Aktuelles, Branche - geschrieben von am Dienstag, Februar 13, 2024 17:08 - noch keine Kommentare

Zum Valentinstag und auch sonst: Sicherheitsmaßnahmen beim Online-Flirt zur Vermeidung von Cyber-Betrug

ESET erklärt Betrugsmaschen Cyber-Krimineller und gibt Tipps zum eigenen Schutz

[datensicherheit.de, 13.02.2024] Online-Dating hat offensichtlich die Art und Weise revolutioniert, wie sich Menschen kennenlernen und verlieben können: Anstatt mehr oder weniger geschmackvolle „Anmachsprüche“ zu nutzen, reicht heute ein „Swipe“ auf dem Smartphone und schon hat man – Sympathie vom Gegenüber vorausgesetzt – ein „Match“ und wenig später vielleicht ein „Date“. Dieses Konzept hinter Online-Dating scheint erfolgreich zu sein: „Mittlerweile gibt fast jeder vierte Deutsche an, bereits auf einer Datingplattform wie ,Tinder’, ,Lovoo’ oder ,Bumble’ aktiv gewesen zu sein – Tendenz steigend.“ Neue Technologien zögen allerdings immer auch Betrüger an, um arglose Nutzer zu täuschen und sich selbst zu bereichern. Christian Lueg, IT-Sicherheitsexperte bei ESET, warnt deshalb im Vorfeld des diesjährigen Valentinstages am 14. Februar 2024: „Cyber-Kriminelle werden immer dreister, wenn es darum geht, Opfer um ihr Geld, ihre Daten oder beides zu bringen. Verliebte Menschen auf Online-Plattformen sind ein gefundenes Fressen für sie: Mit den richtigen Worten und Bildern bringen sie ihre Opfer dazu, Daten preiszugeben oder gar Geld zu überweisen und das alles in der Hoffnung auf die große Liebe. Neue Technologien wie Künstliche Intelligenz werden für ihre Zwecke ausgenutzt.“

Cyber-Kriminelle schlachten öffentlich sichtbare Profile in Sozialen Netzwerken aus

Die Cyber-Kriminellen zielten oft auf einsame Personen beider Geschlechter ab. Besonders am Valentinstag dürften sie leichtes Spiel haben. Der seit der Nachkriegszeit auch in Deutschland gefeierte „Tag der Liebe“ weist einsame Alleinstehende in aller Deutlichkeit auf ihren Beziehungsstatus hin.

Dies nutzten Cyber-Kriminelle schamlos aus: Sie lauerten nicht nur auf Dating-Plattformen und -Apps, sondern seien auch auf Sozialen Medien wie „facebook“ und „Instagram“ unterwegs – dort, „wo viele Nutzer ihre Profile versehentlich öffentlich sichtbar machen und unzureichende Datenschutzeinstellungen wählen“. Die Auswahl eines geeigneten Opfers falle somit „kinderleicht“.

Cyber-Betrüger täuschen Opfer mit einem Fake-Profil

„Sobald ein potenzielles Ziel ausgewählt ist, kontaktieren die Betrüger es mit einem Fake-Profil.“ Dabei gingen sie immer nach dem gleichen Muster vor: Über einen längeren Zeitraum baue der neue Partner in spe eine vertrauensvolle und intime Beziehung mit seinem Opfer auf, nur um es dann „abzukassieren“ – von Experten ein „Catfishing“ genanntes Vorgehen.

„Die Betrüger erfinden allerlei Ausreden, sei es fehlendes Geld für Flugtickets, Studiengebühren oder eine kostspielige Operation für die Großmutter.“ Ihre Kreativität kenne keine Grenzen. „Sobald das Opfer misstrauisch wird oder kein Geld mehr zu holen ist, wird der Kontakt abgebrochen.“

Cyber-Kriminelle locken mit freizügigen Bildern oder geben andere Gründe vor, um den Kommunikationskanal zu wechseln

Darüber hinaus komme auch häufig Malware und Phishing zum Einsatz: Es sei erschreckend einfach für Cyber-Kriminelle, gefälschte Profile zu erstellen und unschuldig aussehende Nachrichten mit schädlichem Anhang zu verschicken. Oft forderten die Betrüger ihr Gegenüber dazu auf, die Unterhaltung in einer anderen App weiterzuführen – meist lockten sie mit freizügigen Bildern oder gäben andere Gründe vor, um den Kommunikationskanal zu wechseln.

Der Gedanke dahinter: „Hat der Online-Dater seine scheinbare Romanze erst einmal bei ,Telegram’, ,WhatsApp’ oder einer anderen Messenger-App hinzugefügt, kann der Betrüger hinter dem Fake-Profil ungehindert schadhafte Links und Anhänge teilen.“ Die Folgen, sobald Anhang oder Link geöffnet werden, könnten dramatisch sein: Der Hacker erhalte dann Zugriff auf persönliche Daten und Informationen des Opfers und verwende sie, um sein Geld zu stehlen oder gar seine Identität zu kopieren.

Tipps zum Schutz gegen Cyber-Dating-Fallen:

  • „Auch wenn es unromantisch klingt: Seien Sie vorsichtig bei neuen Kontakten und legen Sie eine gesunde Grundskepsis an den Tag“, rät Lueg – ganz besonders, „wenn die neue Romanze Ihnen gleich das Blaue vom Himmel verspricht“.
  • „Wechseln Sie nicht direkt auf ,WhatsApp’ & Co., wenn sie Ihr Gegenüber schon nach kurzer Zeit dazu auffordert.“
  • „Wählen Sie eine Dating-Plattform, bei der sich Nutzer verifizieren müssen, beispielsweise per Personalausweis.“ Cyber-Kriminellen falle es somit schwerer, neue Profile zu erstellen und ihre Betrugsmasche durchzuführen.
  • Verschicken Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an Unbekannte – egal, wie herzzerreißend die Geschichte des Gegenübers auch klingen mag.“
  • Um die eigene Privatsphäre zu schützen, sollte in den Einstellungen der verschiedenen Portale genau festgelegt werden, wer welche persönlichen Informationen sehen darf. „Auf keinen Fall sollte das Profil öffentlich einsehbar sein.“
  • „Geben Sie keine Kontodaten weiter.“ Hiermit könnten Cyber-Kriminelle nicht nur Geld vom Konto abbuchen, auch Geldwäsche wäre hiermit möglich – „wobei allerdings Sie bestraft werden“.
  • Sparsam mit Informationen umgehen, d.h. bei Nutzung öffentlicher Profile so wenig persönliche Details wie möglich zu posten. „Der Wohnort, Beziehungsstatus und ähnliche Informationen können von Betrügern ausgenutzt werden.“

Weitere Informationen zum Thema:

statista, F. Harms, 29.01.2024
Online-Dating: Daten und Fakten zur Partnersuche über das Internet



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