Aktuelles, Branche - geschrieben von dp am Dienstag, Februar 11, 2025 1:03 - noch keine Kommentare
KRITIS immer öfter im Visier Cyber-Krimineller
Frank Lange: Höchte Zeit für einen strategischen Ansatz in der KRITIS-Cyber-Sicherheit
[datensicherheit.de, 11.02.2025] „Der drastische Anstieg der Cyber-Sicherheitsvorfälle in deutschen KRITIS-Einrichtungen um 43 Prozent von 2023 auf 2024 ist ein deutliches Warnsignal für die gesamte Branche!“, kommentiert Frank Lange, „Technical Director“ bei Anomali, in seiner aktuellen Stellungnahme. Diese Entwicklung zeige eben, dass Kritische Infrastrukturen zunehmend ins Visier Cyber-Krimineller gerieten, während gleichzeitig die digitale Abhängigkeit dieser Einrichtungen weiter wachse. Die Zeit für einen strategischen Ansatz in der KRITIS-Cyber-Sicherheit sei jetzt: „Betreiber sollten ihre Sicherheitsprogramme langfristig ausrichten und dabei besonders die Bereiche Angriffserkennung, Supply-Chain-Security und Notfallmanagement in den Fokus nehmen!“
![anomali-frank-lange](https://www.datensicherheit.de/wp-content/uploads/anomali-frank-lange-600-612-294x300.jpg)
Foto: Anomali
Frank Lange: Betreiber sollten ihre Cyber-Sicherheitsprogramme langfristig ausrichten!
Cyber-Operationen zunehmend zur politischen Einflussnahme genutzt – KRITIS-Betreiber in der Pflicht
„Der jüngste Cyber-Angriff auf die CDU-Parteizentrale im Frühjahr 2024 und auch der Angriff der russischen Hacker-Gruppe ,APT 28‘ auf die SPD-Parteizentrale ab Dezember 2022 sind nur zwei Beispiele, die zeigen, wie gezielt staatlich gesteuerte Akteure demokratische Institutionen attackieren“, so Lange.
Während im Falle der CDU mutmaßlich chinesische Angreifer über zwei Wochen lang Zugriff auf sensible Daten gehabt hätten, habe „APT 28“ eine unbekannte Schwachstelle in „Microsoft Outlook“ ausgenutzt, um SPD-E-Mail-Konten zu kompromittieren. Lange unterstreicht: „Beide Angriffe verdeutlichen, dass Cyber-Operationen zunehmend zur politischen Einflussnahme genutzt werden – ein Risiko, das auch KRITIS-Betreiber verstärkt im Blick haben müssen!“
Cyber-Sicherheit auch für KRITIS-Betreiber keine einmalige Aufgabe, sondern ein fortlaufender Prozess
Besonders besorgniserregend sei der kontinuierliche Aufwärtstrend der letzten Jahre – von 385 Meldungen 2021 auf nun 769 im Vorjahr, 2024. „Dies verdeutlicht, dass Cyber-Sicherheit für KRITIS-Betreiber keine einmalige Aufgabe, sondern ein fortlaufender Prozess sein muss!“ Mit der bevorstehenden Umsetzung der NIS-2-Richtlinie Ende 2024 würden die Anforderungen an die IT-Sicherheit noch weiter steigen.
„Unsere Erfahrung zeigt, dass erfolgreiche Cyber-Angriffe oft durch eine Kombination aus technischen Schwachstellen und mangelnder Angriffserkennung ermöglicht werden.“ KRITIS-Betreiber müssten daher nicht nur in moderne Sicherheitstechnologien investieren, sondern auch ihre Fähigkeiten zur Früherkennung und Reaktion auf Bedrohungen kontinuierlich verbessern. „Ein effektives ,Security Information and Event Management’ (SIEM) ist dabei ebenso wichtig wie ein funktionierendes ,Incident Management’“, so Langes Empfehlung.
Weitere Informationen zum Thema:
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