Aktuelles, Branche, Studien - geschrieben von dp am Montag, Mai 27, 2019 12:54 - noch keine Kommentare
Banking-Malware: Anstieg um 61 Prozent
„Asacub“-Trojaner derzeit gefährlichster mobiler Banking-Schädling
[datensicherheit.de, 27.05.2019] Laut dem Quartalsreport 1/2019 aus dem Hause KASPERYK lab hat die Anzahl der im Umlauf befindlichen mobilen Banking-Malware zugenommen – am gefährlichsten sei derzeit der„Asacub“-Trojaner.
70% der Deutschen nutzen Online-Banking
Sieben von zehn Deutschen nutzen nach Erkenntnissen des Branchenverbands Bitkom inzwischen Online-Banking – die Nutzer sollten aber gerade bei Bankangelegenheiten Vorsicht walten lassen, denn die Sicherheitsexperten aus dem Hause KASPERSKY lab haben nach eigenen Angaben im ersten Quartal 2019 ein verstärktes Auftreten von Malware verzeichnet, die es auf Anmeldeinformationen und Geld von Bankkonten abgesehen hat:
So seien 29.841 schädliche Dateien im Vergleich zu 18.501 Dateien im Vorquartal registriert worden. Insgesamt hätten die Lösungen von KASPERSKY lab zwischen Januar und Februar 2019 Banking-Attacken gegen 312.235 Nutzer weltweit blockiert.
Malware sieht wie eine legitime App aus
Die mobile Form der Banking-Trojaner sei eine der sich am schnellsten weiterentwickelnden, flexibelsten und gefährlichsten Art der Malware. In der Regel würden Geldsummen direkt vom Bankkonto eines mobilen Nutzers entwendet; manchmal würden aber auch andere Zwecke verfolgt, wie etwa das Stehlen von Anmeldeinformationen.
Die Malware sehe dabei normalerweise wie eine legitime App aus – beispielsweise von einem Bankinstitut. Versucht ein Opfer, auf die echte Banking-App zuzugreifen, erhielten jedoch auch die Angreifer Zugriff. Im vierten Quartal 2018 hätten mobile Banking-Trojaner 1,85 Prozent aller mobilen Malware ausgemacht, im ersten Quartal 2019 habe ihr Anteil 3,24 Prozent erreicht.
„Asacub“: Fast 60% aller Banking-Trojaner-Attacken
Im Untersuchungszeitraum sei vor allem eine neue Version der mobilen Malware „Asacub“ aktiv gewesen. Über die Hälfte (58,4 Prozent) aller Banking-Trojaner-Attacken gingen auf das Konto dieses Trojaners. Der mobile Schädling sei erstmalig im Jahr 2015 aufgetaucht. Seine Verbreitungsmethode sei im Verlauf der folgenden zwei Jahre stetig optimiert worden, so dass im Jahr 2018 ein Höhepunkt mit täglich 13.000 attackierten Nutzern verzeichnet worden sei. Im ersten Quartal 2019 habe „Asacub“ durchschnittlich 8.200 User pro Tag attackiert.
„Das schnelle Wachstum mobiler Banking-Malware ist besorgniserregend, zumal wir sehen, wie Cyber-Kriminelle ihre Verbreitungsmethoden optimieren“, kommentiert Victor Chebyshev, Sicherheitsexperte bei Kaspersky Lab. „In jüngster Zeit ist beispielsweise die Tendenz zu beobachten, dass Banking-Trojaner in Droppern versteckt werden; einer Art ,Hülse‘ für die Malware, die unter dem Sicherheitsradar des Gerätes bleibt, und den böswilligen Teil erst bei Ankunft aktiviert.“
Sicherheitsempfehlungen von KASPERSKY lab:
Um das Risiko einer Infektion mit Banking-Trojanern zu reduzieren, sollten Nutzer:
- Anwendungen nur von vertrauenswürdigen Quellen wie dem offiziellen „App Store“ herunterladen und installieren;
- von der App angeforderte Berechtigungen sorgfältig prüfen (sollten diese nicht der Aufgabe der App entsprechen, kann das ein Zeichen für eine schädliche App sein);
- eine mobile Sicherheitslösung verwenden (wie z.B. „Kaspersky Internet Security for Android“);
- nicht auf Links in verdächtigen E-Mails klicken oder darin befindliche Anhänge öffnen;
- das Gerät nicht „rooten“, da dies Cyber-Kriminellen unbegrenzte Zugriffsmöglichkeiten auf das Gerät bietet.
Weitere Informationen zum Thema:
bitkom, 21.05.2019
Beim Online-Banking sind nur noch Senioren zurückhaltend
KASPERSKY lab, 23.05.2019
IT threat evolution Q1 2019. Statistics
KASPERSKY lab, 28.08.2018
The rise of mobile banker Asacub
datensicherheit.de, 28.02.2019
Banking-Malware Qbot/Qakbot: Sicherheitsforscher identifizieren neue gefährliche Variante
datensicherheit.de, 23.09.2018
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