Aktuelles, Branche - geschrieben von dp am Donnerstag, November 11, 2021 16:54 - noch keine Kommentare
Aus aktuellem Anlass: 7 Tipps zu Ransomware-Angriffen für Unternehmen
Michael Scheffler gibt Betrieben Tipps, wie ein Ransomware-Angriff abgewehrt bzw. dessen Auswirkungen reduziert werden können
[datensicherheit.de, 11.11.2021] Die jüngsten Opfer von Ransomware-Angriffen (lt. Medien-Berichten: Media Markt und Saturn, der Medizin-Dienstleister Medatixx sowie der US-Broker Robinhood) zeigten die Bandbreite der Ziele auf – letztlich sei jede Branche und jedes Unternehmen gefährdet. Aber auch wenn Ransomware wie ein unvermeidliches Übel wirke, könnten Betriebe zahlreiche Maßnahmen ergreifen, um einen Angriff abzuwehren und Datenverlust in ihrem Unternehmen zu verhindern. Michael Scheffler, „Country Manager DACH“ bei Varonis Systems, gibt Entscheidern nachfolgend einige Tipps:
Michael Scheffler: Unternehmen können zahlreiche Maßnahmen ergreifen, um einen Angriff und Datenverlust in ihrem Unternehmen zu verhindern!
1. Tipp: Sensibilisierung der Mitarbeiter und Etablierung einer Sicherheitskultur
Scheffler plädiert zunächst zur Sensibilisierung der Mitarbeiter: „Nutzen Sie Sicherheitsschulungen in Ihrem Unternehmen, um Ihren Mitarbeitern ein besseres Verständnis für Cyber-Sicherheit und deren Bedeutung zu vermitteln!“ Die Durchführung dieser Schulungen trage wesentlich dazu bei, „dass sich eine Sicherheitskultur etabliert und das Unternehmen widerstandsfähiger gegen Cyber-Angriffe wird“.
2. Tipp: Verminderung des sogenannten Explosionsradius durch Zugriffsbeschränkung auf Daten
Gleichzeitig rät er dringend: „Reduzieren Sie Ihren Explosionsradius: Dieser entspricht dem Schaden, der durch die Kompromittierung eines einzigen beliebigen Benutzers oder Geräts verursacht werden kann!“ Je weniger Berechtigungen jedes einzelne Konto hat, desto kleiner sei der „Explosionsradius“. Deswegen sei es von größter Bedeutung, den Zugriff insbesondere auf kritische Daten auf diejenigen zu beschränken, „die ihn auch wirklich für ihre Arbeit benötigen“.
3. Tipp: Einsatz von E-Mail- und Endpunkt-Schutzmaßnahmen
Zudem legt Scheffler nahe: „Verwenden Sie E-Mail- und Endpunkt-Schutzmaßnahmen: Scannen Sie alle E-Mails und filtern Sie bösartige Anhänge und Links heraus. Halten Sie Firewalls und Sicherheitssoftware mit den neuesten Malware-Signaturen stets auf dem neuesten Stand!“ Ebenso sei es hilfreich, von außerhalb des eigenen Netzwerks stammende E-Mails besonders zu kennzeichnen.
4. Tipp: Implementierung eines Zero-Trust-Sicherheitsmodells
Er empfiehlt ebenso: „Implementieren Sie ein Zero-Trust-Sicherheitsmodell: Gehen Sie davon aus, dass Ihr Schutzsystem überwunden wird, und stellen Sie sicher, dass alles innerhalb Ihres Perimeters sicher und geschützt ist!“ Beim Zero-Trust-Ansatz würden bei jedem Benutzer und jedem Gerät die Zugangsdaten bei jedem Zugriff auf eine Ressource innerhalb oder außerhalb des Netzwerks überprüft.
5. Tipp: Detektion von Anomalien und automatisierter Stopp
„Erkennen Sie abnormales Verhalten!“, so Scheffler: Durch die intelligente Analyse des Nutzer- und Entitätsverhaltens (UEBA) lasse sich ungewöhnliches Verhalten von Benutzern und Geräten identifizieren und automatisiert stoppen – „noch bevor größerer Schaden entsteht“.
6. Tipp: Härtung des Passwortsystems mittels Zwei-Faktor-Authentifizierung
Auch gelte es, das eigene Passwortsystem zu stärken: „Die Sicherheit von Passwörtern ist entscheidend für den Schutz Ihrer ,Assets‘ wie sensible Unternehmensdaten – setzen Sie in Ihrem Unternehmen eine Zwei-Faktor-Authentifizierung ein, um die gemeinsame Nutzung von Passwörtern und die mehrfache Verwendung desselben Passworts zu verhindern!“ Zur zusätzlichen Sicherheit könne auch ein sogenanntes Single-Sign-On-System beitragen, verrät Scheffler.
7. Tipp: Erstellung unveränderlicher Offsite-Backups
Zum Abschluss wirbt er noch: „Erstellen Sie unveränderliche Offsite-Backups: Stellen Sie sicher, dass Sie über Sicherungskopien aller wichtigen oder sensiblen Daten und Systeme verfügen. Trainieren Sie Ihre Wiederherstellungsmaßnahmen für den Fall eines Ransomware-Angriffs. Schränken Sie den Zugriff auf Backups ein, da es Ransomware-Angreifer oft auf Backup-Dateien abgesehen haben, um Ihre Wiederherstellungsmöglichkeiten einzuschränken!“ Dabei sei jedoch zu bedenken, dass Backups im Falle von „Double Extortion“-Ransomware, bei der vor der Verschlüsselung zunächst wichtige Daten exfiltriert würden, keinen Schutz böten. Entsprechend sollten Lösungen im Einsatz sein, welche Datendiebstahl erkennen und stoppen könnten.
Weitere Informationen zum Thema:
datensicherheit.de, 28.09.2021
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