Aktuelles, Branche - geschrieben von am Donnerstag, April 2, 2020 17:54 - ein Kommentar

Hacker missbrauchen Netflix: Sicherheitsforscher finden gefälschte Domains

Check Point Research hat die nächste Bedrohung für Anwender im Internet entdeckt, denn Cyber-Kriminelle machen sich die steigende Beliebtheit des Video-Streamingdienstes zunutze / Die Zahl der Fake-Domains mit Bezug zum Streaming-Dienst ist stark gestiegen

[datensicherheit.de, 02.04.2020] Check Point Research, die Threat Intelligence-Abteilung von Check Point® Software Technologies Ltd., verfolgt weiter die Zunahme der Bedrohungen, die das Coronavirus als Basis für kriminelle Aktivitäten im Internet begreifen. Jüngst haben die Sicherheitsforscher entdeckt, dass neben der Konferenzsoftware Zoom auch der sehr beliebte Streaming-Anbieter Netflix missbraucht wird. Fake-Domains, also gefälschte Webseiten, sollen die Nutzer verlocken, ihre Kontakt- und Bankdaten preiszugeben.

Fast alle dieser Betrugsseiten haben es auf die Zahlungsinformationen der Opfer abgesehen

Genau genommen hat sich die Zahl der Phishing-Attacken, die Netflix als Aufhänger nutzen, verdoppelt. Die meisten der neuen Domänen wurden in den letzten Wochen registriert und nehmen beinahe alle irgendeinen Bezug auf die Pandemie – entweder unter dem Namen Corona oder COVID-19. Ein Beispiel ist netflixcovid19s.com. Fast alle dieser Betrugsseiten haben es auf die Zahlungsinformationen der Opfer abgesehen.

Insgesamt geschehen jeden Tag im Durchschnitt 2.600 Cyber-Angriffe, die mit der Pandemie zu tun haben, so die Sicherheitsforscher von Check Point. Am 28. März gab es einen Höhepunkt mit 5.000 Attacken. Außerdem wurden in den letzten zwei Wochen 30.103 neue Domänen mit Corona-Bezug angemeldet, wovon 131 betrügerisch sind und 2.777 dringend verdächtig. Über 51.000 Corona-Domänen gingen seit dem Ausbruch der Pandemie bereits ans Netz.

Christine Schönig

Foto: Check Point Software Technologies

Christine Schönig, Regional Director Security Engineering CER, Office of the CTO bei Check Point Software Technologies

„Die deutliche Zunahme von Cyber-Angriffen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie spiegelt die verheerenden Nachrichten über die Situation in den USA und der EU wider. Wie die Zahl der physischen Opfer steigt auch die Zahl der Cyber-Angriffe, die perfide ihren Vorteil aus der Lage ziehen möchten. Wir erwarten, dass sich dieser Trend in naher Zukunft fortsetzen wird“, erklärt Christine Schönig, Regional Director Security Engineering CER, Office of the CTO bei Check Point Software Technologies: „Eindeutig verlagern Hacker ihre Aktivitäten weg von Unternehmen hin zu den Angestellten, da die meisten jetzt von zu Hause arbeiten. Einerseits öffnet das viele Fernzugänge, die geschützt werden müssen, um das Unternehmen nicht zu gefährden. Andererseits geraten nun die alltäglichen Handlungen der Mitarbeiter – und damit sie selbst – stärker ins Visier, wie die Nutzung von Zoom oder Netflix. Es wird für uns alle wichtig sein, eine gute digitale Hygiene zu betreiben und besonders vorsichtig zu sein, wenn wir Dokumente oder Links erhalten – besonders wenn wir den Absender nicht kennen.“

So sichern Sie sich ab

Speziell in der aktuellen Situation ist es unmöglich, auf virtuelle Konferenzsoftware zu verzichten. Umso wichtiger ist es, Mitarbeiter auf Gefahren und notwendige Sicherheitsmaßnahmen hinzuweisen. Nachfolgend finden Sie die Empfehlungen von Check Point, um sich und Ihr Unternehmen zu schützen:

  1. Seien Sie vorsichtig mit E-Mails und Dateien, die Sie von unbekannten Absendern erhalten, insbesondere wenn diese spezielle Angebote oder Rabatte anbieten.
  2. Öffnen Sie keine unbekannten Anhänge oder klicken auf Links innerhalb verdächtiger E-Mails.
  3. Hüten Sie sich vor gefälschten Domains, Rechtschreibfehlern in E-Mails und Websites als Merkmal und vor fremden Absendern.
  4. Trauen Sie keinen Sonderangeboten zu COVID-19. „Eine exklusive Kur für das Coronavirus für 150 Dollar“ ist normalerweise keine zuverlässige oder vertrauenswürdige Kaufgelegenheit. Zu diesem Zeitpunkt gibt es kein Heilmittel für das Coronavirus und selbst wenn es eines gäbe, würde es Ihnen definitiv nicht über E-Mail und exklusiv angeboten.
  5. Verwenden Sie Passwärter nicht mehrfach für verschiedene Konten und Seiten.
  6. Stellen Sie sicher, dass Sie Waren von einer authentischen Quelle bestellen. Eine Möglichkeit, dies zu tun, besteht darin, nicht auf Werbe-Links in E-Mails zu drücken, sondern Ihren Händler über eine Suchmaschine zu finden und auf den Link in der Ergebnisseite zu klicken.
  7. Verhindern Sie Zero-Day-Angriffe mit einer ganzheitlichen, durchgängigen Cyber-Architektur und speziellen Sicherheitslösungen.

Bekannt ist: 90 Prozent aller Cyber-Angriffe beginnen mit einer Phishing-Kampagne. Die Frage für Unternehmen muss daher lauten: Tun wir genug, um die Angriffs-Vektoren unserer Organisation zu schützen? Lesen Sie dazu das Whitepaper Der Mensch ist Ihr schwächstes Glied über das tägliche Risiko von Phishing-E-Mails.

Weitere Informationen zum Thema:

Check Point Software
Coronavirus update: In the cyber world, the graph has yet to flatten

datensicherheit.de, 01.04.2020
Hacker nutzen COVID-19-Krise: Smartphone-Nutzer oftmals das Ziel

datensicherheit.de, 31.03.2020
Vermeidung von Enpässen im Netz – Appell zu digitaler Besonnenheit

datensicherheit.de, 11.02.2020
Check Point: Facebook ist die Top-Adresse für Phishing-Versuche



Kommentieren

Kommentar

Kooperation

TeleTrusT

Mitgliedschaft

German Mittelstand e.V.

Mitgliedschaft

BISG e.V.

Multiplikator

Allianz für Cybersicherheit

Datenschutzerklärung