Aktuelles, Branche - geschrieben von am Dienstag, Dezember 11, 2018 16:08 - ein Kommentar

IT-Security-Trends 2019: Bewusstsein für gestiegene Bedrohungslage schärfen

Mit strategischem Risikomanagement Unternehmens-IT angemessen schützen

[datensicherheit.de, 11.12.2018] Cyber-Attacken auf deutsche Industrieunternehmen haben in den letzten beiden Jahren einen Schaden von mehr als 43 Milliarden Euro verursacht, so eine aktuelle Studie des Bitkom. Tendenz steigend. Um der gestiegenen Bedrohungslage zu begegnen, sind IT-Verantwortliche in Unternehmen im nächsten Jahr noch mehr gefordert. Welches die wichtigsten IT-Security-Themen 2019 sind, haben Experten des IT-Services Providers Konica Minolta zusammengestellt.

  1. Strategisches Risikomanagement ist gefragter denn je
    Seit der DSGVO ist eine „angemessene IT-Sicherheit“ gesetzlich verankert. IT-Dienstleister beraten mit einem strategischen Risikomanagement, um Unternehmen dabei zu unterstützen, angemessene Lösungen zu implementieren. So sollte bei der IT-Security-Infrastruktur eine Priorisierung verbunden mit einem ausgeglichenen und angepassten Budget erfolgen. Dabei sind auch Aspekte wie Personalressource und Technologie zu berücksichtigen. Deshalb wird der strategische Beratungsansatz 2019 immer wichtiger.
  2. Awareness / Sensibilisierung innerhalb von Unternehmen
    Längst ist klar, dass es keinen 100-prozentigen Schutz für Unternehmen vor Cyber-Angriffen gibt. Es stellt sich nicht die Frage, ob eine Firma Opfer einer Cyber-Attacke wird, sondern nur, wann dies der Fall sein wird. Deshalb ist Prävention und Sensibilisierung ein wichtiges Thema. Unternehmen müssen Awareness schaffen und ihre Mitarbeiter für diese Gefahren sensibilisieren. Dadurch können Infektionen mit Malware oder die Installation von Trojanern und Ransomware verhindert werden.
  3. Bedrohungslage durch Ransomware weiterhin hoch
    Ransomware ist und bleibt eine große Bedrohung und lässt sich mittlerweile relativ einfach aus dem Darknet beziehen, neuerdings sogar als Ransomware-as-a-Service-Variante. Unabhängig davon, ob die Malware bereits durch das Besuchen einer manipulierten Website als Drive-by-Infektion oder das Öffnen infizierten Email-Anhänge auf dem Rechner installiert wird, kann sie einen sehr großen Schaden verursachen. Die Effizienz von Ransomware ist nach wie vor sehr hoch, weil Unternehmen meist machtlos sind, wenn ihre Daten verschlüsselt wurden. So müssen Security-Lösungen genutzt werden, die mehr können als nur Malware-Erkennung.
  4. Identitäten als Service implementieren
    Ein weiteres Top-Security-Thema 2019 ist Privileged Account Management (PAM). Das bestätigt auch das Marktforschungsinstitut Gartner in seiner Trendanalyse. Damit können Unternehmen den Missbrauch privilegierter Konten erschweren und Sicherheitsteams auf Anomalien durch ungewöhnliche Zugriffe hinweisen. Mögliche Schäden bei Angriffen können so auf ein Minimum reduziert werden.
  5. Hohe Verwundbarkeit von Industrieunternehmen 
    Deutsche Industrieunternehmen sind immer häufiger Ziel von Cyber-Attacken. So verzeichnete laut Bitkom jedes fünfte Unternehmen aus der Industrie die Sabotage seiner Informations- und Produktionssysteme oder Betriebsabläufe. Kein Wunder, denn aufgrund der Digitalisierung stellt die Produktion mit der wachsenden Zahl an IoT-Komponenten ein großes Einfallstor für Kriminelle dar. Denn das Sicherheitsniveau der vernetzten Systeme ist nach wie vor sehr niedrig. Je nachdem, welches Angriffsziel die Betrüger im Visier haben, lässt sich somit großer Schaden durch Produktionsausfälle oder Manipulationen verursachen.
  6. Healthcare-Branche: Wenn Cyber-Angriffe lebensbedrohlich werden
    Auch das Gesundheitswesen steht weiterhin im Fadenkreuz. Mittlerweile wurden bereits Sicherheitslücken in Herzschrittmachern oder Insulinspritzen entdeckt. Während es früher nur darum ging, einen möglichst großen Schaden zu verursachen oder sich zu bereichern, stehen heute gegebenenfalls Menschenleben auf dem Spiel.
  7. Fachkräftemangel bleibt wichtiges Thema
    Der Fachkräftemangel ist ein Dauerbrenner. Der Branchenverband Bitkom geht von 55.000 offenen Stellen für IT-Spezialisten aus. Damit hat sich die Zahl in den letzten vier Jahren verdoppelt. Insbesondere der Bedarf an Sicherheitsexperten ist gemäß einer Studie von Capgemini gestiegen. So klafft im Bereich Cyber-Security eine große Lücke zwischen Angebot (43 Prozent) und Nachfrage (68 Prozent). Um den Bedarf zu decken, werden Unternehmen auch 2019 zunehmend auf externe Dienstleister setzen.
  8. DSGVO – Ruhe vor dem Sturm
    Die Deadline zur Umsetzung der DSGVO ist mittlerweile längst verstrichen. Zwar sollten Unternehmen mittlerweile DSGVO-konform sein und entsprechende Maßnahmen ergriffen haben, teilweise ist das jedoch noch nicht erfolgt. Da bislang noch von keinen hohen Strafen öffentlich berichtet wurde, wähnen sich Unternehmen in Sicherheit. Es ist jedoch damit zu rechnen, dass in 2019 erste härtere Strafen verhängt werden. Diese werden dazu führen, dass Unternehmen verstärkt in Aktion treten, um die Anforderungen der DSGVO zu erfüllen.

„Wir wissen heute noch nicht, wie die Werkzeuge der Hacker von morgen aussehen werden. Dennoch müssen Unternehmen für einen bestmöglichen Schutz sorgen. Mit Kanonen auf Spatzen zu schießen und die Security-Infrastruktur zu überdimensionieren, ist aber auch keine Lösung“, erklärt Florian Goldenstein, Head of IT-Security bei Konica Minolta IT Solutions. „Verantwortliche müssen erkennen, was geschützt werden soll und kurzfristig auf Angriffe reagieren. Wir unterstützen Unternehmen mit unserem strategischen Ansatz dabei, ihre IT angemessen zu sichern.“

Weitere Informationen zum Thema:

datensicherheit.de, 21.11.2018
Trendthemen – Ein Blick auf das IT-Jahr 2019

datensicherheit.de, 20.11.2018
IT-Sicherheit: Prognose für 2019

datensicherheit.de, 18.09.2018
Sicherheitsreport: Vorschau auf die Cybergefahren im Jahr 2019



ein Kommentar

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jens libmann
Dez 12, 2018 14:10

IT-Sicherheit muss weder kompliziert, noch teuer sein. Schon mit einfachen Mitteln kann der Sicherheitslevel drastisch erhöht werden. Mittlerweile existiert jede Menge Standardwerke, die grundsätzliche Maßnahmen beschreiben. Wer ein wenig recherchiert, findet schnell gute Literatur, etwa hier die Neueste von Jens Libmann: bit.ly/1tkDYv2

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