Aktuelles, Branche - geschrieben von dp am Montag, Juni 27, 2022 14:49 - noch keine Kommentare
facebook Messenger: Mittels Phishing-Angriff Millionen von Anmeldedaten entwendet
Hunderte Millionen facebook-Nutzer könnten vom Phishing betroffen sein
[datensicherheit.de, 27.06.2022] Laut Medienberichten soll es zur Entdeckung eines groß angelegten „facebook Messenger“-Betrugs gekommen sein, von dem möglicherweise Hunderte Millionen „facebook“-Nutzer betroffen sein könnten, was abermals das weltweite Bedrohungspotenzial durch Phishing-Angriffe verdeutlicht. PIXM meldet, dass im Jahr 2021 2,7 Millionen Nutzer eine Phishing-Seiten besucht hätten – und rund 8,5 Millionen bisher im Jahr 2022. Das stellt laut einer aktuellen Stellungnahme von KnowBe4 „ein enormes Wachstum dieser Angriffsmethode im Vergleich zum letzten Jahr dar“.
Links zu Phishing-Seite stammen wohl von facebook selbst
Hierbei nutzten die Bedrohungsakteure kompromittierte „facebook“-Konten, um die Phishing-Seiten über den „facebook Messenger“ zu verbreiten. Die Links stammten dabei wohl von „facebook“ selbst, so die Forscher. „Das heißt, das Konto eines Nutzers wird kompromittiert, und der Bedrohungsakteur loggt sich wahrscheinlich automatisch in dieses Konto ein und schickt den Link über ,facebook Messenger‘ an die ,Freunde‘ des Nutzers.“ Das interne „Threat Intelligence Team“ von Facebook sei in diese Systeme zum Sammeln von Anmeldeinformationen eingeweiht, doch diese Gruppe setze eine Technik ein, um die Blockierung ihrer URLS zu umgehen.
Diese Technik beinhalte die Verwendung legitimer Anwendungsdienste, welche das erste Glied in der Umleitungskette darstellten, sobald der Benutzer auf den Link geklickt hat. Anschließend werde er auf die eigentliche Phishing-Seite umgeleitet. Auf „facebook“ erscheint aber ein Link, „der mit einem legitimen Dienst generiert wurde, den ,facebook‘ nicht ohne weiteres blockieren kann“.
Die Kampagne nutze eine Automatisierung, um verschiedene Phishing-Seiten zu durchlaufen und so die Erkennung durch Sicherheitstechnologien zu vermeiden. „Sobald eine der URLs dennoch entdeckt und blockiert wird, haben es die Bedrohungsakteure recht einfach einen neuen Link mit demselben Dienst und einer neuen eindeutigen ID zu erstellen.“ Diese Beobachtungen zeigten, dass pro Dienst mehrere an einem Tag verwendet worden seien. Die Nutzung dieser Dienste ermögliche es, die Links der Bedrohungsakteure für lange Zeit verborgen zu halten und eine Blockierung durch den „facebook Messenger“ zu vermeiden.
Beliebte Angriffstechniken neben Phishing
Bei einem klassischen Phishing-Angriff werde versucht, sensible Informationen wie Benutzernamen, Kennwörter und Kreditkartendaten zu erlangen. Die Bedrohungsakteure gäben sich hierbei als vertrauenswürdiges Unternehmen aus und verschickten Massen-E-Mails, um Spam-Filter zu umgehen und oftmals sorglose Nutzer zum Anklicken schadhafter Links zu verleiten. Nachfolgend eine kleine KnowBe4-Übersicht weiterer beliebter Techniken, mit denen „täglich weltweit Tausende von Unternehmen und Privatpersonen angegriffen werden“:
Vishing
Vishing stehe für „Voice-Phishing“. Dabei handele es sich um eine Betrugsmasche, bei der die Opfer in Form eines Telefonanrufs oder einer Sprachnachricht – kontaktiert und dann mündlich nach ihren persönlichen Daten befragt würden.
Ransomware
Angreifer nutzten Ransomware, um die Daten der Opfer zu verschlüsseln und ihre Computer oder Systeme zu sperren. Folglich würden die Opfer damit erpresst, ein Lösegeld zu zahlen, um ihre Daten und ihren Zugriff zurückzuerhalten.
Social Engineering
Dies bezeichne den Einsatz psychologischer Manipulation, um Menschen dazu zu bringen, vertrauliche Informationen preiszugeben oder Zugang zu Geldern zu gewähren. Die Kunst des „Social Engineering“ könne auch darin bestehen, Informationen von Social-Media-Plattformen zu sammeln, um potenzielle Opfer damit zu manipulieren.
Wirksame Verteidigung gegen Phishing-Kampagnen
Schulungen zum Sicherheitsbewusstsein (wie z.B. solche von KnowBe4) könnten Mitarbeitern und Unternehmen helfen, die raffinierten Betrugsmethoden zu durchschauen, welche es schafften, die Sicherheitsfilter der Unternehmen zu umgehen.
Grundsätzlich werde hierbei versucht, mithilfe von simulierten Phishing-Mails zu testen, wie aufmerksam die Mitarbeiter sind. Das Ziel der Trainings sei es, eine gesteigerte Sensibilisierung bezüglich der Gefahren und dem Erkennen solcher Attacken zu erreichen.
Weitere Informationen zum Thema:
PIXM
Phishing tactics: how a threat actor stole 1M credentials in 4 months
datensicherheit.de, 04.04.2022
Fanpages: Facebook-Verstöße gegen Europäisches Datenschutzrecht auch Seitenbetreibern zuzurechnen / Datenschutzkonferenz hat Kurzgutachten zur aktuellen Situation und datenschutzrechtlichen Konformität des Betriebs sogenannter Fanpages erstellt
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