Aktuelles, Branche, Veranstaltungen - geschrieben von cp am Freitag, September 6, 2019 17:36 - noch keine Kommentare
Experten diskutieren bei G DATA über das Lagebild der IT-Sicherheit
„Die Sicherheitslage im Mittelstand ist prekär“
[datensicherheit.de, 06.09.2019] Die Allianz für Sicherheit in der Wirtschaft West e.V. (ASW West) hatte zu ihrem 15. Sicherheitstag wieder hochkarätige Redner eingeladen. Unter anderem sprach NRW-Innenminister Herbert Reul, zugleich Schirmherr der Veranstaltung, über „Die Bedeutung des Wirtschaftsschutzes für das Land NRW“.
Am 5. September 2019 diskutierten Experten in Bochum bei G DATA über das Thema „Sicherheit in neuen Dimensionen: Mensch – Technik – Dienstleistungen“. Rund 130 Sicherheitsexperten aus Unternehmen, Verbänden, Behörden und Wissenschaft waren der Einladung der Allianz für Sicherheit in der Wirtschaft West e.V. (ASW West) gefolgt und erhielten fachlich relevante Informationen und neue Einblicke in die Sicherheitsdebatte von ausgewiesenen Fachleuten.
Zur Begrüßung der Veranstaltung wies Andreas Lüning, Mitgründer und Vorstand der G DATA Software AG auf die Bedeutung der Mitarbeiter in der IT-Sicherheit hin: „Cybercrime ist ein Kostentreiber der Digitalisierung. Schäden durch Cybercrime können die Digitalisierungsdividende vollständig zunichtemachen oder sogar übersteigen. Unternehmen müssen umfassende Sicherheitsstrategien entwickeln, die auch Mitarbeiter einbeziehen. Denn nach wie vor ist der Mensch das größte Einfallstor für schädlichen Code.“
Sorge über wachsende Bedrohungspotenziale
Der ASW West Vorsitzende Christian Vogt zeigte sich in seiner Einführung besorgt über die wachsenden Bedrohungspotenziale für die deutsche Wirtschaft. „Mittlerweile sind über 800 Millionen Varianten von Schadprogrammen im Umlauf, jeden Tag kommen rund 400.000 neue hinzu. Auch die Geschwindigkeit der Angriffswerkzeuge steigt stetig. Gleichzeitig werden im Rahmen der Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft immer mehr Geräte ins Internet gestellt. Je mehr Systeme miteinander vernetzt und ans Internet angeschlossen werden, desto mehr Angriffsfläche bietet sich. Es ist daher auch logische Konsequenz, dass die Anzahl von erfolgreichen Hackerangriffen steigt. Deutsches Know-how ist nach wie vor ein hoch geschätztes Gut. Wir befinden uns daher im Fokus ausländischer Nachrichtendienste. Viele Unternehmen sind in vielen Bereichen des Wirtschaftsschutzes noch nicht gut aufgestellt. Diesen Entwicklungen müssen wir begegnen. Dafür sind alle beteiligten Akteure gefragt“, so Christian Vogt.
Den regen Zulauf auch international renommierter Fachleute bei der Veranstaltung sieht Vogt positiv und leitete daraus die steigende Wahrnehmung für die Bedeutung des Wirtschaftsschutzes bei den Unternehmen und der öffentlichen Hand ab. „Unsere Redner sind jeweils absolute Spitzenvertreter ihrer Fachgebiete. Wir freuen uns, dass wir sie für unseren Sicherheitstag 2019 gewinnen konnten. Unser Ziel als Verband ist es, neue Impulse für die Praxis zu liefern und unseren Mitgliedern und Gästen aufzuzeigen, welche sicherheitsrelevanten Gefahrenpotenziale bestehen, aber auch Lösungen dafür anbieten. Das verstehen wir als unsere vorrangige Aufgabe als Allianz für Sicherheit in der Wirtschaft.“
Besonders erwähnte Vogt vorab die Keynote „Wie Israel seine Wirtschaft schützt“ von Noam Krakover, israelischer Cybersecurity Experte und Cyber Division Chief Strategy Officer bei der Israel Aerospace Industries. Der Experte gab den Zuhörern eine Inneneinsicht in den Wirtschaftsschutz des Staates Israel, der wie kaum eine andere Industrienation mit sicherheitsrelevanten Anforderungen im Alltag zu kämpfen hat.
NRW-Innenminister im zweiten Jahr Schirmherr des NRW-Sicherheitstages
NRW-Innenminister Reul sprach in seinem zweiten Jahr als Schirmherr des NRW-Sicherheitstages über „Die Bedeutung des Wirtschaftsschutzes für das Land NRW“. Dabei ging er vor allem auf das neue „Lagebild Wirtschaftsschutz“ ein, das die Fachhochschule des Mittelstandes (FHM) Bielefeld auf Initiative der „Sicherheitspartnerschaft NRW“ erstellt hat: „Die Studie zeigt, dass viele kleine und mittlere Unternehmen in puncto Sicherheit noch „Luft nach oben“ haben. Sie sind damit ein leichtes Opfer für Wirtschaftsspionage und Cyberangriffe. Ich bin der ASW daher außerordentlich dankbar, dass sie unserem Verfassungsschutz dabei hilft, Unternehmen für diese Gefahren zu sensibilisieren.“
Sicherheitslage m Mttelstand prekär
Wie sich die Bedrohungslage für mittelständische Unternehmen verändert hat, thematisierte Dr. Tilman Frosch, Geschäftsführer der G DATA Advanced Analytics. Sein Fazit: „Die Sicherheitslage kleiner und mittelständischer Unternehmen ist prekär. Es fehlt vielen Unternehmen schlicht an der Awareness und an grundlegenden Kompetenzen, um die eigene Firma wirkungsvoll vor Cyber-Attacken zu schützen. Hinzu kommt, dass Angreifer verstärkt Zulieferer von großen Unternehmen ins Visier nehmen, um über deren Schwachstellen Konzerne zu attackieren.“
Der Landesverband ASW West vertritt mehr als 220 Mitglieder und bietet eine branchenübergreifende Plattform für den Informationsaustausch zu sicherheitsrelevanten Herausforderungen der Privatwirtschaft. Durch ein umfangreiches Portfolio an Leistungen fördert der unmittelbar gemeinnützige Verband unter anderem die Kriminalprävention und die Terrorismusabwehr und bietet ein breites Aus- und Weiterbildungsangebot sowie maßgeschneiderte Inhouse-Schulungen an. Der Verband ist Mitglied der Public-Private Partnership „Sicherheitspartnerschaft NRW gegen Wirtschaftsspionage und Wirtschaftskriminalität“, zusammen mit den Landesministerien des Inneren und der Wirtschaft sowie der Industrie- und Handelskammer NRW.
Mehr Informationen zum Thema:
datensicherheit.de, 22.05.2019
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datensicherheit.de, 18.09.2018
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