Branche, Studien - geschrieben von dp am Dienstag, September 5, 2023 8:08 - noch keine Kommentare
Cyber-Kriminalität in Deutschland: Für 2023 wieder Schäden im Wert von über 200 Milliarden Euro erwartet
Bedrohung durch Cyber-Angriffe noch nie so akut wie heute
[datensicherheit.de, 05.09.2023] Tenable kommentiert in einer aktuellen Stellungnahme Erkenntnisse des Branchenverbands Bitkom, dass Cyber-Kriminalität in Deutschland im Jahr 2023 mutmaßlich 206 Milliarden Euro Kosten verursachen werde, geht auf eine eigene Studie ein und legt selbst Zahlen vor.
Cyber-Sicherheit deutscher Unternehmen könnte 2023 Schäden von rund 206 Milliarden Euro erleiden
Der Diebstahl von IT-Geräten und Daten sowie digitale Spionage, Wirtschaftsspionage und Sabotage werden laut Bitkom Deutschland im Jahr 2023 rund 206 Milliarden Euro kosten. Der Schaden werde das dritte Jahr in Folge die 200-Milliarden-Euro-Marke überschreiten, so ein Ergebnis einer Bitkom-Umfrage unter mehr als 1.000 Unternehmen.
„Die deutsche Wirtschaft ist ein hochattraktives Ziel für Kriminelle und feindliche Staaten. Die Grenzen zwischen Organisierter Kriminalität und staatlich gelenkten Akteuren sind fließend“, so der Bitkom-Präsident, Ralf Wintergerst.
Dipl.-Ing. Roger Scheer rät dringend, Angriffswege innerhalb der Cyber-Infrastruktur frühzeitig zu identifizieren und Schwachstellen zu beseitigen
Cyber-Prävention schon lange Herausforderung für Sicherheitsteams
„Die Bedrohung durch Cyber-Angriffe war noch nie so akut wie heute, insbesondere angesichts der gestiegenen Gefahr von geopolitisch initiierten Angriffen. Das Problem, mit dem die meisten Unternehmen konfrontiert sind, ist die Verteidigung, denn Prävention ist schon lange eine Herausforderung für Sicherheitsteams“, kommentiert Roger Scheer, „Regional Vice President of Central Europe“ bei Tenable.
Die Durchführung von Schwachstellen-Analysen, die Interpretation der Ergebnisse und die Festlegung von Maßnahmen zur Behebung und Verringerung des Risikos sei traditionell ein zeitaufwändiger Prozess, welcher die Unternehmenssicherheit in einen reaktiven Modus versetze.
72 Prozent der deutschen Cybersecurity- und IT-Profis benötigen mehr Ressourcen
Laut einer von Tenable beauftragten, von Forrester Consulting im Mai 2023 durchgeführten Studie sagten 50 Prozent der deutschen Cybersecurity- und IT-Profis, dass das Sicherheitsteam zu sehr mit der Bekämpfung kritischer Vorfälle beschäftigt sei, um einen präventiven Ansatz zur Verringerung der Gefährdung ihres Unternehmens zu verfolgen.
Darüber hinaus glaubten 72 Prozent der deutschen Cybersecurity- und IT-Profis, dass ihr Unternehmen erfolgreicher bei der Abwehr von Cyber-Angriffen wäre, wenn sie mehr Ressourcen für präventive Cyber-Sicherheit bereitstellen könnten.
Sicherheitsteams sollten unbedingt präventiven Ansatz für Cyber-Abwehr verfolgen
Jeden Tag würden Schwachstellen aufgedeckt, und Angreifer warteten nur darauf, „dass sich diese zu Geld machen lassen“. Anstatt darauf zu warten, angegriffen zu werden, und dann zu reagieren, müssten Sicherheitsteams einen präventiven Ansatz für die Cyber-Abwehr verfolgen.
Scheer verdeutlicht: „Die Notwendigkeit, die eigene Angriffsfläche zu verstehen und das Risiko für das Unternehmen proaktiv zu managen, war noch nie so dringend wie heute. Verteidiger müssen vorhersehen, wie Angreifer in Systeme eindringen, um sie fernzuhalten.“ Es gelte, die Angriffswege innerhalb der Infrastruktur frühzeitig zu identifizieren und Maßnahmen zu ergreifen, um die Schwachstellen zu beseitigen – „bevor sie ausgenutzt werden können“.
Weitere Informationen zum Thema:
bitkom, 01.09.2023
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