Aktuelles, Branche - geschrieben von dp am Donnerstag, März 7, 2024 15:50 - noch keine Kommentare
Lars Christiansen zieht Lehren aus jüngstem Abhörskandal bei der Bundeswehr
Christiansen fordert Bundeswehr auf, fortgeschrittene Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen
[datensicherheit.de, 07.03.2024] Im jüngsten Spionage-Vorfall bei der Bundeswehr sollen vertrauliche Gespräche hochrangiger Bundeswehr-Offiziere über „Webex“ abgefangen worden sein. Dieser Vorfall sei weit entfernt von einem „Zufallstreffer“, auch wenn das Bundesverteidigungsministerium diesen veritablen Schnitzer gerne als solchen herunterspielen würde. Lars Christiansen, „Area Vice President EMEA Central“ bei Tanium, kommentiert: „Er unterstreicht die Notwendigkeit, dass Organisationen wie die Bundeswehr fortgeschrittene Sicherheitsmaßnahmen ergreifen müssen, um der äußerst angespannten weltpolitischen Lage gerecht werden und ihre streng vertraulichen Kommunikationen vor ausländischen Geheimdiensten abschirmen zu können.“

Foto: Tanium
Lars Christiansen rät neben der technischen Absicherung aller Endpunkte auch zu einer kontinuierlichen Sensibilisierung und Schulung der Mitarbeiter
Christiansen sieht anschauliches Beispiel – WebEx vom BSI nicht als sicher eingestuft
„Die Tatsache, dass ,Webex’-Datenverkehr auf der ,Airshow Singapore’ abgehört wurde, weist auf mehrere Angriffsvektoren hin“, erläutert Christiansen. Die Möglichkeiten reichten von fehlender Verschlüsselung bei Einwahl in „WebEx“ über Telefon oder Browser bis hin zu potenziellen Abhörwanzen in Räumen und dem Nichtgebrauch etablierter VPN-Standards.
Dieses Datenleck diene außerdem als anschauliches Beispiel dafür, wieso „WebEx“ vom BSI nicht als sicherer Kommunikationskanal für klassifizierte Informationen eingestuft werde.
Entscheidend ist laut Christiansen eine ganzheitliche Cybersecurity-Strategie
„Auch bei der Bundeswehr beginnt der Datenschutz beim Nutzer“, betont Christiansen. Die Informationen hätten nach Bundeswehr-Standards mindestens als „VS-NfD“ klassifiziert und ausschließlich über eine vom BSI zugelassene „SINA“-Infrastruktur und -Produkte übermittelt werden müssen.
Christiansens Fazit: „Dies verdeutlicht, wie entscheidend eine ganzheitliche Cybersecurity-Strategie ist, die neben der technischen Absicherung aller Endpunkte auch eine kontinuierliche Sensibilisierung und Schulung der Mitarbeiter umfasst.“ Nur so könne gewährleistet werden, dass solche Vorfälle in der Zukunft vermieden würden und Deutschlands Nationale Sicherheit nicht aufs Spiel gesetzt werde.
Weitere Informationen zum Thema:
heise online, Marie-Claire Koch, 05.03.2024
Taurus-Leak: Warum „Shooting the Messenger“ das Problem nicht löst / Warum die Debatte über WebEx im Abhörskandal der Bundeswehr erneut zu nichts führen wird, erklärt Manuel Atug im Interview
Aktuelles, Experten, Studien - Apr. 1, 2025 13:23 - noch keine Kommentare
14. Deutscher Seniorentag 2025: DsiN-Forderung nach Stärkung Digitaler Teilhabe
weitere Beiträge in Experten
- Nur 1 von 10 Unternehmen wähnt sich in KI-Fragen als Vorreiter
- Dringender Branchenappell zum Glasfaser- und Mobilfunkausbau an Digitalministerkonferenz
- Wahrung der Grundrechte im Fokus: 109. DSK beschließt Forderungen an künftige Bundesregierung
- BGH-Urteil zu Meta-Datenschutzverstoß: Verbraucherzentrale Bundesverband gewinnt Verfahren
- World Backup Day 2025: Regelmäßige Datensicherung laut BSI unverzichtbar
Aktuelles, Branche, Studien - Apr. 1, 2025 13:39 - noch keine Kommentare
Nur 4 Länder verbesserten sich 2024: Europas Datenschutz weiter im Krisenmodus
weitere Beiträge in Branche
- Cyberresilienz: Empfehlungen für die Entscheiderebene
- PCI DSS 4.0: Datensicherheit stärken mit Phishing-resistenter MFA
- World Backup Day 2025 als Anlass für Überlegungen zu einer resilienten Datenschutzstrategie
- ICS/OT Cybersecurity Budget Report 2025: Über 50 Prozent der Befragten fühlen sich bedroht
- Threat to water supply from cyber attacks still underestimated
Branche, Umfragen - Dez. 21, 2020 21:46 - noch keine Kommentare
Threat Hunting: Bedeutung und Wertschätzung steigt
weitere Beiträge in Service
- Umfrage: 71 Prozent der IT-Entscheidungsträger besorgt über Mehrfachnutzung von Passwörtern
- Fast die Hälfte der Unternehmen ohne geeignete Sicherheitsrichtlinien für Remote-Arbeit
- Umfrage: Bedeutung der Konsolidierung von IT-Sicherheitslösungen
- TeleTrusT-Umfrage: „IT-Sicherheit im Home Office“
- Cybersicherheit: SANS-Studie zu Frauen in Führungspositionen
Kommentieren