Aktuelles, Branche - geschrieben von am Dienstag, Februar 18, 2025 13:06 - noch keine Kommentare

Erhöhtes Datenverlust-Risiko bei Sonderangeboten: Warnung vor zweifelhaften Datenträgern

Im Labor der CBL Datenrettung fallen immer wieder zweifelhafte bis eindeutig gefälschte Festplatten und SSDs auf

[datensicherheit.de, 18.02.2025] „Bei der kostenlosen Diagnose von Datenverlust-Fällen im Labor der CBL Datenrettung GmbH fallen immer wieder zweifelhafte bis eindeutig gefälschte Festplatten und SSDs auf. Die Kundschaft hatte bei ungewöhnlich billigen Angebote zugeschlagen, aber Schrott, Fälschungen oder falsch deklarierte Ware erhalten.“ Da man bei minderwertiger Hardware von einem erhöhten Ausfallrisiko ausgehen müsse, steige zugleich das Risiko eines Datenverlusts.

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Foto: CBL Datenrettung GmbH

CBL Datenrettung warnt vor SSD-Fälschungen (Solid-State-Disks/-Drives)

Das S.M.A.R.T. eines Datenträgers kann von Betrügern auf null Betriebsstunden zurückgesetzt werden

„Ein Kunde ließ sich von CBL die Daten einer ausgefallenen 10-TB-Seagate-,Exos’-Festplatte wiederherstellen. Er hatte die heliumgefüllte Server-Festplatte sehr günstig als ,refurbished’, also als Gebrauchtware erstanden.“ Wie lange und intensiv der Datenträger allerdings zuvor genutzt wurde, sei verschleiert worden: Das S.M.A.R.T. (Selbstüberwachungssystem des Datenträgers) sei auf null Betriebsstunden zurückgesetzt worden. Der Anwender habe seine Daten also einer Festplatte anvertraut, welche „möglicherweise jahrelange rund um die Uhr in einem Datenzentrum gelaufen war“.

Sei in diesem Fall nur die Haltbarkeit ungewiss gewesen, seien andere Käufer auf kriminelle Fälschungen hereingefallen: In einer Samsung nachempfundenen SSD mit angeblich 1 TB Kapazität habe hinter der USB-C-Schnittstelle eine kleine Platine gesteckt, welche einen USB-2-Anschluss zur Verfügung gestellt habe. „In diesem steckte ein 64 GB-USB-Stick. Dieser Betrug stellt sogar noch die Flash-Speicher-Unregelmäßigkeiten in den Schatten, die CBL Datenrettung vergangenes Jahr aufdeckte.“

Gebrauchte Datenträger immer ein Glücksspiel

„Gebrauchte Datenträger sind immer ein Glücksspiel und wer sich darauf einlässt, sollte umso mehr darauf achten, Sicherheitskopien seiner Daten anzufertigen“, betont Conrad Heinicke, Geschäftsführer der CBL Datenrettung GmbH, in seinem aktuellen Kommentar. Sie selbst hätten unlängst bei Amazon billige externe Festplatten gekauft, welche als Neuware deklariert gewesen seien – „es handelte sich allerdings um aufbereitete gebrauchte Hitachi-Festplatten mit neuem Etikett!“

Angesichts des Preises hätten sie so etwas erwartet, aber korrekt sei es nicht. „Wie wir bei unseren Kunden sehen, kann man mit Hardware-Schnäppchen einige böse Überraschungen erleben!“ Dies beginne bei solchen falsch deklarierten „Refurbished“-Artikeln und reiche hin bis zu dreistem Betrug. Conrad gibt abschließend zu bedenken: „Man sagt: ‚Wer billig kauft, kauft zweimal‘ – im Fall von Datenträgern können auch noch die Kosten einer Datenrettung dazukommen!“

Weitere Informationen zum Thema:

CBL Datenrettung
CBL Datenrettung deckt auf: Unzuverlässige Flash-Speicher

datensicherheit.de, 26.07.2019
Alte Festplatten: Nur Vernichtung wahrt Sicherheit / Attingo rät, wie man selbst Daten auf Festplatten, SSDs und Flash-Medien löschen kann

datensicherheit.de, 20.03.2018
Gebrauchte Festplatten: Gehaltslisten, Kreditkartendaten, Passwörter und Kundendaten gefunden / Attingo Datenrettung weist auf leichtsinnigem Umgang mit sensiblen Daten hin



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