Aktuelles, Branche, Studien - geschrieben von dp am Donnerstag, Juli 19, 2018 20:46 - noch keine Kommentare
DSGVO: Hohe Bekanntheit bei geringer Wertschätzung
DIVSI sieht Teilerfolg auf dem Weg zu verbessertem Datenschutz
[datensicherheit.de, 19.07.2018] Das Deutsche Institut für Vertrauen und Sicherheit im Internet (DIVSI) hat nach eigenen Angaben eine aktuelle repräsentative Umfrage zur europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) durch das Institut dimap durchführen lassen. Mitte Juli 2018 seien hierzu insgesamt 1.010 Menschen in Deutschland ab 14 Jahren befragt worden. Die DSGVO hat demnach einen hohen Bekanntheitsgrad, aber vor allem bei Selbstständigen zeigt sich Skepsis.
Lediglich ein Fünftel sieht Auswirkungen positiv
Die nachhaltig von Staat und Wirtschaft auf allen Kanälen verbreiteten Informationen zur DSGVO hätten grundsätzlich Früchte getragen: 90 Prozent der Menschen in Deutschland hätten von dieser seit dem 25. Mai 2018 endgültig in Kraft getretenen Neuerung bereits gehört.
Allerdings hapere es noch mit dem Verständnis und auch mit der Akzeptanz für die Verordnung, die letztlich für besseren Schutz personenbezogener Daten sorgen solle. Weniger als die Hälfte (46 Prozent) der Befragten gebe an, mit Inhalten der DSGVO vertraut zu sein. Die Mehrheit dagegen könne schlicht nicht einschätzen, ob die Verordnung für die angestrebte und versprochene Verbesserung im Datenschutz sorgt.
Lediglich ein Fünftel (rund 20 Prozent) sehe die Auswirkungen positiv.
Kritische Haltung insbesondere der Selbstständigen
Besonders skeptisch gegenüber der DSGVO zeigten sich Selbstständige. Diese seien unter allen Berufsgruppen am vertrautesten mit den Inhalten der DSGVO, blickten auf diese jedoch zugleich besonders kritisch. Einerseits gäben 62 Prozent von ihnen an, die Inhalte der Verordnung zu kennen, gleichzeitig sähen andererseits 39 Prozent der Selbständigen darin keine Verbesserung des Datenschutzes. Auch in dieser Gruppe gäben 45 Prozent an, die Auswirkungen der Verordnung nicht einschätzen zu können.
Teilerfolg auf dem Weg zu einem verbesserten Datenschutz
DIVSI-Direktor Matthias Kammer wertet das Ergebnis nach eigenen Angaben als einen „Teilerfolg auf dem Weg zu einem verbesserten Datenschutz in Deutschland“: Auch wenn viele Bürger über die „anhaltende Penetration des Themas“ womöglich genervt gewesen seien, habe es sich gelohnt.
Kammer: „Immerhin neun von zehn Menschen ist die DSGVO bekannt. Staat und Wirtschaft sind gefordert, jetzt die positiven Details der Inhalte weiter herauszustellen. Und es verwundert mich wenig, wenn die Selbstständigen zunächst einmal keine Verbesserung in der Verordnung sehen. Tatsächlich haben sie damit die meiste Arbeit und sind gefordert, gegenüber allen Kunden und Partnern aktiv zu werden.“
Übrigens werde die DSGVO ab dem 20. Juli 2018 einheitliches Datenschutzgesetz in 31 europäischen Staaten sein (28 EU-Staaten zzgl. drei EWR-Länder – Island, Liechtenstein und Norwegen).
Weitere Informationen zum Thema:
datensicherheit.de, 27.05.2018
DSGVO laut BLC-Studie vielen Deutschen noch unbekannt
datensicherheit.de, 17.03.2018
EU-DSGVO: Perspektiven des Datenschutzes nach dem 25. Mai 2018
datensicherheit.de, 15.03.2018
DIVSI-Umfrage: Netzneutralität soll bleiben
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