Aktuelles, Experten - geschrieben von dp am Sonntag, Februar 16, 2025 0:45 - noch keine Kommentare
Digitale Infrastrukturen: Redundanz und Resilienz zur Stärkung der Sicherheit in Europa
Als zentraler Säule der Digitalwirtschaft kommt aus eco-Sicht den Rechenzentren große Bedeutung zu
[datensicherheit.de, 16.02.2025] Der eco – Verband der Internetwirtschaft e.V. hat die „Münchner Sicherheitskonferenz 2025“ zum Anlass für eine aktuelle Stellungnahme genommen: Im Zusammenhang mit der Frage, wie Frieden, Stabilität und Sicherheit in einer immer unsichereren Welt gewährleistet werden könnten rücke die Rolle digitaler Technologien in den Fokus – als potenzielle Bedrohung durch Cyber-Angriffe, aber auch als Chance für Krisenprävention und internationale Zusammenarbeit.
Sichere digitale Infrastrukturen für Wirtschaft und Gesellschaft von existenzieller Bedeutung
Da digitale Infrastrukturen heutzutage für Wirtschaft und Gesellschaft offenkundig fundamental sind, müssen diese nicht nur gegen Angriffe geschützt werden, sondern auch offen, interoperabel und vertrauenswürdig bleiben. „Ihr Schutz darf nicht in Fragmentierung und Abschottung münden – stattdessen braucht es Resilienz, Innovation und Kooperation!“
Als zentraler Säule der Digitalwirtschaft kommt aus eco-Sicht den Rechenzentren dabei eine wichtige Rolle zu: „Sie speichern und verarbeiten die Daten, die für Wirtschaft, Gesellschaft und staatliche Kommunikation essenziell sind. Ihre Sicherheit entscheidet darüber, ob digitale Dienste zuverlässig funktionieren oder ob Cyber-Angriffe und physische Bedrohungen die digitale Infrastruktur destabilisieren.“
Auswärtige Wirtschaftsmächte haben längst den geopolitischen Wert digitaler Infrastrukturen erkannt
Gerade in geopolitisch unruhigen Zeiten werde deutlich, dass die Aufrechterhaltung eines offenen und vertrauenswürdigen Informationssystems nur gelingen können, „wenn wir Kritische Infrastrukturen konsequent schützen und ausreichend Redundanz vorhanden ist“. Dies zeigten nicht zuletzt auch die jüngsten Vorfälle rund um die beschädigten Unterseekabel in der Ostsee.
Während andere Wirtschaftsmächte längst den geopolitischen Wert digitaler Infrastrukturen erkannt hätten, gebe es hierzulande noch akuten Handlungsbedarf. Einige Staaten setzten gezielt auf Exportkontrolle für Kritische Technologien wie Halbleiter und „Cloud“-Computing. Andere wiederum investierten massiv in digitale Infrastruktur, übernähmen strategisch relevante Unternehmen und setzten auf gezielte wirtschaftspolitische Maßnahmen, um technologische Externalitäten zu beeinflussen und ihren globalen Einfluss zu sichern.
Geopolitische Strategie Europas sollte auf Digitale Souveränität, Resilienz und physische Sicherheit als sicherheitspolitische Prioritäten fokussieren
Europa hingegen fehle es bislang an einer übergeordneten geopolitischen Strategie, „die Digitale Souveränität, Resilienz und physische Sicherheit als sicherheitspolitische Prioritäten integriert“. Ohne eine solche Strategische Tiefe bleibe Europa indes anfällig für externe Einflüsse und reagiere oft nur verzögert auf Bedrohungen.
Doch der Weg dahin dürfe nicht in protektionistischer Abschottung enden. „Europa sollte vielmehr eine Strategie entwickeln, die auf Kooperation statt Isolation setzt – mit klaren internationalen Standards, die Innovationskraft statt regulatorischer Barrieren fördern und so technologische Abhängigkeiten langfristig vermeiden.“ So schütze Europa seine digitale Infrastruktur, ohne den Anschluss an die globalen Entwicklungen zu verlieren.
Debatte über Digitale Souveränität muss auch physische Träger des Digitalen Raums, vor allem die Rechnezentren, adressieren
Der Schutz Kritischer Infrastruktur (KRITIS) dürfe nicht erst nach einer Krise diskutiert werden – „er muss integraler Bestandteil der Sicherheitsstrategie sein!“ Die Debatte über Digitale Souveränität müsse über „Cloud“- und Halbleitertechnologien hinaus auch die physischen Träger des Digitalen Raums, insbesondere Rechenzentren, umfassen:
„Und zwar sowohl hinsichtlich Cyber-Risiken als auch physischer Bedrohungen durch Sabotage oder geopolitische Spannungen.“ Mit der anstehenden nationalen Umsetzung der europäischen CER- und NIS-2-Richtlinien sei der rechtliche Rahmen hierfür abgesteckt. „Wichtig ist es nun, zu sehen, wie diese Regulierung wirkt, ehe weitere Schritte eingeleitet werden.“
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