kommt damit weniger auf die Endpunkte zu und das allgemeine Schutzlevel eines Unternehmens ist sofort um ein Vielfaches höher.“

Stärkung der IT-Sicherheit: Kaspersky-Empfehlungen für Unternehmen:

Unternehmen benötigen dedizierte Sicherheitslösungen
Unternehmen sollten statt auf für Privatnutzer konzipierte Tools auf dedizierte Sicherheitslösungen (wie z.B. „Kaspersky Extended Detection and Response“) zurückgreifen. Diese böten umfassende Funktionen, welche speziell auf betriebliche Anforderungen abgestimmt seien.

Aktualisierte Bedrohungsdaten via „Threat Intelligence“
TI biete Unternehmen und SOC-Teams (Security Operations Center) Zugang zu detaillierten und regelmäßig aktualisierten Bedrohungsdaten. Die Integration solcher Daten (wie etwa vom „Kaspersky Threat Intelligence Portal“) in bestehende Sicherheitsstrategien könne die Effektivität der Abwehrmechanismen erheblich steigern.

Dienste zur Abwehr hochkomplexer Bedrohungen
„Services wie ,Kaspersky Managed Detection and Response’ oder ,Kaspersky Incident Response’ bieten wertvolle Unterstützung für interne IT-Teams.“ Diese trügen dazu bei, hochkomplexe Bedrohungen effektiv zu bekämpfen und Sicherheitsmaßnahmen präzise umzusetzen.

Regelmäßiges Training des Sicherheitsbewusstseins
Regelmäßige Schulungen zum Sicherheitsbewusstsein seien essenziell, um Bedrohungen vorzubeugen. Diese minimierten Risiken auch dann, wenn ein „Zero Trust“-Ansatz noch nicht umgesetzt ist oder später eingeführt wird.

Weitere Informationen zum Thema:

kaspersky, November 2024
WHITEPAPER: Kaspersky Studie TI / Data Feeds / Executive Summary / Unternehmen in Deutschland verhindern Cyberangriffe durch Threat Intelligence / Data Feeds

kaspersky
Kaspersky Threat Intelligence



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