Aktuelles, Studien - geschrieben von dp am Montag, April 11, 2016 19:08 - noch keine Kommentare
Digitale Plattformen für viele Top-Manager noch kein Begriff
Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage unter 507 Unternehmen aller Branchen
[datensicherheit.de, 11.04.2016] Laut einer aktuellen Aussendung des Branchenverbands bitkom soll eine der zentralen Entwicklungen im Zusammenhang mit der Digitalisierung der Wirtschaft einer Mehrheit der deutschen Top-Manager noch unbekannt sein.
60 Prozent noch unwissend
Sechs von zehn Geschäftsführern und Vorstandsmitgliedern (60 Prozent) von Unternehmen ab 20 Mitarbeitern wüssten nicht, was die Begriffe „Plattform-Ökonomie“ bzw. „digitale Plattformen“ bedeuteten; nur 40 Prozent der Befragten seien diese Schlagworte bekannt. Das habe eine repräsentative Umfrage unter 507 Unternehmen aller Branchen im Auftrag des Digitalverbands bitkom ergeben.
Die Digitalisierung führe auf vielen Märkten zu grundlegenden Veränderungen der Wettbewerbsbedingungen. Eine zentrale Rolle spielten dabei digitale Plattformen, betont bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. Es sei daher wichtig, dass die Verantwortlichen in den Unternehmen diese Entwicklungen bei ihren Entscheidungen berücksichtigten.
Von den Top-Managern, denen das Thema Plattform-Ökonomie bekannt sei, habe die Hälfte angegeben, dass es bereits eine oder mehrere für ihr Unternehmen relevante digitale Plattformen gebe. Weitere 13 Prozent hätten mit „weiß nicht“ geantwortet. Nur 37 Prozent sagten, dass es bislang keine für ihr Unternehmen bedeutende digitale Plattform gebe.
Virtuelles Abbild von Markt- und Messeplätzen
Das Grundprinzip von Plattform-Märkten funktioniert ähnlich wie ein physischer Marktplatz oder eine Messe. Der Organisator des Marktes, also der Betreiber der Plattform, bringt an einem virtuellen Ort Anbieter und Nachfrager von Waren oder Dienstleistungen zusammen.
Der Plattform-Betreiber bekommt von den Händlern eine Gebühr dafür, dass sie auf dessen virtuellen Markt ihre Produkte anbieten dürfen. Von den Kunden erhält er zuweilen einen Betrag dafür, dass sie Zutritt zu diesem Marktplatz bekommen.
Für jeden Markt nur wenige Plattformen
In der digitalen Welt sind Plattformen wie z.B. „airbnb“, „UBER“, „ebay“, der „Apple App-Store“, „Spotify“ etc. bekannt. Solche Web-Plattformen vermitteln zum Beispiel Zimmer für Übernachtungen, Autofahrten, überflüssigen Hausrat, Software oder Musik. Weitere Beispiele sind die Vermittlung von Immobilien, von Jobs oder von Kapital per Crowdfunding.
Eigene Waren, Immobilien, Fahrzeuge oder Inhalte benötigen die Betreiber solcher Plattformen nicht. Sie generieren Einnahmen unter anderem über Mitglieds- oder Transaktionsgebühren. Soziale Netzwerke wie „facebook“ oder „Twitter“ wiederum bringen Anbieter und Nutzer von Inhalten zusammen und schalten zielgenaue Werbung.
Anbieter von Produkten oder Diensten könnten ihre Reichweite über eine digitale Plattform enorm erhöhen und theoretisch jeden Internetnutzer weltweit erreichen, so Dr. Rohleder. Auf der anderen Seite gebe es aber auch Herausforderungen, die Unternehmen berücksichtigen müssten. Netzwerkeffekte führten dazu, dass es für jeden Markt nur wenige Plattformen geben werde. Zudem würden viele Unternehmen den direkten Kontakt zu ihren Kunden verlieren, wenn diese Beziehungen vom Betreiber einer digitalen Plattform übernommen werden. Rohleder betont: „Unternehmen brauchen in der digitalen Wirtschaft eine Plattform-Strategie. Sie müssen wissen, wie sie sich in diesem veränderten Umfeld bewegen wollen.“
Stärkere Relevanz auch im B2B-Bereich
Das vor allem auf Privatkundenmärkten bekannte Prinzip digitaler Plattformen wird nun verstärkt auf den B2B-Bereich übertragen, was unter anderem für das produzierende Gewerbe in Deutschland relevant ist. Derzeit formierten sich in zahlreichen B2B-Märkten, zum Beispiel im Maschinenbau oder in der Landwirtschaft, digitale Plattformen, sagt Rohleder. Über B2B-Plattformen könnten zum Beispiel Auftragseingang, Materialbeschaffung, Produktionspläne oder Logistikprozesse organisiert werden. Daneben spielten technologische Plattformen in der digitalen Welt eine wichtige Rolle. Beispiele sind „Android“, „Windows“ oder der Datenbankbeschleuniger „SAP Hana“.
Auf digitalen Plattformen könne jeder die angebotenen Technologien nutzen, um damit eigene Anwendungen zu entwickeln und anzubieten. Voraussetzung dafür sei, so Dr. Rohleder, dass sich die Anbieter der Technologie öffneten und zum Beispiel Programmierschnittstellen (APIs) für eine Software zur Verfügung stellten.
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