Aktuelles, Branche, Service, Umfragen - geschrieben von am Donnerstag, September 15, 2011 15:45 - noch keine Kommentare

App Stores müssen Schutzwallfunktionen übernehmen: Mobile Endgeräte zunehmend gefährdet

eco-Verband erwartet neue Angriffswellen auf mobile Geräte wie Smartphones, Pads und Tablets

[datensicherheit.de, 15.09.2011] Während eco – Verband der deutschen Internetwirtschaft jüngst bedeutende Erfolge bei der Abwehr von Schadsoftware aus dem Internet meldee, warnt er aktuell vor neuen Angriffswellen auf mobile Geräte wie Smartphones sowie Pads und Tablets: Mit der rasanten Verbreitung einer neuen Generation mobiler Endgeräte würden neuartige Kriminalitätsformen nicht lange auf sich warten lassen, befürchtet eco-Vorsitzender Prof. Michael Rotert. Der mobile Angriff sei für Kriminelle besonders attraktiv, weil moderne Smartphones längst nicht mehr nur Telefon, E-Mail- und Surfstation seien, sondern von immer mehr Verbrauchern beispielsweise auch für „Mobile Banking“ und andere Bezahldienste genutzt würden. Schätzungen zufolge betreibe heute schon rund ein Drittel der europäischen Smartphone-Nutzer regelmäßig Online-Banking über ihre mobilen Geräte. Vier von fünf Experten für mobiles Internet seien sich sicher, dass Smartphones bereits in wenigen Jahren die Geldbörse ersetzen könnten, so das Ergebnis einer eco-Umfrage. In dem Moment, in dem Smartphones in größerem Stil als „digitale Geldbörsen“ zum Einsatz gelangten, werde es zu einer neuen Kriminalitäts-Welle kommen, sagt Prof. Rotert voraus. Er fordert daher alle Marktteilnehmer von mobilen Bezahlsystemen zu einer intensiven Zusammenarbeit beim Thema Sicherheit auf – von den Geräteherstellern über die Internet-Service-Provider und Mobilfunkgesellschaften bis hin zu den beteiligten Banken und Kreditkartenunternehmen. Der eco-Verband stehe als Moderator für alle Beteiligten zur Verfügung, so Prof. Rotert auf dem „Anti-Spam-Kongress“ im Rahmen der „Internet Security Days“.
Nach Einschätzung von Prof. Rotert befindet sich die Smartphone-Sicherheit derzeit ungefähr an dem Punkt, an dem die PC-Sicherheit 1998 stand. Zwar gebe es zur Zeit Schätzungen zufolge nur etwa 150 verschiedene sog. Schädlingsfamilien für Smartphones, aber das entspreche immerhin in etwa einer Verdoppelung in den letzten zwölf
Monaten, mit steigender Tendenz. Für Unternehmen sei das Bedrohungspotenzial durch mobile Malware besonders hoch, weil die Schadsoftware über die Smartphones, Pads oder Tablets Zugang zum Firmennetzwerk finden könne. Umfragen zufolge stelle dies die drittgrößte Sorge von IT-Verantwortlichen in Bezug auf mobile Geräte dar
– nach dem Diebstahl und dem Verlust der Geräte. Bei der eco-Umfrage „Internet-Sicherheit 2011“ hätten die Firmen im Vergleich aller Bedrohungspotenziale der Smartphone-Sicherheit den dritten Platz zugewiesen, nach Schadsoftware und E-Mail-Sicherheit und noch vor dem aktuellen Thema Cloud-Sicherheit.
Allerdings profitiere die heutige Smartphone-Sicherheit von der Entwicklung seit den frühen PC-Tagen seit 1998. Vor allem die Applikationsmarktplätze stellten einen wichtigen Schutzwall dar, wie der jüngste „AppStore-Report“ der European Network and Information Security Agency (ENISA) ausweise. Die Marktplatzbetreiber wie Apple, Google, Microsoft oder Nokia hätten die Möglichkeit, mithilfe einer Eingangskontrolle sicherzustellen, dass über ihre Stores keine Schädlingssoftware zum Verbraucher gelange, so der enisa-Sicherheitsexperte Dr. Giles Hogben.

Weitere Informationen zum Thema:

datensicherheit.de, 13.09.2011
Anti-Botnet-Beratungszentrum: Deutschland nicht mehr unter Top-5-Gefährdungsländern / Im Herbst 2010 eingerichtete „Anti-Botnet-Projektseite“ hat bis Mitte 2011 mehr als 6,1 Millionen Aufrufe von über 1,2 Millionen Besuchern verzeichnen können

datensicherheit.de, 13.09.2011
Neuer enisa-Bericht: Sicherheit im App-Store – die fünf Verteidigungslinien / EU-Agentur für Cybersicherheit bietet auf weniger als 20 Seiten eine Analyse von Schadsoftware-Bedrohungen für App-Stores

eco Verband der deutschen Internetwirtschaft e.V., 27.07.2011
Zahlen per Handy: Deutsche Banken verpassen Einstieg in Milliardenmarkt



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