Aktuelles, Branche - geschrieben von am Mittwoch, Januar 17, 2024 19:27 - noch keine Kommentare

Get to know me: Warnung vor gefährlichem Instagram-Trend

Für Social-Engineering-Spezialisten hat sich dadurch bei Instagram eine wahre Goldgrube geöffnet

[datensicherheit.de, 17.01.2024] Aktuell sorge ein gefährlicher „Instagram“-Trend für Schlagzeilen. Nutzer forderten sich demnach gegenseitig auf, sich in mehreren Fragen vorzustellen. Der Trend „Get to know me“ habe inzwischen auch die „TikTok“-Community erfasst. „Für Social-Engineering-Spezialisten hat sich dadurch eine wahre Goldgrube geöffnet“, warnt Dr. Martin J. Krämer, „Security Awareness Advocate“ bei KnowBe4, in seiner aktuellen Stellungnahme.

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Foto: KnowBe4

Dr. Martin J. Krämer warnt davor, in Sozialen Netzwerken Einblicke in die eigenen Einstellungen, Vorlieben und Gewohnheiten zu geben

Instagram-Trend bereichert OSINT-Quellen für Cyber-Kriminelle

Die von zahlreichen Nutzern geteilten Informationen gehörten zu den Informationen aus sogenannte Open-Source-Intelligence (OSINT). OSINT beziehe sich auf Erkenntnisse, welche durch das Sammeln öffentlich verfügbarer Informationen im Internet gewonnen werden könnten.

Dazu zählten Beiträge und Profile in Sozialen Medien, Nachrichtenartikel, Einträge in Verzeichnissen oder Registern sowie technische Details über die genutzten Geräte, Pendel- und Reisegewohnheiten oder das Surfverhalten einer Person. „Unabhängig davon, ob diese Daten bewusst und freiwillig oder unwissentlich und unbeabsichtigt preisgegeben werden, bieten sie Einblicke in Einstellungen, Vorlieben und Gewohnheiten einer Person“, erläutert Dr. Krämer.

Diese Informationen seien von besonderer Bedeutung, da öffentlich zugängliche Daten Cyber-Angriffe ermöglichen könnten. Persönliche Informationen wie vollständige Namen, E-Mail-Adressen, Telefonnummern oder Bankkontodaten könnten in den Händen von Angreifern erheblichen Schaden anrichten, „indem sie Identitätsdiebstahl und andere Straftaten begehen“.

Instagram-Trend verhilft zu Informationen für Identitätsdiebstahl und zu Antworten auf Sicherheitsfragen

Die übermäßige Verbreitung von Informationen in Sozialen Medien sei ebenfalls besorgniserregend, da Angreifer diese Daten nutzen könnten, um in Konten einzudringen. Informationen wie Haustiernamen aus der Kindheit, Wohnadresse oder Grundschulnamen könnten nicht nur für Identitätsdiebstahl verwendet werden, sondern auch als Antworten auf Sicherheitsfragen dienen.

„Daher ist die zynische Einstellung, dass der Schutz der Privatsphäre Zeitverschwendung sei, falsch und wird von Cyber-Sicherheitsexperten zu Recht kritisiert“, betont Dr. Krämer. Jede preisgegebene Information könne von Kriminellen ausgenutzt werden. Obwohl es nicht immer möglich sei, Informationen online zu vermeiden, sei es wichtig, deren Weitergabe so weit wie möglich einzuschränken.

Besonders beunruhigend sei der neue „Instagram“-Trend, welcher während der Ferienzeit aufgekommen sei. Dieser habe Nutzer ermutigt, persönliche Informationen zu ihrem Werdegang, Vorlieben und Erfahrungen zu teilen. Fragen zu Lieblingsessen, Kindheitshaustieren oder bevorzugten Getränken könnten nicht nur für Identitätsdiebstahl genutzt werden, sondern auch als Antworten auf Sicherheitsfragen dienen.

Es ist ratsam, sich zweimal zu überlegen, bevor man an Social-Media-Trends wie aktuell bei Instagram teilnimmt!

Angreifer könnten alle online geteilten Informationen nutzen, um Menschen zu betrügen, Identitäten zu stehlen oder gezielt Angehörige ins Visier zu nehmen. Daher sei es wichtig, bei der Online-Datenweitergabe stets vorsichtig zu sein.

„Grundsätzlich gilt: Je besser Angreifer eine Person kennen, desto einfacher können sie sie täuschen, sowohl beruflich als auch privat.“

Zum Abschluss gibt Dr. Krämer zu bedenken: „Es ist ratsam, sich zweimal zu überlegen, bevor man an Social-Media-Trends teilnimmt, die zur Weitergabe persönlicher Daten auffordern, egal wie belanglos sie erscheinen mögen.“ Die Förderung eines Sicherheitsbewusstseins und einer Sicherheitskultur sowohl am Arbeitsplatz als auch im Privatleben könne dazu beitragen, Internetkriminalität zu verhindern und Sicherheit zu gewährleisten.



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