Aktuelles, Branche, Studien - geschrieben von am Sonntag, Februar 23, 2025 0:48 - noch keine Kommentare

Phishing-Saison 2025: IT-Entscheider sollten sich auf KI-gesteuerte Kampagnen vorbereiten

Agentenbasierte KI-Modelle sind eine spezielle Form Künstlicher Intelligenz (KI), bei der diese in Form vieler autonomer Einheiten operieren

[datensicherheit.de, 23.02.2025] „Malwarebytes hat kürzlich seinen neuesten ,State of Malware-Report vorgestellt“, berichtet Dr. Martin J. Krämer, „Security Awareness Advocate“ bei KnowBe4, in seiner aktuellen Stellungnahme. Dessen zentrale Aussage: „Agentenbasierte KI-Modelle sind auf dem Vormarsch und werden die Verbreitung von Malware für Cyber-Kriminelle immer einfacher und billiger machen.“ Agentenbasierte KI-Modelle seien eine spezielle Form der Künstlichen Intelligenz (KI), bei der die Modelle in Form vieler autonomer Einheiten – „Agenten“ – operierten. „Indem sie miteinander und mit ihrer Umgebung interagieren, können sie lernen und sich selbst optimieren, wodurch das Systemverhalten der KI stark dynamisiert wird.“ Um ihre vorgegebenen Ziele zu erreichen könnten sie selbständig Kontexte interpretieren, Optionen bewerten und Aktionen ausführen.

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Foto: KnowBe4

Dr. Martin J. Krämer: Moderne Anti-Phishing-E-Mail-Lösungen mittels KI können selbst neueste „Zero Day“-Bedrohungen frühzeitig aufspüren

Agentenbasierte KI-Modelle ermöglichten es Cyber-Kriminellen, ihre Angriffe im großen Stil zu automatisieren

Cyber-Kriminelle würden durch sie in die Lage versetzt, ihre Angriffe deutlich auszuweiten – sowohl in quantitativer als auch in qualitativer Hinsicht. Denn agentenbasierte KI-Modelle ermöglichten es ihnen, ihre Angriffe – die derzeit häufig noch einen hohen personellen Aufwand erforderten – im großen Stil zu automatisieren. „Ihre Fähigkeit zur Selbstoptimierung, selbständig Angriffe zu planen, umzusetzen, auszuwerten und zu optimieren, wird die Attacken von Cyber-Kriminellen einfacher, skalierbarer und billiger machen – und außerdem noch stärker zugeschnitten auf die individuellen Schwächen ihrer Opfer“, warnt Dr. Krämer.

Auch und gerade im Angriffsvorfeld, bei der Aufspürung potenzieller Ziele, der Feststellung ihrer individuellen Schwachstellen und der Ausspähung, Hortung und Nutzbarmachung ihrer personenbezogenen Daten sowie ihrer „Credentials“ würden sie zum Einsatz kommen. Phishing, „Spear Phishing“ und „Social Engineering“ – nach wie vor Ansatzpunkt Nr. 1 eines jeden erfolgreichen Cyber-Angriffs – würden so effektiver, effizienter und erfolgreicher zum Einsatz gebracht werden können.

Agentenbasierte KI-Modelle bieten Cyber-Kriminellen:

1. Automatisierte Erstellung von Phishing-Nachrichten
KI-Agenten könnten eine große Stückzahl an personalisierten Phishing-E-Mails generieren und versenden. Diese Nachrichten könnten auf den Schreibstil und die Vorlieben des jeweiligen Opfers zugeschnitten werden.

2. Erstellung von Deepfakes
KI-Agenten könnten verwendet werden, um Deepfake-Video- oder -Audio-Nachrichten zu erstellen, welche den Opfern bekannte Personen imitierten. Diese Deepfakes könnten dann in Phishing-Angriffen eingesetzt werden, um das Vertrauen der Opfer zu gewinnen und sie dazu zu bringen, sensible Informationen preiszugeben.

3. Automatisierte Analyse von und Anpassung an ihre Opfer
KI-Agenten könnten Daten aus früheren Angriffen analysieren und ihre Strategien kontinuierlich anpassen, um effektiver zu werden. Sie könnten auch in Echtzeit auf Reaktionen ihre Opfer reagieren und ihre Taktiken entsprechend ändern.

Mit KI-gestützten IT-Sicherheitslösungen kontern – auch und gerade im Bereich Anti-Phishing

Angesichts dieser „Angriffs-Revolution“ werden IT-Sicherheitsverantwortliche noch einmal deutlich nachrüsten müssen, rät Dr. Krämer: „Mit KI-gestützten IT-Sicherheitslösungen – auch und gerade im Bereich Anti-Phishing. Anders werden sich Cyber-Angriffe – vor allem diejenigen, die auf Schwachstellen im ,Human Risk Management’ setzen – immer seltener effektiv erkennen und abwehren lassen.“

Er unterstreicht: „Lösungen hierzu stehen längst parat. Phishing-Trainings, -Schulungen und -Tests für Mitarbeiter lassen sich mittlerweile – KI sei Dank – personalisieren und zugeschnitten auf die spezifischen Schwachstellen des einzelnen Mitarbeiters automatisiert zum Einsatz bringen.“ Zudem kombinierten moderne Anti-Phishing-E-Mail-Lösungen KI mit „Crowdsourcing“, um selbst neueste „Zero Day“-Bedrohungen frühzeitig aufspüren und rechtzeitig abwehren zu können – „so dass sie gar nicht erst in die Posteingänge der Mitarbeiter gelangen“. Mit solchen und ähnlichen Lösungen werde es Unternehmen auch in Zukunft gelingen, ihre „Human Risks“ im Griff zu behalten.

Weitere Informationen zum Thema:

ThreatDown Powered by Malwarebytes, 2025
2025 ThreatDown State of Malware / Threats that matter in the year of autonomous AI

KnowBe4, 2023
The Future of Phishing Defense: AI Meets Crowdsourcing

datensicherheit.de, 11.02.2025
Fake-Romance: Scams mit KI-gestützten Deepfake-Promis fordern Opfer / KI-Deepfakes gaukeln Opfern prominente Persönlichkeiten vor, welche angeblich in einer Notlage stecken und finanzielle Unterstützung benötigen

datensicherheit.de, 27.01.2025
Deepfakes: Wie Internet-Nutzer täuschend echte Fälschungen erkennen können / Immer häufiger tauchen aktuell sogenannte Deepfakes auf, d.h. mit Künstlicher Intelligenz manipulierte Fotos und Videos

datensicherheit.de, 05.12.2024
KI-basierte Deepfakes zur effektiven Täuschung als Angriffsvektor etabliert / Deepfakes werden in Audio- und Video-Formaten vermehrt für Betrugsmanöver eingesetzt



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