Aktuelles, Branche - geschrieben von cp am Mittwoch, September 19, 2018 14:42 - noch keine Kommentare
Heartbleed: OpenSSL-Schwachstelle wird immer noch ausgenutzt
Unternehmen müssen den Weckruf hören
[datensicherheit.de, 19.09.2018] Heartbleed ist ein schwerwiegender Bug in OpenSSL, der bereits im Jahr 2014 entdeckt wurde und es Unbefugten und Kriminellen erlaubt, scheinbar sichere und verschlüsselte TLS-Verbindungen auszuspionieren und private Daten von Clients und Servern zu lesen. Der Global Threat Index für August 2018 von Check Point zeigt, dass der Fehler noch vier Jahre nach seiner Entdeckung zu einer der Schwachstellen zählt, die am häufigsten ausgenutzt werden.
Kevin Bocek, VP Security Strategy and Threat Intelligence bei Venafi
Kevin Bocek erklärt dazu: „Heartbleed lebt und wird von Kriminellen ausgenutzt. Check Point erkennt, dass die zweithäufigste ausgenutzte Schwachstelle im August 2018 Heartbleed war (CVE-2014-0160; CVE-2014-0346). Dies ist ein Weckruf, dass der oft scheiternde Korrekturschritt, die Ersetzung aller Maschinenidentitäten wie TLS-Schlüssel und Zertifikate, noch ausgeführt werden muss.“
„Die Global 5000 Unternehmen, darunter eine Mehrheit in Deutschland, hatten es bereits ein Jahr nach der ersten Meldung nicht geschafft, Heartbleed vollständig zu beseitigen, und schlimmer noch, die meisten deutschen Unternehmen sind immer noch anfällig – vier Jahre später. Eine vollständige Behebung der Schwachstelle erforderte sowohl das Patchen als auch ein anschließendes Ersetzen aller verletzlichen Maschinenidentitäten, weil diese leicht gestohlen werden können“, so Bocek weiter. „Während die Unternehmen patchen, ersetzten die meisten allerdings nicht die TLS-Schlüssel und -Zertifikate. Genau diese sind aber durch Heartbleed verwundbar. Ohne Reaktion können Maschinen im Internet nachgeahmt oder private Kommunikationen leicht mitgelesen werden. Daher ist der Schutz aller Maschinenidentitäten wie TLS-Schlüssel und Zertifikate dringend erforderlich. In der letzten Woche gab das US Government Accountability Office (GAO) bekannt, dass eine der Hauptursachen für den weitreichenden Equifiax-Vorfall der fehlende Schutz eines unbekannten und abgelaufenen TLS-Zertifikats war. Dadurch waren die Systeme zur Threat Protection für einen Angriff blind.“
Jens Sabitzer, Sales Engineer DACH bei Venafi
Jens Sabitzer ergänzt: „Heartbleed war eine der am weitesten verbreiteten und gefährlichsten Sicherheitsprobleme in der jüngsten Geschichte der Kryptografie, und der Bericht von Check Point beweist, dass es sich immer noch um ein großes Risiko im Internet handelt. Der Diebstahl von Maschinenidentitäten ermöglicht fortgeschrittene Attacken wie Man-in-the-Middle oder versteckte Lauschangriffe. Organisationen sollten ihren Schutz rund um ihre Maschinenidentitäten herum verbessern. Der Vorfall im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) im Jahr 2016 macht zudem deutlich, dass häufig eine Behebung keine ausreichenden Maßnahmen ergriffen werden. Nach dem unverzichtbaren Austausch von Maschinenidentitäten müssen außerdem zukünftige Fehler, wie z. B. bei der Einrichtung neuer Webserver und -Dienste, vermieden werden.“
Weitere Informationen zum Thema:
Check Point
Global Threat Index für August 2018
datensicherheit.de, 13.04.2016
Integration von SSL-Zertifikaten wird künftig zur Pflicht
datensicherheit.de, 09.06.2014
Security Advisory: Neue Sicherheitslücken in OpenSSL identifiziert
datensicherheit.de, 11.04.2014
OpenSSL: BSI stuft „Heartbleed Bug“ als kritisch ein
Aktuelles, Experten - Dez 3, 2024 14:12 - noch keine Kommentare
Crimenetwork: BKA und ZIT gelang Abschaltung
weitere Beiträge in Experten
- TÜV Rheinland meldet weiter verschärfte IT-Sicherheitslage in Deutschland
- Datensouveränität: Bedeutung der Self Sovereign Identities
- Black Friday: Auch BSI warnt Schnäppchenjäger vor Cyber-Kriminellen
- Beantragung kostenfreier Schufa-Auskünfte gegen Entgelt: Verbraucherzentrale NRW moniert Web-Angebote
- Bildungsprojekt MedienTrixx hat Datenschutz und Künstliche Intelligenz im Fokus
Aktuelles, Branche, Veranstaltungen - Dez 3, 2024 14:42 - noch keine Kommentare
NIS-2 kompakt: it’s.BB e.V. lädt zu Präsenz-Awareness-Veranstaltung ein
weitere Beiträge in Branche
- Industrie-Umgebungen: Cyber-Sicherheit trotz OT mit Alt-Systemen
- KI als zweischneidiges Schwert: Zukunft der Cyber-Bedrohung und -abwehr werden neu definiert
- IT Security Economics Report: Cyber-Angriffe verursachen Unternehmen durchschnittliche Kosten von 1,06 Millionen US-Dollar
- NIS-2: EU leitet Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland ein
- Rund um Black Friday, Black Week und Cyber Monday läuft Cyber-Kriminalität zur Höchstform auf
Branche, Umfragen - Dez 21, 2020 21:46 - noch keine Kommentare
Threat Hunting: Bedeutung und Wertschätzung steigt
weitere Beiträge in Service
- Umfrage: 71 Prozent der IT-Entscheidungsträger besorgt über Mehrfachnutzung von Passwörtern
- Fast die Hälfte der Unternehmen ohne geeignete Sicherheitsrichtlinien für Remote-Arbeit
- Umfrage: Bedeutung der Konsolidierung von IT-Sicherheitslösungen
- TeleTrusT-Umfrage: „IT-Sicherheit im Home Office“
- Cybersicherheit: SANS-Studie zu Frauen in Führungspositionen
Kommentieren