Aktuelles, Branche - geschrieben von am Freitag, April 17, 2020 17:48 - noch keine Kommentare

Neue Form der Cyberkriminalität: Doppelte Erpressung

Neue Masche Cyber-Krimineller aufgedeckt

[datensicherheit.de, 17.04.2020] Check Point® Software Technologies Ltd., Anbieter von Cyber-Sicherheitslösungen, ist einem neuen Vorgehen der Cyber-Kriminellen auf die Schliche gekommen. Diese ziehen eine zweite Ebene in ihre Ransomware-Attacken und machen aus der Lösegeldforderung eine doppelte Erpressung.

Bisher waren Geldforderungen üblich

Bislang war es üblich, die Systeme einer Firma, einer Behörde, eines Versorgers oder eines Krankenhauses mit einer Ransomware zu infiltrieren und alle wichtigen Dateien und Server zu verschlüsseln, um den Betrieb lahm zu legen. Zur Freigabe der Systeme wurde Geld gefordert. Wer nicht bezahlt, bekam den Schlüssel für die Verschlüsselung nicht ausgehändigt. Nun aber wurde eine zweite Ebene eingezogen: Die Angreifer stehlen vor der Verschlüsselung einige sensible Daten und drohen im Zuge der Lösegeldforderung mit deren Veröffentlichung. Manchmal folgt sogar ein kleiner Warnschuß. Es werden nämlich kleine Teile bereits im Dark Net preisgegeben. Daraus folgt also eine doppelte Erpressung.

Jüngst hat es ein sehr sensibles Unternehmen erwischt, einen US-Zulieferer, der auch im militärischen Bereich tätig ist. Die Firma weigerte sich zu zahlen, woraufhin Dokumente an die Öffentlichkeit gelangen, darunter wohl auch Spezifikationen für ein neues System zum Abfangen von Mörsergranaten. Die Hacker-Gruppe DoppelPaymer soll dahinterstecken. Der erste Fall dieser Art wurde im November 2019 bekannt.

Christine Schönig

Foto: Check Point Software Technologies

Christine Schönig, Regional Director Security Engineering CER, Office of the CTO bei Check Point Software Technologies

„Doppelte Erpressung ist ein schnell wachsender Trend innerhalb der Ransomware-Angriffe. Davon haben wir im 1. Quartal des Jahres 2020 viele gesehen. Bei dieser Taktik treiben die Kriminellen ihre Opfer noch weiter in die Enge, weil sie vor dem Verschlüsseln der Daten eine große Menge von sensiblen Informationen extrahieren und damit drohen, diese im Dark Net preiszugeben. So untermauern die Cyber-Kriminellen ihre Lösegeldforderungen“, erläutert Christine Schönig, Regional Director Security Engineering CER, Office of the CTO bei Check Point Software Technologies, die Forschungsergebnisse des Reserach-Teams: „Wir sind besonders besorgt darüber, dass sich Krankenhäuser dieser Bedrohung stellen müssen. Da diese sich während der laufenden Pandemie verstärkt auf ihre Patienten konzentrieren müssen und im Rahmen ihrer Aufgaben die Kranken versorgen, wäre es für sie sehr schwierig, eine doppelte Erpressung zu bewältigen – es kann hierbei leicht sogar um Leben gehen.

Wir raten den Krankenhäusern und großen Organisationen daher zur Vorsicht und möchten darauf hinweisen, daß alle notwendigen Maßnahmen getroffen werden sollten, um sämtliche Daten zu sichern und das Personal zu schulen. Außerdem sollten sie dringend auf fortschrittliche Sicherheitslösungen von spezialisierten Herstellern innerhalb der IT-Sicherheit setzen, die in jedem Fall auch Zero-Day-Angriffe blockieren und eine umfangreiche Sicherheitsarchitektur mit zentraler Plattform bieten.“

Weitere Informationen zum Thema:

Check Point
Ransomware Evolved: Double Extortion

datensicherheit.de, 17.04.2020
Ransomware-Angriffe: Backups allein nicht ausreichend

datensicherheit.de, 12.04.2020
Hacker wählen vermehrt Apps und mobile Geräte als Ziele

datensicherheit.de, 24.02.2020
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Ransomware-Survival-Checkliste von Rubrik zur Verfügung gestellt



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