Aktuelles, Branche, Studien - geschrieben von am Donnerstag, Februar 8, 2024 13:34 - noch keine Kommentare

Informations-Abschöpfung durch Dating-Apps: Gefahr insbesondere rund um den Valentinstag

Downloads von Dating-Apps steigt am Valentinstag weltweit um 17 Prozent an

[datensicherheit.de, 08.02.2024] Laut einer aktuellen Meldung von NordVPN im Kontext sogenannter Dating-Anwendungen – Vorfeld des bevorstehenden Valentinstages am 14. Februar 2024 – haben hauseigene Experten herausgefunden, „dass die Downloads von Dating-Apps am Valentinstag weltweit um 17 Prozent ansteigen“, und warnen daher vor potenziellen Risiken in Verbindung mit der Privatsphäre von Nutzern.

Dating-Apps trachten am eifrigsten nach Zugriff auf unzählige Gerätefunktionen

Während vermutlich gerade jetzt unzählige Nutzer auf der Suche nach einem Partner für den Valentinstag sind, warnen Cyber-Sicherheitsexperten vor den Risiken für die Privatsphäre im Zusammenhang mit Dating-Apps: „Dating-Anwendungen gehören zu den datenschutzfeindlichsten Apps.“ Fast 25 Prozent der von Dating-Apps angeforderten Berechtigungen für den Zugriff auf Gerätefunktionen stehen demnach „in keinem Zusammenhang mit ihrer Leistung“, wie eine Untersuchung von NordVPN gezeigt habe.

„Dating-Apps gehören zu den Anwendungen, die am eifrigsten den Zugriff auf Gerätefunktionen verlangen, die für deren Leistung nicht erforderlich sind. Die gesammelten Daten könnten gegen die Interessen des Nutzers verwendet werden und zu Problemen für die Privatsphäre von Nutzern führen“, erläutert Adrianus Warmenhoven, „Berater für Cybersicherheit“ bei NordVPN. Diese könnten weitaus gravierender sein als gezielte Werbung. Er rät: „Nutzer sollten immer abwägen, ob die App bestimmte Daten benötigt, um ihre Aufgabe zu erfüllen, bevor sie auf ,Akzeptieren’ tippen, selbst wenn die App bekannt ist und einen guten Ruf hat.“

Eine Dating-App verlangt im Durchschnitt etwa 23 Geräteberechtigungen

Nach aktuellen Erkenntnissen von Forschern für Cyber-Sicherheit und Datenschutz verlangt eine Dating-App „im Durchschnitt fast 23 Geräteberechtigungen“ – darunter den Zugriff auf den Standort oder Fotos und Videos. Bis zu sechs solcher Berechtigungen seien aber für die Funktionalität einer Anwendung unnötig.

Darüber hinaus sei die Kategorie der Dating-Apps führend bei der Anforderung spezieller, gefährlicher und biometrischer Berechtigungen, „bei denen es um hochsensible oder persönliche Informationen und systemkritische Prozesse geht“. Warmenhoven führt aus: „Dating-Apps fordern im Durchschnitt elf spezielle, gefährliche und biometrische Berechtigungen an. Nur Lifestyle- (14), Messaging- und Social-Networking-Apps (13) fordern mehr Berechtigungen dieser Art an.“

6 Tipps zum Schutz der Privatsphäre bei Dating-Apps

Um die Privatsphäre auf Dating-Apps nicht nur rund um den Valentinstag zu schützen, empfiehlt Warmenhoven die folgenden Maßnahmen:

1. Apps nur von offiziellen Stores herunterladen!
„Inoffizielle App-Stores verfügen nicht immer über Systeme, um zu prüfen, ob eine App sicher ist, bevor sie veröffentlicht und zum Download angeboten wird.“ Außerdem bestehe insbesondere bei Dating-Apps aus inoffiziellen Quellen das Risiko, „dass sie von Cyber-Kriminellen verändert werden“.

2. Überprüfen der Datenschutzbestimmungen der App vor dem Herunterladen!
„Prüfen Sie, welche Informationen die Dating-App erfasst und was sie an Dritte weitergibt. Wenn Sie mit dem Datenschutzniveau nicht zufrieden sind, sollten Sie eine andere Dating-App oder Dating-Websites verwenden!“

3. Mit den Berechtigungen für die eigenen Daten vertraut machen!
„Wenn Sie eine App herunterladen, werden Sie aufgefordert, verschiedene Berechtigungen für den Zugriff auf Ihre Daten zu erteilen. Vergewissern Sie sich, dass diese für Sie sinnvoll sind! Wenn Sie bereits eine App haben, überprüfen Sie alle Berechtigungen und deaktivieren Sie diejenigen, die Sie nicht brauchen oder wollen.“ Zu achten sei besonders auf Berechtigungen für den Zugriff auf Kamera, Mikrofon, Speicher, Standort und Kontaktliste.

4. Niemals automatisch mit Konten von Sozialen Netzwerken anmelden!
„Wenn Sie sich bei einer App mit Ihrem Social-Media-Konto anmelden, kann die App Informationen von diesem Konto sammeln und umgekehrt!“

5. Einschränken der Standortberechtigungen!
Viele Apps, darunter auch Dating-Apps, verlangten Zugriff auf die Standortdienste des Telefons. „In einigen Fällen ist der Zugriff auf den Standort zwar für die Funktionalität der App erforderlich, aber es ist am besten, wenn Sie den Apps nur dann erlauben, Ihren Standort zu verfolgen, wenn Sie die App verwenden, und nicht die ganze Zeit!“

6. Löschen nicht verwendeter Apps!
„Wenn eine App ungenutzt auf Ihrem Bildschirm liegt, löschen Sie sie!“ Wahrscheinlich sammele sie immer noch Daten über den Nutzer – „auch wenn diese nicht verwendet wird“.

Weitere Informationen zum Thema:

NordVPN
Die Lizenz zum Spionieren: Die meisten Apps fragen mehr Daten ab, als sie brauchen / Mindestens 60% der Android- und iOS-Apps wollen mehr über dich wissen, als sie sollten

datensicherheit.de, 13.02.2023
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datensicherheit.de, 14.02.2022
Vorsicht auch am Valentinstag: Cyber-Kriminelle missbrauchen zunehmend kulturelle Ereignisse für ihre Zwecke / Auch der Valentinstag ist alljährlich immer wieder Anlass für neue Betrügereien und Angriffe

datensicherheit.de, 12.02.2019
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