Branche, Studien - geschrieben von am Montag, August 6, 2018 20:43 - noch keine Kommentare

Link11 DDoS-Report: Gefahr durch Hochvolumen-Angriffe bleibt

Die wichtigsten Ergebnisse: Die Angriffsbandbreiten steigen. Für die Gefahr durch Hochvolumen-Attacken über Memcached Reflection, SSDP und CLDAP kann keine Entwarnung gegeben werden.

[datensicherheit.de, 06.08.2018] Zwischen April und Juni 2018 hat das Link11 Security Operation Center (LSOC) 9.325 DDoS-Attacken in seinem Netzwerk registriert. Die Angriffe wurden detailliert analysiert und die Ergebnisse im „Link11 DDoS-Report Q2 2018“ veröffentlicht.

Alarmierende Zahlen zu Angriffsbandbreiten

Der Trend zu großvolumigen Attacken setzte sich im 2. Quartal fort. Angriffe mit Bandbreitenspitzen zwischen 100 und 500 Gbps sind auf dem Vormarsch, wie 25 registrierte Hyper-Attacken zeigen. Das maximale Angriffsvolumen lag bei 156 Gbps. Die bandbreitenstarken Angriffe traten besonders häufig Anfang April und Ende Juni auf.

Marc Wilczek, Geschäftsführer von Link11: „Hochvolumen-Attacken sind kein vorübergehendes Phänomen, sondern eine langfristige Bedrohung für die digitale Wirtschaft und Vernetzung der verschiedenen Lebensbereiche. Eine schnelle Entwarnung ist nicht in Sicht.“

Gefährlicher Mix an DDoS-Vektoren

Bei der Mehrheit der großvolumigen Attacken waren Memcached Reflection und SSDP die entscheidenden Hochvolumen-Vektoren. Neben diesen beiden Reflection-Amplification-Vektoren stachen auch das CLDAP-Protokoll und DNS-Reflection hervor.

Onur Cengiz, Leiter des LSOC: „Bei fast der Hälfte der DDoS-Attacken setzten die Angreifer mindestens 2 Vektoren ein. Das kann Unternehmen, die nicht über dedizierte Schutzlösungen verfügen, die Abwehr erschweren. Neben den hohen Angriffsvolumen ist die steigende Komplexität der Attacken ein weiterer gefährlicher DDoS-Trend.“

Bei den Multivektor-Attacken waren Angriffe mit 2 oder 3 Vektoren die Regel. Die außergewöhnlich hohe Vektorenanzahl von 11 und 13 wurde im 2. Quartal jeweils einmal registriert.

DDoS-Attacken in Zahlen:

  • Das LSOC registrierte 9.325 Attacken in 91 Tagen.
  • Bei 25 Hyper-Attacken lagen die Angriffsvolumen über 80 Gbps.
  • Die höchste Paketrate lag nach Messungen des LSOC bei 51,6 Mio. pps.
  • Angreifer nutzten 773 Mal Memcached Reflection für ihre Attacken.

Weitere Informationen zum Thema:

Link11
Vollständiger Link11 DDoS-Report Q2 2018

datensicherheit.de, 02.05.2018
Bedrohung bleibt: Details von DDoS-Angriffen im Jahr 2017

datensicherheit.de, 27.03.2018
Link11 DDoS-Report für das vierte Quatal 2017 veröffentlicht

datensicherheit.de, 02.03.2018
Akamai: Größte DDoS-Attacke bisher abgewehrt

datensicherheit.de, 24.02.2017
DDoS-Gefahrenlage: Link11-Report meldet Attacken-Wachstum um 117 Prozent



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