Aktuelles, Branche - geschrieben von dp am Donnerstag, August 29, 2024 19:15 - noch keine Kommentare
IoT: Wenn das Internet der Dinge zum Internet of Threats zu werden droht
Vorteile der IoT-Technologie dürfen nicht durch Gefahr von Cyber-Angriffen überschattet werden
[datensicherheit.de, 29.08.2024] Das sogenannte Internet der Dinge (Internet of Things / IoT) hat offenkundig langsam aber sicher Einzug in unser Zuhause und an unseren Arbeitsplatz gehalten. Dr. Martin J. Krämer, „Security Awareness Advocate“ bei KnowBe4, kommentiert: „Von intelligenten Häusern bis hin zu industriellen Steuerungssystemen hat das IoT unser Leben bequemer und effizienter gemacht. Mit der zunehmenden Vernetzung sind aber auch die Risiken gestiegen.“ Wenn wir indes zusammenarbeiteten, um der Sicherheit Priorität einzuräumen, das Bewusstsein für die Risiken zu schärfen und durch gezielte Schulungen zu verstärken, könnten wir sicherstellen, dass die Vorteile der IoT-Technologie nicht durch die Gefahr von Cyber-Angriffen überschattet werden.
Dr. Martin J. Krämer: Letztendlich erfordert die Sicherung des IoT eine gemeinsame Anstrengung von Geräteherstellern, Entwicklern, Unternehmen und Verbrauchern!
Schwache bzw. voreingestellte Passwörter, ungepatchte Schwachstellen und unsichere Kommunikationsprotokolle erhöhen IoT-Angriffsfläche
Bei der Entwicklung von IoT-Geräten stehe häufig die Funktionalität und nicht die Sicherheit im Vordergrund. „Das bedeutet, dass viele Geräte schwache oder voreingestellte Passwörter, ungepatchte Schwachstellen und unsichere Kommunikationsprotokolle aufweisen“, erläutert Dr. Krämer. Angreifer könnten diese Sicherheitslücken ausnutzen, um sich unberechtigten Zugang zu Geräten und Netzwerken zu verschaffen, sensible Daten zu stehlen oder weitere Angriffe zu starten.
Er führt aus: „Einem kürzlich veröffentlichten Bericht des Weltwirtschaftsforums zufolge wird die Zahl der IoT-Geräte bis 2025 voraussichtlich auf 30 Milliarden ansteigen und damit eine riesige Angriffsfläche für Cyber-Kriminelle bieten.“ In dem Bericht werde auch auf den zunehmenden Handel mit IoT-Schwachstellen und „Exploits“ im sogenannten DarkWeb hingewiesen, welcher es Angreifern erleichtere, diese Geräte ins Visier zu nehmen.
Social Engineering: IoT als Quelle für Cyber-Kriminelle
Einer der am meisten unterschätzten, aber auch gefährlichsten Aspekte des IoT sei sein Potenzial für „Social Engineering“. „Viele IoT-Geräte sammeln und übertragen sensible persönliche Daten wie Gesundheitsdaten, Standortdaten und sogar Video- und Audioaufzeichnungen. Angreifer können diese Daten nutzen, um sehr gezielte Phishing-E-Mails oder -Nachrichten zu verfassen und ihre Opfer zur Preisgabe von Zugangsdaten oder anderen sensiblen Informationen zu verleiten.“
Zum Schutz vor IoT-Angriffen sei ein mehrschichtiger Sicherheitsansatz erforderlich. Dazu gehören laut KnowBe4 folgende Maßnahmen:
Ändern der Standardpasswörter
Viele IoT-Geräte würden mit schwachen oder voreingestellten Passwörtern ausgeliefert. „Ändern Sie diese umgehend und verwenden Sie starke, eindeutige Passwörter für jedes Gerät!“
Geräte auf dem neuesten Stand halten
„Suchen Sie regelmäßig nach Firmware- und Software-Updates für Ihre IoT-Geräte und installieren Sie diese!“ Diese Updates enthielten häufig Sicherheitspatches für bekannte Schwachstellen.
Netzwerke segmentieren
„Verwenden Sie getrennte Netzwerke für IoT-Geräte und kritische Systeme!“ Dies könne Angreifer daran hindern, sich seitlich durch Netzwerke zu bewegen, wenn sie ein IoT-Gerät kompromittieren.
Überwachung auf Anomalien
„Nutzen Sie Tools zur Sicherheitsüberwachung, um ungewöhnliche Verkehrsmuster oder Verhaltensweisen in Ihren IoT-Geräten und -Netzwerken zu erkennen!“ Dies könne helfen, potenzielle Angriffe schnell zu erkennen und darauf zu reagieren.
Sensibilisierung der Nutzer
„Informieren Sie Ihre Mitarbeiter und Familienmitglieder über die Risiken von IoT-Angriffen und wie sie potenzielle Social-Engineering-Versuche erkennen können. Ermutigen Sie sie, verdächtige E-Mails oder Nachrichten zu melden. Bringen Sie ihnen insbesondere bei, auf Sicherheitsfunktionen zu achten, wie z.B. die Möglichkeit, Passwörter zu ändern und Geräte vor dem Kauf einfach zu aktualisieren oder zu patchen!“
Zukunft der IoT-Sicherheit
Mit der zunehmenden Zahl von IoT-Geräten wachse auch die Bedrohung durch Cyber-Angriffe. Es sei von entscheidender Bedeutung, „dass die Gerätehersteller der Sicherheit bei der Konzeption und Entwicklung von IoT-Produkten Priorität einräumen“. Während einige Länder wie Großbritannien bereits Gesetze zum Schutz der Verbraucher erlassen hätten, „indem sie Mindestsicherheitsstandards vorschreiben“, müsse auf globaler Ebene noch mehr getan werden.
Dr. Krämer hebt hervor: „Letztendlich erfordert die Sicherung des IoT eine gemeinsame Anstrengung von Geräteherstellern, Entwicklern, Unternehmen und Verbrauchern. Ein wesentlicher Bestandteil dieser Bemühungen ist die Durchführung von Security-Awareness-Schulungen, die dazu beitragen, das Sicherheitsbewusstsein auf allen Ebenen zu stärken.“ Durch solche Schulungen könnten alle Beteiligten besser über potenzielle Bedrohungen informiert werden und lernen, wie sie sicherheitsbewusste Entscheidungen treffen.
Weitere Informationen zum Thema:
GOV.UK, 29.04.2024
New laws to protect consumers from cyber criminals come into force in the UK
datensicherheit.de, 23.03.2024
IoT-Sicherheit: Keyfactor betont drei Schlüsselaspekte für den Schutz vernetzter Geräte / Keyfactor warnt: Mit dem enormen Potenzial der IoT-Technologie gehen auch signifikante Risiken einher
datensicherheit.de, 31.01.2024
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datensicherheit.de, 04.05.2023
Wenn IoT-Haustürkameras zu Phishing-Fallen werden / IoT-System zu einer möglichen Schwachstelle für seine Nutzer geworden
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