Aktuelles, Branche - geschrieben von dp am Donnerstag, November 29, 2018 20:03 - noch keine Kommentare
Zoom-Konferenzsystem: Tenable Research entdeckt Schwachstelle
Anbieter hat auf Information hin schnell reagiert
[datensicherheit.de, 29.11.2018] Tenable™ hat gemeldet, dass das hauseigene Forschungsteam eine ernstzunehmende Schwachstelle in der „Zoom“-Anwendung für Desktop-Konferenzen entdeckt hat: Externen Angreifern oder betrügerischen Meeting-Teilnehmern ermögliche diese Schwachstelle, Bildschirme zu kontrollieren, sich als anderer Teilnehmer in Chats auszugeben oder andere aus der Konferenz auszuschließen. Betroffen seien bis zu 750.000 Unternehmen weltweit, die „Zoom“ täglich einsetzten.
Vertrauliche Online-Meetings in Gefahr
Die Digitale Transformation schreitet voran und in deren Kontext werden auch mobile Angestellte zunehmend zur Normalität: Konferenzsysteme wie z.B. „Zoom“ seien deshalb fast allgegenwärtig.
Diese seien für viele Unternehmen der neue Konferenzraum, in dem sie auch vertrauliche Meetings abhielten, die aufgezeichnet und in der Cloud gespeichert würden.
Nutzen Angreifer die Schwachstelle aus, könne das nicht nur Geschäftsprozesse stören, sondern auch erheblichen Schaden für das Ansehen des Unternehmens bedeuten – gerade dann, wenn es um wichtige Konferenzen, etwa des Managements, mit Kunden oder Interessenten, geht.
Malware laden, Chats manipulieren oder Teilnehmer abblocken…
Cyber-Kriminelle können laut Tenable Research durch diese „Vulnerability“ die Kontrolle über Bildschirme übernehmen: Indem sie die Zugriffsrechte für die geteilten Bildschirme umgingen, könnten Angreifer den Desktop eines Opfers vollständig kontrollieren, Malware herunterladen und ausführen.
Auch Chat-Nachrichten könnten gefälscht werden: Während des Meetings könnten Chat-Nachrichten im Namen anderer Nutzer verschickt werden.
Auch seien Teilnehmer aus einer Konferenz auszuschließen: Selbst Personen ohne Host-Rechte könnten andere aus der Konferenz „werfen“.
Angriffsoberfläche vergrößert
„Wer in der heutigen, digitalen Wirtschaft erfolgreich Geschäfte treiben will, muss auf neue Technologien und Services für die Vernetzung setzen. Zugleich eröffnet jede neue Technologie potenzielle Angriffsmöglichkeiten. Die ,Zoom‘-Schwachstelle ist das perfekte Beispiel für eine scheinbar harmlose Lösung, die allerdings die Angriffsoberfläche vergrößert“, erläutert Renaud Deraison, Mitgründer und „Chief Technology Officer“ von Tenable.
Tenable Research konzentriere sich darauf, Schwachstellen zu finden und diese gemeinsam mit den Anbietern zu beheben. Deraison: „Nur so können wir erreichen, dass die Technologie sicher ist, auf die wir als Kunden und Unternehmen angewiesen sind.“
Anbieter Zoom hat nach Information umgehend reagiert
Tenable Research hat nach eigenen Angaben die entdeckte Schwachstelle gegenüber dem Anbieter Zoom gemäß den Standardverfahren der „Tenable Vulnerability Disclosure Policy“ offengelegt.
Diese Schwachstelle betrifft demnach die „Zoom“-Version 4.1.33259.0925 für „MacOS“ und „Windows“ sowie 2.4.129780.0915 für „Ubuntu“. Zoom habe schnell reagiert und Version 4.1.34814.1119 veröffentlicht, um die Schwachstelle in „Windows“ zu schließen. Für „MacOS“ sei die Vulnerabilität mit Version 4.1.34801.1116 behoben worden. Nutzer sollten sicherstellen, dass ihr Desktop-Konferenzsystem auf dem neuesten Stand ist.
Tenable habe selbst ein Plugin veröffentlicht, mit dem Unternehmen herausfinden könnten, ob sie verwundbar sind.
Weitere Informationen zum Thema:
tenable, David Wells, 29.11.2018
Tenable Research Advisory: Zoom Unauthorized Command Execution (CVE-2018-15715)
tenable
Zoom Client for Meetings 4.x < 4.1.34801.1116 Message Spoofing Vulnerability (macOS)
tenable
Zoom Client for Meetings 4.x < 4.1.34814.1119 Message Spoofing Vulnerability
datensicherheit.de, 02.10.2018
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