Aktuelles, Branche, Studien - geschrieben von am Mittwoch, Oktober 26, 2016 20:34 - noch keine Kommentare

Kritische IT-Ereignisse: Millionenschäden bei europäischen Unternehmen

„Operational Intelligence“ laut Quocirca-Studie zur Verbesserung der Reaktionsfähigkeit von IT-Teams

[datensicherheit.de, 26.10.2016] Eine europäische Studie des Analystenhauses Quocirca, beauftragt von Splunk, habe herausgefunden, dass kritische IT-Ereignisse (Critical IT Event, CIE) Unternehmen teuer zu stehen kämen. So koste ein CIE im Schnitt 115.034 Euro. Kein Wunder sei es daher, dass das Thema „Ausfallzeiten“ die meisten Sorgen bei europäischen IT-Managern hervorrufe. Aber auch Bedenken zur Sicherheit seien stark ausgeprägt und belegen Platz 2. Um die Ursachen von Ausfällen schnell zu erkennen und Services zügig wieder herzustellen, benötigten Unternehmen eine robuste „Operational Intelligence“. Zu dieser Fähigkeit gelangten sie mit transparenten Maschinendaten und intelligenten Lernmechanismen.

Studie „Masters of Machines III vorgestellt

Am 25. Oktober 2016 hat Splunk Inc. die Ergebnisse der neuen Studie mit dem Titel „Masters of Machines III – Schadensbegrenzung bei kritischen IT Ereignissen“ des Analystenhauses Quocirca bekanntgegeben.
Europäische Unternehmen verlieren demnach im Schnitt mehrere Millionen Euro im Jahr. Die Ursache für die Verluste lasse sich auf durchschnittlich drei kritische IT-Ereignisse (CIEs) pro Monat zurückführen (36 pro Jahr). Dabei koste jedes CIE durchschnittlich 115.034 Euro. Als kritisches IT-Event gelte ein Vorfall, wenn eine Geschäftsanwendung oder Infrastruktur ausfällt oder eine Fehlfunktion auftritt. Das führe dazu, dass Geschäftsprozesse zum Stillstand kämen beziehungsweise Anwender keine Aufgaben oder Transaktionen mehr ausführen könnten.

Gefahren bezüglich IT-Sicherheit weiter das größte „Sorgenkind“

Laut der Studie „Masters of Machines III – Mitigating the impact of critical IT events” kosteten Ausfälle und Fehlfunktionen ein deutsches Unternehmen durchschnittlich 112.415 Euro.
Auf europäischer Ebene träten im Schnitt drei CIEs pro Monat auf – bei einer solchen Frequenz wären das für ein deutsches Unternehmen pro Jahr 4.046.940 Euro.
Für die Befragten aus deutschen Unternehmen seien Gefahren bezüglich der IT-Sicherheit weiter das größte „Sorgenkind“, gefolgt von unvorhersehbaren Ausfallzeiten. Dem stimmten Manager in Frankreich und Großbritannien zu.

Reputation und Marke in Gefahr

IT-Ausfälle und Störungen griffen die Reputation und die Marke einer Firma an. Nahezu jedes zweite Unternehmen in Deutschland gebe an, dass sich noch kein kritisches IT-Ereignis negativ auf ihr Image ausgewirkt habe – allerdings sei dies bei der anderen Hälfte mindestens einmal der Fall gewesen.
Besonders auffallend: 93 Prozent aller schwedischen Unternehmen gäben an, dass sie durch einen CIE einen Imageschaden davongetragen hätten. Ein ähnlich erschreckendes Bild gäben die Niederlande ab: Dort habe die Reputation bei 91 Prozent der Unternehmen mindestens einmal Schaden genommen.

Zum Teil lange Reaktionszeiten

Über 60 Prozent deutscher Unternehmen gäben für CIEs eine durchschnittliche Reparaturzeit von bis zu fünf Stunden an. Gerade einmal drei Prozent schafften es in unter einer Stunde, einen Ausfall oder eine Störung zu beseitigen. Auffallend im europäischen Gesamtbild: Über 90 Prozent der schwedischen und niederländischen Firmen benötigten mindestens drei Stunden, um einen CIE zu lösen.
Eine Fehler-Ursachen-Analyse könnten fast ein Drittel der Befragten aus Deutschland innerhalb von zwei Stunden durchführen. Bei den europäischen Nachbarn kämen an diese Zeiten weit weniger Unternehmen heran.
Fast die Hälfte der deutschen Firmen gäben einen Zeitraum von drei bis zehn Stunden an. Schlusslicht in Europa – oder besser: am langsamsten – seien unsere niederländischen Nachbarn: Ganze 80 Prozent der Befragten benötigten elf Stunden oder mehr, um eine solche Analyse durchzuführen.

Deutschland führend beim Einsatz moderner Technologien

Beim Einsatz moderner Technologien wie Cloud, Virtualisierung und Datenmanagement liege Deutschland im europäischen Vergleich im Spitzenfeld, und immer über dem Durchschnitt. Fast jeder zweite der Befragten setze „Software as a Service” (SaaS) als primäres System ein – ebenso sehe es in Frankreich und Schweden aus.
Bei Virtualisierungstechnologien lägen die Unternehmen hierzulande mit einer primären Nutzung von 51,5 Prozent klar vorne. Ihnen folgten die Niederlande mit 46,7 Prozent. Mit 42,3 Prozent stehe Großbritannien bei den Intensivanwendern auf Platz 3.
Besonders deutlich führe Deutschland mit 66 Prozent beim primären Einsatz von Datenmanagement-Technologien. Platz 2 belege Großbritannien (52,6 Prozent), Platz 3 die Niederlande (44,4 Prozent).

Europaweit seien bei Imageschäden die CIEs für diese drei Branchen am kostspieligsten:

  1. Telekommunikation (167.270 Euro),
  2. Spieleindustrie (140.634 Euro),
  3. Finanzsektor (100.853 Euro).

Schäden minimieren!

Die IT-Komplexität steige. Daraus ergäben sich in allen Unternehmen unweigerlich kritische IT-Events, so Bob Tarzey, Analyst bei Quocirca. Wichtig sei, dass IT-Teams die nötigen Einblicke besäßen, um mögliche Ursachen ausfindig zu machen und Services so schnell wie möglich wieder online zu stellen, um potenziellen Schaden so gering wie möglich zu halten.
Mit einer effektiven „Operational Intelligence“ erhielten solche Teams mehr Transparenz, könnten besser untereinander koordinieren sowie produktiver arbeiten. Je eher IT-Teams CIEs angingen und daraus lernten, desto eher könnten sie vom „Feuerwehr-Modus“ wieder dazu übergehen, einen echten Mehrwert zu liefern.



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