Aktuelles, Branche - geschrieben von cp am Mittwoch, September 23, 2015 21:17 - noch keine Kommentare
Akamai: „State-of-the-Internet“-Bericht für das zweite Quartal 2015 veröffentlicht
Deutschland holt bei der durchschnittlichen Verbindungsgeschwindigkeit weiter auf, ist mit Rang 24 im globalen Vergleich aber nach wie vor weit abgeschlagen
[datensicherheit.de, 23.09.2015] Akamai Technologies präsentiert seinen State-of-the-Internet-Bericht für das zweite Quartal 2015. Über die Akamai Intelligent Platform werden Daten gesammelt, die Einblick in wichtige Statistiken zur weltweiten Internetnutzung geben. Der aktuelle Report macht unter anderem Angaben zu Verbindungsgeschwindigkeiten, Breitbandverbindungen, schwerwiegenden Internetstörungen, den Status von IPv4-Verbindungen und die Einführung von IPv6.
„Im zweiten Quartal 2015 sahen wir erneut ein gesundes Wachstum aller Geschwindigkeits-Kennzahlen. Das gilt vor allem beim Vergleich mit dem Vorjahresquartal“, sagt David Belson, Autor des Berichts. „Die Erhöhung der Verbindungsgeschwindigkeiten ist auch nötig, da immer mehr Content über das Internet ausgeliefert wird. Einen beträchtlichen Teil machen dabei Videos mit zunehmend großer Qualität aus. Die Fortschritte und Innovationen auf diesen Gebieten, die unser Bericht aufzeigt, werden eine wichtige Rolle dabei spielen, den Erwartungen der Konsumenten zu entsprechen. Sie möchten Online-Inhalte abrufen können, wann und wo immer es ihnen gefällt.“
Die wichtigsten Fakten für Europa
- Durchschnittliche Verbindungsgeschwindigkeiten und Spitzengeschwindigkeiten: der Wachstumstrend in Europa hält an
- Die weltweite durchschnittliche Verbindungsgeschwindigkeit stieg gegenüber dem ersten Quartal 2015 um 3,5% und erreichte 5,1 Mbit/s. Der Vergleich mit dem Vorquartal fiel für fast alle der globalen Top-Ten-Länder positiv aus; lediglich Südkorea musste einen Rückgang um 2,1% auf 23,1 Mbit/s hinnehmen. Europa steuerte im zweiten Quartal 2015 sieben Länder zu den weltweiten Top Ten bei: Schweden (Rang 4), die Schweiz (Rang 5), die Niederlande (Rang 6), Norwegen (Rang 7), Lettland (Rang 8), Finnland (Rang 9) und Tschechien (Rang 10).
- Alle europäischen Länder erreichten auch im zweiten Quartal 2015 wieder durchschnittliche Verbindungsgeschwindigkeiten über der Breitband-Schwelle von 4 Mbit/s. In 17 von ihnen lagen sie sogar bei 10 Mbit/s oder höher. Dazu zählen Schweden, die Schweiz, die Niederlande, Norwegen, Finnland, Tschechien, Dänemark, Rumänien, Belgien, Großbritannien, Irland, Österreich, Deutschland, Portugal, die Slowakei, Ungarn und Polen. Schweden holte sich mit einer durchschnittlichen Verbindungsgeschwindigkeit von 16,1 Mbit/s (1,6% Wachstum gegenüber dem Vorquartal) die europäische Krone zurück.
- Auch der Vergleich mit dem Vorjahresquartal fiel für die Europäer durchweg positiv aus, was auf eine kontinuierliche Verbesserung der Internetverbindungen hindeutet. Das größte Plus verzeichnete Norwegen mit 38%, weitere sechs Länder sahen Zuwächse von über 20%. Das sind die Slowakei (34%), Portugal (31%), Finnland (27%), Polen (25%), Spanien (22%) und Deutschland (21%).
- Die durchschnittliche Spitzengeschwindigkeit stieg gegenüber dem ersten Quartal 2015 weltweit um 12% auf 32,5 Mbit/s. In Europa konnten neun Länder Quartalszuwächse verzeichnen, die von 0,2% in der Slowakei bis 3,7% in Norwegen reichten. Die Rückgänge in Europa umfassten ein Spektrum von 0,5% in Finnland bis 7,1% in Belgien. Neun europäische Länder weisen durchschnittliche Spitzengeschwindigkeiten von mindestens 50 Mbit/s auf. Mit einem Wert von 72,1 Mbit/s verteidigte Rumänien dabei seinen Spitzenplatz aus dem Vorquartal.
- Der Jahresvergleich der durchschnittlichen Spitzengeschwindigkeiten zeigte für alle Europäer ein Plus. Das größte gab es in Norwegen mit 34%, in den übrigen europäischen Ländern reichte es von 4,1% in Österreich bis 31% in Finnland.
Breitbandverbindungen: Schweden bei Breitbandverbindungen mit mehr als 25 Mbit/s führend in Europa
Im letzten Quartal berichtete der State-of-the-Internet-Report erstmals darüber, welchen Anteil Verbindungen über Akamai mit mehr als 25 Mbit/s an den gesamten Internetverbindungen über Akamai ausmachen. Der Hintergrund dafür war die Entscheidung der U.S. Federal Communications Commission vom Januar 2015, diese Geschwindigkeit als neue Breitband-Benchmark einzuführen. Im zweiten Quartal 2015 lag dieser Anteil bei 4,9%, was ein Plus von 7,5% gegenüber dem Vorquartal bedeutet. Trotz eines Rückgangs um 5,5% auf 29% konnte Südkorea seinen globalen Spitzenplatz aus dem ersten Quartal 2015 halten.
Sieben europäische Länder erreichten bei Breitbandverbindungen von über 25 Mbit/s im zweiten Quartal 2015 die weltweiten Top Ten. Schweden (Rang 4) führt diese Länder mit einem Anteil von 15% an, gefolgt von Lettland (Rang 5), der Schweiz (Rang 6), Litauen (Rang 7), Norwegen (Rang 8), Finnland (Rang 9) und den Niederlanden (Rang 10). Die Zuwächse der Europäer im Vergleich zum Vorjahr reichen von mageren 0,8% in Lettland zu beachtlichen 133% in Litauen. Der Baltenstaat ist damit das einzige Land der weltweiten Top Ten, in dem sich die Rate gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt hat.
Der Anteil der Verbindungen über Akamai, die die Breitband-Schwelle von 4 Mbit/s überschritten, stieg im zweiten Quartal 2015 weltweit um 1,1% auf 64%. In diesem Quartal zeigten sämtliche europäische Länder erneut durchgängig hohe Werte. Mindestens sieben von zehn Verbindungen waren 4 Mbit/s schnell oder schneller. Acht europäische Staaten wiesen dabei Raten von 90% oder mehr auf. Dazu zählen die Niederlande (95%), Rumänien (94%), Dänemark und die Schweiz (jeweils 93%), Schweden (92%), Belgien (91%) sowie Österreich und Finnland (jeweils 90%).
Schneller als 10 Mbit/s waren im zweiten Quartal 2015 weltweit 27% aller Verbindungen über Akamai. Das entspricht einem Plus von 2,1% gegenüber dem ersten Quartal 2015. In Europa hatten die Schweiz und die Niederlande mit einem Anteil von jeweils 60% die Nase vorn. In Rumänien, Schweden und Belgien war mehr als die Hälfte aller Verbindungen mit Akamai 10 Mbit/s schnell oder schneller. Zuwächse konnten aber alle europäischen Länder verzeichnen; sie reichen von 60% in Portugal bis 9,3% in Irland.
15 Mbit/s schnell oder schneller waren im ersten Quartal 2015 weltweit 14% aller Verbindungen über Akamai. Das bedeutet einen Zuwachs von 2,5% im Vergleich zum Vorquartal. In Europa waren die Schweiz und Schweden mit einer Rate von jeweils 34% führend, knapp gefolgt von den Niederlanden mit 32%. Den geringsten Anteil wies Italien mit mageren 3,0% auf. Die europäischen Zuwächse gegenüber dem Vorquartal reichten von 0,7% in Polen bis 28% in Portugal, wobei sieben Länder ein Plus von mindestens 10% aufweisen. Die Rückgänge im Vergleich zum ersten Quartal 2015 umspannten 0,8% in Irland bis 4,2% in Rumänien. Gegenüber dem Vorjahresquartal verzeichnete Österreich mit 0,6% den geringsten Zuwachs, während Portugal mit beeindruckenden 92% das größte Plus aufweisen konnte.
Wie bereits in den vergangenen Quartalen gab es auch im zweiten Quartal 2015 eine Reihe von Bekanntmachungen, die den Trend zu einer weiteren Verbreitung schneller Breitband-Verbindungen in Europa unterstreichen. So kündigte der irische Breitband-Provider Eircom Investitionen in Höhe von 2,5 Milliarden Euro in seine Infrastruktur an, um Services mit Gigabit-Geschwindigkeit im ganzen Land zur Verfügung zu stellen – einschließlich abgelegener ländlicher Gebiete. In Großbritannien erklärte die Regierung, dass ihr Breitbandprogramm weiteren 2,5 Millionen Standorten Breitband-Verbindungen von mindestens 24 Mbit/s verschafft hat. Das britische Unternehmen Virgin Media kündigte an, seine Breitband-Services mit 152 Mbit/s auf 150.000 zusätzliche Haushalte in Manchester auszudehnen. Dieser Schritt gehört zum Programm „Project Lightening“ von Virgin Media, dessen Ziel es ist, in den nächsten fünf Jahren weitere vier Millionen Haushalte in Großbritannien über TV-Kabel mit High-Speed-Internet zu versorgen.
IPv4 und IPv6: europäische Länder bei IPv6-Einführung weiterhin weltweit an der Spitze
Die Zahl der eindeutigen IPv4-Adressen, die sich mit Akamai verbanden, fiel im zweiten Quartal 2015 um rund 8,6 Millionen. Der Trend aus dem ersten Quartal 2015 drehte sich damit um. Sechs der weltweiten Top-Ten-Länder sahen in diesem Quartal einen Rückgang, im letzten Quartal war dies noch lediglich in drei davon der Fall. Unter den drei europäischen Ländern, die im zweiten Quartal die weltweiten Top Ten erreichten, verzeichnete Frankreich einen Rückgang um 2,6%, während Deutschland und Großbritannien ein Plus von 1,4% beziehungsweise 0,6% verbuchen konnten.
Die weltweiten Top Ten bei Requests an Akamai über IPv6 wurden auch im zweiten Quartal 2015 wieder von europäischen Ländern dominiert. Wie im letzten Quartal war Belgien mit 38% aller Requests über IPv6 klarer Spitzenreiter. Den größten Zuwachs gab es in der Schweiz. Durch einen sprunghaften Anstieg um 168% kam die Eidgenossenschaft auf einen IPv6-Anteil von 23%, was weltweit den zweiten Platz in diesem Ranking bedeutet. Ebenfalls wie im letzten Quartal waren auch dieses Mal wieder die USA und Peru die einzigen beiden nichteuropäischen Länder der weltweiten Top Ten.
Die Netzbetreiber mit den höchsten Anteilen an Requests an Akamai über IPv6 waren Verizon Wireless (71%), Brutele (67%) und Telenet (53%). Die Zahlen von Verizon und Brutele waren damit dieselben wie im Vorquartal, während von Telenet erstmals mehr als die Hälfte aller Requests an Akamai über IPv6 kamen.
Internetstörungen und Vorfälle
Der State-of-the-Internet-Report zum zweiten Quartal 2015 beleuchtet auch die Internetstörungen und Vorfälle in Gabun, in Kamerun, im Irak und vor allem in Nepal. Dort stürzte der Datenverkehr im Internet als Folge des Erdbebens vom 25. April auf 11% des vorherigen Niveaus ab, bevor er sich in den folgenden Tagen wieder erholte. Ein Nachbeben am 12. Mai verursachte weitere Probleme, ehe sich der Traffic im Verlauf mehrerer Stunden wieder normalisierte.
Mobile Verbindungen: Mobiler Datenverkehr steigt gegenüber dem Vorjahr um 55%
Die Zahl der Mobilfunkverträge ist rapide gestiegen und hat das Wachstum des mobilen Datenverkehrs ebenso vorangetrieben wie die fortgesetzte Zunahme des in den Verträgen festgelegten Datenvolumens. Traffic-Daten zufolge, die von Ericsson erhoben wurden, wuchs der mobile Datenverkehr zwischen dem ersten und zweiten Quartal 2015 um 15%, und gegenüber dem Vorjahresquartal um 55%.
Zu mobilen Verbindungsgeschwindigkeiten macht der State-of-the-Internet-Bericht für das zweite Quartal 2015 keine Angaben. Der Grund dafür sind gegenwärtige Veränderungen, mit denen Akamai die Algorithmen für seine Mobilfunk-Kennzahlen weiter verfeinert.
Die Highlights aus Deutschland, Österreich und der Schweiz
Deutschland erreichte im zweiten Quartal 2015 eine durchschnittliche Verbindungsgeschwindigkeit von 10,7 Mbit/s. Damit konnte die Bundesrepublik im weltweiten Vergleich weiter Boden gut machen und gegenüber dem Vorquartal um zwei Plätze auf Position 24 vorrücken. EMEA-weit lag Deutschland damit im zweiten Quartal 2015 wie im Vorquartal auf Rang 14 und in der DACH-Region erneut auf dem dritten und letzten Platz. Das Plus gegenüber dem Vorjahresquartal lag dabei aber bei ordentlichen 21%. Der erste Rang in der DACH-Region ging auch in diesem Quartal wieder an die Schweiz, die im Vergleich zum Vorquartal sowohl EMEA- als auch weltweit zwei Plätze nach oben stieg und Rang zwei beziehungsweise Rang fünf einnahm. Die Eidgenossenschaft erreichte eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 15,6 Mbit/s, was einem Jahresplus von 6,4% entspricht. In Österreich lag die durchschnittliche Verbindungsgeschwindigkeit im zweiten Quartal 2015 bei 10,9 Mbit/s. Das bedeutete genau wie in der Schweiz eine jährliche Zunahme von 6,4%. Weltweit lag Österreich damit auf Rang 23 und EMEA-weit auf Platz 13. In der DACH-Region reihte sich die Alpenrepublik damit zwischen der Schweiz und Deutschland auf dem zweiten Rang ein.
Auch bei den durchschnittlichen Spitzengeschwindigkeiten legten die Länder der DACH-Region im Vergleich zum Vorjahr zu. Das größte Plus verzeichnete dabei Deutschland mit 12% auf 46,8 Mbit/s. Im DACH-internen Ranking bedeutet das wie im letzten Quartal Rang zwei. Angeführt wurde dieses Ranking auch in diesem Quartal wieder von der Schweiz. Die Eidgenossenschaft kam auf eine durchschnittliche Spitzengeschwindigkeit von 59,4% Mbit/s, was mit 11% nur ein leicht geringeres Wachstum gegenüber dem Vorjahresquartal bedeutet als in Deutschland. Schlusslicht der DACH-Region ist erneut Österreich. Die durchschnittliche Spitzengeschwindigkeit lag dort im zweiten Quartal 2015 bei 43,5 Mbit/s; das entspricht einem Wachstum von 4,1% gegenüber dem Vorjahr.
Der Anteil der Breitband-Verbindungen mit mehr als 10 Mbit/s machte in Deutschland im zweiten Quartal 2015 34% der gesamten Internetverbindungen aus und stieg damit um stolze 40% gegenüber dem Vorjahr. In der DACH-Region verteidigte die Bundesrepublik damit ihren zweiten Rang, EMEA-weit erreichte sie erneut Platz 15. Spitzenreiter der DACH-Region war auch im zweiten Quartal 2015 wieder die Schweiz mit einer Rate von 60%, was einem Plus von 9,4% gegenüber dem Vorjahr entspricht. EMEA-weit machte die Eidgenossenschaft damit einen Platz gut und nahm den zweiten Rang ein. Den dritten und damit letzten Rang in der DACH-Region belegte Österreich mit einem Anteil von 31% und einem Wachstum von 16% gegenüber dem Vorjahr. Im EMEA-Ranking bedeutete das wie im vergangenen Quartal Rang 18 für die Alpenrepublik.
Spitzenreiter in der DACH-Region war die Schweiz auch in diesem Quartal wieder bei den Breitband-Verbindungen mit mehr als 15 Mbit/s. 34% aller Internetverbindungen überschritten dort diese Marke und damit 7,2% mehr als noch im Vorjahresquartal. EMEA-weit rutschte die Eidgenossenschaft damit um einen Platz ab und nahm Rang vier ein. Genau wie im letzten Quartal teilten sich Deutschland und Österreich EMEA-Rang 14 und DACH-Rang zwei. In beiden Ländern waren 15% der Verbindungen schneller als 15 Mbit/s. Der Vergleich mit dem Vorjahresquartal könnte dabei allerdings kaum unterschiedlicher ausfallen. Während Deutschland hier ein sattes Plus von 46% verbuchte, lag das Plus in Österreich bei mageren 0,6%.
Informationen zum Akamai State of the Internet Report
Der „State-of-the-Internet“-Quartalsbericht von Akamai basiert auf Daten, die das Unternehmen über seine weltweit verteilte Internetplattform sammelt. Der Bericht enthält Daten über Breitbandverbindungen, mobile Verbindungen und andere Themen, die für das Internet und seine Nutzung relevant sind, sowie Aussagen zu Trends, die sich aus den Daten ableiten lassen.
Weitere Informationen zum Thema:
datensicherheit.de, 25.03.2015
„State-of-the-Internet“: Akamai veröffentlicht Bericht für das vierte Quartal 2014
Akamai Techologies
State-of-the-Internet-Bericht
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