Digitaltag 2021: Bundesweiter Aktionstag zur Förderung Digitaler Teilhabe

Repräsentative Studie anlässlich des 2. Digitaltags zeigt Distanz der Über-65-Jährigen gegenüber digitalen Geräten auf

[datensicherheit.de, 03.06.2021] Ein bundesweiter Aktionstag am 18. Juni 2021 soll das Thema „Digitalisierung“ mit schon jetzt über 1.000 Veranstaltungen verständlich machen – die Anmeldefrist für Aktionen sei bis zum 11. Juni 2021 verlängert worden. Der „Digitaltag“ – ein bundesweiter Aktionstag zur Förderung Digitaler Teilhabe habe erstmals 2020 stattgefunden, so die Trägerin, die Initiative „Digital für alle“, in der nach eigenen Angaben 27 Organisationen aus den Bereichen Zivilgesellschaft, Kultur, Wissenschaft, Wirtschaft, Wohlfahrt und Öffentliche Hand versammelt sind.

Abbildung: Digital für alle

Bundesweiter Aktionstag am 18. Juni 2021 soll Digitalisierung mit über 1.000 Veranstaltungen verständlich machen

Bitkom Research führte Befragung im Auftrag der Initiative Digital für alle durch

„Mehr als die Hälfte der Menschen über 65 Jahren in Deutschland nutzt kein Smartphone“ – dies sei das Ergebnis einer repräsentativen Studie anlässlich des zweiten bundesweiten „Digitaltags“, meldet die Initiative „Digital für alle“. Demnach verwenden 53 Prozent der Befragten über 65 Jahren kein solches Gerät. In der Altersgruppe zwischen 65 und 74 Jahren liege der Anteil bei 36 Prozent, in der Gruppe über 75 Jahren mit 74 Prozent nochmals deutlich höher. „Über alle Altersgruppen hinweg ist der Anteil indes geringer: In der gesamten Bevölkerung gaben nur 21 Prozent an, kein Smartphone zu verwenden – weder privat noch beruflich.“
Grundlage dieser Angaben sei eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag der Initiative „Digital für alle“ durchgeführt habe: Im April 2021 seien hierzu 1.004 Personen in Deutschland ab 16 Jahren telefonisch befragt worden: „Welche der folgenden Geräte verwenden Sie aktuell zumindest hin und wieder privat oder beruflich?“ Diese Umfrage sei repräsentativ.
Auch andere Technologien seien bei den Über-65-Jährigen wenig verbreitet: Nur die Hälfte der Senioren nutze einen Laptop (53 Prozent) oder einen Desktop-PC (50 Prozent). Trotzdem handele es sich um die beiden am häufigsten genutzten Gerätekategorien in diesen Altersgruppen. Neuere Technologien kämen nur bei einem Bruchteil zum Einsatz: „So nutzen knapp neun Prozent eine Smartwatch. Drohnen und 3D-Drucker spielen in der Altersgruppe so gut wie keine Rolle (sieben bzw. drei Prozent Nutzung), heißt es in der Studie.“ Schlüssele man die Alstergruppen weiter auf, zeigten sich darüber hinaus deutliche Unterschiede. Die Über-75-Jährigen verwendeten die entsprechenden Geräte teils deutlich seltener. Die vollständigen Ergebnisse würden am 14. Juni 2021 veröffentlicht werden.

Digitaltag 2021: Einladung an Vereine, Unternehmen und Öffentliche Hand zur Mitgestaltung

Anna-Lena Hosenfeld, Geschäftsführerin der Initiative „Digital für alle“, warnt: „Die ,Corona‘-Krise hat gezeigt, wie groß der Stellenwert von Smartphones in der Gesellschaft ist – ob für die Kontakt-Nachverfolgung oder für die Registrierung im Geschäft. Wer kein Smartphone nutzt, wird häufig davon ausgeschlossen.“ Gerade in Kontext der „Pandemie“ würden digitale Technologien in vielen Lebensbereichen zunehmend unverzichtbar. „Wir dürfen nicht zulassen, dass ein Teil der Bevölkerung den Anschluss an den technischen Fortschritt verliert. Deshalb wollen wir mit dem ,Digitaltag‘ einen Beitrag leisten, um allen Menschen den selbstständigen und souveränen Umgang mit digitalen Technologien zu ermöglichen“, erläutert Hosenfeld.
Unter dem Motto „souverän und kreativ“ solle der „Digitaltag 2021“ viele Veranstaltungen für Ältere bieten. Diesen deutschlandweiten Aktionstag für mehr Digitale Teilhabe am 18. Juni 2021 könnten indes alle mitgestalten – vom lokalen Verein, über Unternehmen bis hin zur Öffentlichen Hand. Dabei gebe es auch zahlreiche Angebote für Senioren, von individueller Beratung bis zum digitalen Kontakt mit Behörden.
„Gemeinsam mit dem IT-Referat der Landeshauptstadt München etwa entwerfen Seniorinnen und Senioren einen Chat-Roboter, um künftig leichter mit Behörden zu kommunizieren. Das Mehrgenerationenhaus Mühldorf am Inn bietet mit seiner Mediensprechstunde direkte Beratung im Eins-zu-eins-Gespräch. Wer dann auf den Geschmack gekommen ist, kann beim ,Marathon‘ des Vereins Wege aus der Einsamkeit e.V. ein insgesamt 14-stündiges Programm mit virtuellen Lesungen, Konzerten und Workshops für Ältere erleben.“ Daran beteilige sich auch der Digitalverband Bitkom und gebe vier Start-ups die Möglichkeit, ihre digitalen Lösungen für die Altersgruppe über 65 Jahren zu präsentieren – und zwar nicht gegenüber Investoren oder der Fachpresse, sondern direkt an die Zielgruppe selbst. „Und wer im Umgang mit digitalen Geräten einen Schritt weitergehen will, lernt bei der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz e.V., wie Sprach- und Videoassistenten älteren Menschen das Leben erleichtern.“

Servicestelle Digitalisierung und Bildung für ältere Menschen bietet Service-Telefon

Menschen, welche das Internet noch nicht nutzten und gerne bei Aktionen in ihrer Umgebung den Umgang mit dem Smartphone, Tablet oder Computer erlernen möchten, könnten sich an das Service-Telefon zum Thema Digitalisierung und Bildung für ältere Menschen der Servicestelle „Digitalisierung und Bildung für ältere Menschen“ der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen e.V. (BAGSO) wenden: Unter 0228 24 99 93-50 könnten Interessierte vorab und am „Digitaltag“ Veranstaltungen, Material zum Umgang mit digitalen Medien oder Tipps zum Aufbau von Bildungsangeboten für ältere Menschen erfragen.
Zahlreiche weitere Aktionen, die Zukunftstechnologien verständlich machen sollen, sind demnach in einer Übersicht des „Digitaltags“ aufgelistet. Eigene Aktionen könnten noch bis zum 11. Juni 2021 auf der Webseite „Aktionsanmeldung“ eingetragen werden.
Der „Digitaltag“ sei der „bundesweite Aktionstag zur Förderung digitaler Teilhabe“ und habe erstmals 2020 stattgefunden. Trägerin ist nach eigenen Angaben die Initiative „Digital für alle“, in der 27 Organisationen aus den Bereichen Zivilgesellschaft, Kultur, Wissenschaft, Wirtschaft, Wohlfahrt und öffentliche Hand versammelt seien. Mit mehr als 1.400 Aktionen bei der Premiere im vergangenen Jahr seien Menschen in ganz Deutschland erreicht worden. „Der Aktionstag soll die Digitalisierung mit zahlreichen Veranstaltungen und Aktivitäten überall in Deutschland erklären, erlebbar machen, Wege zu digitaler Teilhabe aufzeigen und auch Raum für kontroverse Debatten schaffen.“ Es stehe allen frei, eigene Aktionen anzumelden. Anlässlich des Aktionstags werde der mit 20.000 Euro dotierte „Preis für digitales Miteinander“ vergeben – die diesjährigen und Preisträger sollen am 16. Juni 2021 bekanntgegeben werden.

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