Aktuelles, Branche - geschrieben von am Mittwoch, Juli 24, 2024 14:57 - noch keine Kommentare

Melissa Bischoping benennt Lehren aus dem CrowdStrike-Ausfall

Das Beheben des akuten „CrowdStrike“-Problems hat nur das Entfernen einer einzigen Datei erfordert – in der Praxis aber astronomischen Aufwand verursacht

[datensicherheit.de, 24.07.2024] „Dieser Vorfall bei CrowdStrike hat uns daran erinnert, dass es auch in einer zunehmend technologieabhängigen Welt manchmal Probleme gibt“, so Melissa Bischoping, „Director, Endpoint Security Research“ bei Tanium, in ihrer aktuellen Stellungnahme. In diesem Fall seien diese zwar theoretisch einfach zu lösen – die Behebung habe das Entfernen einer einzigen Datei erfordert –, bedeuteten in der Praxis aber einen „astronomischen Aufwand“.

tanium-melissa-bischoping

Foto: Tanium

Melissa Bischoping: Anbieter müssten zu Änderungen an Endpunkten aktuelle Informationen bereitstellen und mit individueller Sicherheitsstrategie in Einklang bringen!

1. Erkenntnis aus „CrowdStrike“-Problem: Stärker auf Widerstandsfähigkeit und Redundanz konzentrieren!

In den ersten Tagen sei auf fast jedem betroffenen Endpunkt menschliches Eingreifen erforderlich gewesen. „Uns wurde erneut vor Augen geführt, dass die Vorteile der Geschwindigkeit der Echtzeit-Konnektivität und -Information mit Vorsicht zu genießen sind.“

Es gelte, stets die damit verbundenen Risiken im Auge zu behalten und auf Gefahren zu achten, die sich mit der gleichen Geschwindigkeit ausbreiten könnten. In Zukunft müssten wir uns bei der Entwicklung und Verbreitung neuer Technologien noch stärker auf die Widerstandsfähigkeit und Redundanz konzentrieren.

2. Erkenntnis aus „CrowdStrike“-Problem: Mehrschichtige Ausfallsicherheit, Echtzeittransparenz und Geschäftskontinuitätspläne grundlegend für Risikomanagement!

Bischoping betont: „Technologische Ausfälle werden unvermeidlich immer wieder vorkommen. Mehrschichtige Ausfallsicherheit, Echtzeittransparenz und Geschäftskontinuitätspläne, die auch die komplexesten Abhilfemaßnahmen berücksichtigen, müssen im Mittelpunkt eines jeden Risikomanagementplans stehen!“

Die IT-Ausfälle vom 19. Juli 2024 seien „nicht die Regel und sollten es auch nicht sein“. Dies sei ein seltener Extremfall gewesen, aus dem die gesamte Branche lernen werde. „Es braucht wieder erhöhte Detailgenauigkeit bei der Bereitstellung von Software in Verbindung mit Echtzeit-Transparenz von Änderungen auf Endgeräten“, erläutert Bischoping. Außerdem sollten Unternehmen auf autonome Funktionen zur Warnung vor problematischen Updates setzen. „Die Welt muss mit Lösungen arbeiten, die Hand in Hand arbeiten und Unterstützung bieten, wenn eine andere ausfällt.“

3. Erkenntnis aus „CrowdStrike“-Problem: Kunde sollte Kontrolle über Änderungen an den Endpunkten behalten!

Wir setzten großes Vertrauen in die Anbieter, die unsere Unternehmen mit Software versorgen. Bischoping rät hierzu: „Es ist dringend nötig, dass der Kunde die Kontrolle über Änderungen an den Endpunkten behält. Außerdem müssen die Anbieter die aktuellen Informationen bereitstellen und mit der individuellen Sicherheitsstrategie der jeweiligen Umgebung in Einklang bringen.“

Den Unternehmen sollte ein gewisses Maß an Kontrolle über die Geschwindigkeit, mit der Änderungen an den Endgeräten vorgenommen werden, überlassen werden. „Dies ist eine wichtige Komponente der Risikominderung und trägt dazu bei, das Vertrauen zwischen einem Softwareanbieter und seinen Kunden aufzubauen“, so Bischoping abschließend.

Weitere Informationen zum Thema:

datensicherheit.de, 23.07.2024
Crowdstrike-Vorfall als Weckruf für ganzheitliche digitale Sicherheit / Ereignisse vom 9. Juli 2024 haben deutlich gemacht, wie abhängig wir in der digitalen Welt geworden sind

datensicherheit.de, 20.07.2024
Software-Problem vom 19. Juli 2024 als Warnung: Großflächiger Cyber-Angriff könnte Welt ins Chaos stürzen / Im Falle eines böswilligen Cyber-Angriffs wäre laut Dennis Weyel die Situation für die Menschheit noch weitaus ernster

datensicherheit.de, 19.07.2024
CrowdStrike: Ein IT-Update und es wackelt die ganze Welt / Alain Blaes kommentiert globale IT-Ausfälle vom 19. Juli 2024

datensicherheit.de, 19.07.2024
IT-Sicherheitsupdate sorgt für Chaos: eco kommentiert weltweite technische Probleme vom 19. Juli 2024 / Grund dafür soll ein Update einer IT-Sicherheitssoftware sein, welches offenbar zahlreiche Rechner lahmgelegt hat

datensicherheit.de, 19.07.2024
Digitale Pandemie: Chris Dimitriadis kommentiert IT-Sicherheitsvorfälle vom 19. Juli 2024 / Unter anderem Fluggesellschaften, Banken, Behörden und Medienorganisationen sind von IT-Ausfällen betroffen



Kommentieren

Kommentar

Kooperation

TeleTrusT

Mitgliedschaft

German Mittelstand e.V.

Mitgliedschaft

BISG e.V.

Multiplikator

Allianz für Cybersicherheit

Datenschutzerklärung