Aktuelles, Experten - geschrieben von dp am Freitag, August 5, 2022 0:15 - noch keine Kommentare
Fakeshop-Finder prüft Web-Shops auf Echtheit
Wer etwas online etwas bestellen möchte, sollte die Internet-Adresse damit vorab überprüfen lassen
[datensicherheit.de, 05.08.2022] „Ware online bestellt, aber nie geliefert? Stattdessen plötzlich merkwürdige Abbuchungen auf der Kreditkarte?“ – sogenannte Fakeshops, also unseriöse Online-Händler, seien für Verbraucher oft schwer zu erkennen und könnten schnell zur teuren Falle beim Einkaufen im Internet werden, warnt die Verbraucherzentrale NRW in einer aktuellen Meldung. Daher bietet sie ab sofort eine neue Online-Anwendung, mit der man einen Web-Shop vor der Bestellung auf Echtheit überprüfen können soll. Dieser kostenlose „Fakeshop-Finder“ prüft demnach, ob ein Web-Shop typische Merkmale eines unseriösen Anbieters aufweist. Wer überlegt, online etwas zu bestellen, könne die Internet-Adresse des Shops einfach unter „www.fakeshop-finder.nrw“ eingeben und binnen weniger Sekunden eine Einschätzung erhalten.

Abbildung: Screenshot von „www.fakeshop-finder.nrw“
„Fakeshop-Finder“ errechnet Wahrscheinlichkeit, ob es sich um einen unseriösen Anbieter handelt
Fakeshops eines der großen, dauerhaften Probleme im Verbraucheralltag
„Fakeshops sind eines der großen, dauerhaften Probleme im Verbraucheralltag und die Zahl der Beschwerden steigt stetig an“, erläutert Wolfgang Schuldzinski, Vorstand der Verbraucherzentrale NRW, und berichtet: „Im Jahr 2020 wurden in den Verbraucherzentralen rund 1.000 Verbraucherbeschwerden über Fakeshops erfasst, in 2021 hat sich die Zahl auf knapp 3.000 verdreifacht.“ Mit dem „Fakeshop-Finder“ werde eine schnelle Orientierung beim Online-Einkauf geboten – „damit künftig weniger Menschen in die Falle unseriöser Anbieter tappen“.
Mittels Künstlicher Intelligenz (KI) suche der „Fakeshop-Finder“ ständig gezielt nach Fakeshops im Internet. Rückgrat des „Fakeshop-Finder“ bilde eine wachsende Domänen-Datenbank. Geben Verbraucher eine Adresse ein, welche noch nicht in dieser Datenbank vorhanden ist, werde die eingegebene Internet-Adresse aufgesucht, um die betreffende Website nach solchen sehr oft bei unseriösen Web-Shops zu findenden Merkmalen zu scannen: Das könnten ein fehlendes Impressum sein, eine nicht existierende Umsatzsteuer-ID, aber auch mit bloßem Auge nicht zu erkennende technische, linguistische und strukturelle Merkmale. Auch öffentliche Listen von bekannten falschen Web-Shops kenne der „Fakeshop-Finder“.
Fakeshop-Finder als bundesweit neues Selbsthilfe-Tool
Aus diesen Kriterien errechne die Anwendung die Wahrscheinlichkeit, „ob es sich bei der eingegebenen Adresse um einen unseriösen Anbieter handelt“. Nach wenigen Sekunden werde das Ergebnis in Ampel-Form ausgegeben: „Rot bei einer eindeutigen Warnung, Gelb als Hinweis, vor der Bestellung genauer hinzusehen und Grün, wenn alles in Ordnung ist.“ Finanziert werde das Projekt vom Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen.
„Gut und sicher im Internet einkaufen, klappt jetzt noch leichter dank neuem ,Fakeshop-Finder‘! Das bundesweit neue Selbsthilfe-Tool bringt alles mit, um rasch zum festen Begleiter beim sorgenfreien Online-Shopping zu werden. Mit wenigen Klicks können Verbraucherinnen und Verbraucher schnell und kostenlos herausfinden, ob ein Online-Shop seriös ist“, so Silke Gorißen, Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz in NRW.
Fakeshops sind nur schwer zu erkennen
Hinter Online-Shops mit besonders günstigen Preisen würden sich nicht selten Fakeshops verbergen. Die angebotenen Produkte würden in der Regel gar nicht ausgeliefert, Kreditkarten mehrfach belastet oder die eingegebenen persönlichen Daten missbräuchlich genutzt.
Betrügerische Shops seien oft so programmiert, dass sie sich kaum von realen Online-Angeboten unterschieden. Außerdem erfolge die Erstellung von Fakeshops mittlerweile nahezu vollständig automatisiert, oft seien solche Adressen nur wenige Wochen im Netz, bevor sie durch neue ersetzt würden. Fakeshop-Listen im Internet veralteten daher schnell.
Weitere Informationen zum Thema:
verbraucherzentrale
Fakeshop-Finder / Ist dieser Online-Shop seriös?
verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, 25.03.2022
Abzocke online: Wie erkenne ich Fake-Shops im Internet?
Aktuelles, Experten - März 29, 2025 0:44 - noch keine Kommentare
Dringender Branchenappell zum Glasfaser- und Mobilfunkausbau an Digitalministerkonferenz
weitere Beiträge in Experten
- Wahrung der Grundrechte im Fokus: 109. DSK beschließt Forderungen an künftige Bundesregierung
- BGH-Urteil zu Meta-Datenschutzverstoß: Verbraucherzentrale Bundesverband gewinnt Verfahren
- World Backup Day 2025: Regelmäßige Datensicherung laut BSI unverzichtbar
- Koalitionspläne zum Datenschutz: Nachteile für regionale Wirtschaft und Menschen vor Ort befürchtet
- Identify Me: BKA reports further search success
Aktuelles, Branche - März 30, 2025 18:02 - noch keine Kommentare
World Backup Day 2025 als Anlass für Überlegungen zu einer resilienten Datenschutzstrategie
weitere Beiträge in Branche
- ICS/OT Cybersecurity Budget Report 2025: Über 50 Prozent der Befragten fühlen sich bedroht
- Threat to water supply from cyber attacks still underestimated
- Bedrohung der Wasserversorgung durch Cyber-Angriffe noch immer unterschätzt
- Medusa: Ransomware-as-a-Service seit 2021 aktiv – aktuell mit verstärkter Aktivität
- Cyber-Bedrohungen: G DATA warnt vor mangelndem Risikobewusstsein – insbesondere der KMU
Branche, Umfragen - Dez. 21, 2020 21:46 - noch keine Kommentare
Threat Hunting: Bedeutung und Wertschätzung steigt
weitere Beiträge in Service
- Umfrage: 71 Prozent der IT-Entscheidungsträger besorgt über Mehrfachnutzung von Passwörtern
- Fast die Hälfte der Unternehmen ohne geeignete Sicherheitsrichtlinien für Remote-Arbeit
- Umfrage: Bedeutung der Konsolidierung von IT-Sicherheitslösungen
- TeleTrusT-Umfrage: „IT-Sicherheit im Home Office“
- Cybersicherheit: SANS-Studie zu Frauen in Führungspositionen
Kommentieren