Aktuelles, Branche - geschrieben von dp am Dienstag, Mai 16, 2023 9:59 - noch keine Kommentare
Lookout zu Textnachrichten: Die drei wichtigsten Warnhinweise
Tipps von Lookout für die sichere Nutzung von SMS, Messenger und Co.
[datensicherheit.de, 16.05.2023] Lookout betont in einer aktuellen Stellungnahme, dass man grundsätzlich vorsichtig sein sollte bei jeder Art von Textnachrichten, „die man erhält und die mit dem Anspruch auf Dringlichkeit auftritt“ – diesen Tipp sollten Nutzer sogenannter Messenger und SMS-Nachrichten immer im Kopf haben. Dies gilt demnach besonders dann, wenn man eine zufällige Nachricht von seinem angeblichen Chef oder „CEO“ erhält, in der zu lesen ist: „Hallo Herr oder Frau Soundso, ich brauche heute bis um 15 Uhr folgende Finanzinformationen …“ – und es ist tatsächlich bereits 13.30 Uhr, wodurch „Eile angesagt“ wäre.
Sascha Spangenberg: Prinzipiell verdächtige Anwendungen könnten Bedrohungsakteure als Einfallstor für Phishing-Angriffe missbrauchen!
Lookout rät zur Überprüfung, ob Nachricht aus seriöser Quelle stammt
Sascha Spangenberg, Manager bei Lookout, rät hierzu: „Am besten überprüft man immer sofort, ob die Nachricht aus einer seriösen Quelle stammt. Zum Beispiel wenn es um einen Text geht, der einen Hyperlink enthält und behauptet: ,Heute kommt eine Lieferung, die sofort bestätigt werden muss’ oder ,Sie müssen Ihre Finanzdaten aktualisieren und auf diesen Link klicken, um sich anzumelden’.“ Er warnt, dass es sich dann in den meisten Fällen dabei tatsächlich um eine Art von Phishing-Versuch handele, „mit dem man entweder auf eine bestimmte Internet-Seite geführt werden soll und auf der man dann aufgefordert wird, sensible Daten wie die eigenen Bankinformationen einzugeben“. Zudem komme es in einigen Fällen (wie zum Beispiel bei dem Banking-Trojaner „FluBot“) sogar dazu, „dass man aufgefordert wird, eine gefährliche Anwendung auf sein eigenes Gerät herunterzuladen“.
Man sollte deshalb prinzipiell misstrauisch bei jeder Textnachricht sein, in der man um vertrauliche Informationen gebeten wird – unabhängig davon, ob jemand vorgibt, vom gleichem Arbeitgeber zu kommen, oder vortäuscht, die Position eines Vorgesetzten zu besitzen. Seriöse Unternehmen machten so etwas nicht. Man sollte sich in einem solchen Fall an eine seriöse Quelle wenden – wie zum Beispiel direkt an die eigene Bank oder an den Kundendienst eines Versandunternehmens, um sofort die Echtheit der Kontaktaufnahme zu überprüfen. Wenn eine SMS von jemandem aus dem Unternehmen zu stammen scheint, für das man selbst arbeitet, von der man aber noch nie etwas gehört hat oder einen direkten Kontakt zu ihr gehabt hatte, möge man sich direkt über ein anderes Medium wie zum Beispiel einen Telefonanruf unmittelbar an diese Person wenden und sie direkt fragen: „Hallo, waren Sie das wirklich?“
Auffällige Anzeichen dafür, dass eine Android-App eventuell nicht sicher ist, lt. Lookout:
Wenn eine „Android“-App eine große Anzahl von Berechtigungen verlangt oder solche, die für die Aufgabe unnötig erscheinen, ist sie möglicherweise alles andere als sicher. Dies ist zum Beispiel dann der Fall, wenn eine Anwendung im Hintergrund (Flashlight- oder Wallpaper-App) plötzlich Zugriff auf die Audio-Funktionen des Geräts, die Kamera, SMS-Nachrichten oder andere auffällige und unbegründete Berechtigungen anfordert. Man erlebt es leider oft, dass sich bösartig orientierte Anwendungen als harmlos tarnen und so viele Informationen wie nur irgend möglich einsammeln wollen. Allzu oft gehen die Anwender gar nicht von dem Ernstfall aus, dass man wirklich versucht hatte, sie anzugreifen, und machen allzu leichtsinnig den Fehler, auf „OK“ zu klicken.
Ein weiteres Anzeichen dafür, dass die Anwendung bösartig gesinnt ist, besteht darin, wenn man sie vielleicht sogar selbst installiert hat und sie dann plötzlich nicht mehr richtig funktioniert oder wenn man sie nicht mehr auf seinem Gerät identifizieren kann – das bedeutet dann wahrscheinlich, dass im Hintergrund bereits etwas Schlimmes passiert ist. Man kann dies häufig bei Überwachungsprogrammen beobachten, bei denen man eine Anwendung installieren kann, die sich zwar als harmlos ausgibt und die sich dann nach dem Starten das Symbols nicht mehr auf dem Gerät zu befinden scheint, ohne dass die Anwendung selbst wirklich entfernt worden ist. Dies sollte man als einen Hinweis darauf lesen, dass ein bösartig gesinnter Angreifer versucht hat und dies weiter tun wird, Informationen über einen selbst einzusammeln.
Man sollte auf jeden Fall vorsichtig bei solchen Anwendungen sein, die „Accessibility Services“ einfordern, also eine Art von Zugangsberechtigung. Dies ist zwar eine völlig legitime Funktion des Betriebssystems von „Android“, die es Anwendern mit Behinderungen ermöglicht, mit ihrem Gerät zu interagieren, aber Bedrohungsakteure missbrauchen dies oft: Sie wollen damit alles sehen oder beobachten können, was man gerade auf seinem Gerät unternimmt. Dies erlaubt ihnen zum Beispiel zu beobachten, ob man gerade eine Messaging- oder eine Banking-Anwendung geöffnet hat. Anschließend könnten sie zum Beispiel auf der Grundlage der Ereignisse, die sie mitbekommen, in ihrem Sinne reagieren, und Nachrichten an die im Hintergrund agierende bösartige Anwendung weiterleiten.
Lookout-Tipps: Wie man erkennt, ob iPhone- oder Android-Anwendung Sicherheitsberechtigungen missbraucht:
Wenn eine „iPhone“- oder „Android“-Anwendung Zugriff auf Gerätefunktionen anfordert, die für den Zweck der Anwendung nicht sinnvoll erscheinen, könnte sie absichtlich oder unabsichtlich mehr Informationen einsammeln, als sie eigentlich sollte. Dies könnte dann ein Fall von mangelhafter Sicherheit der Anwendung oder ein Indiz für bösartige Aktivitäten sein. Neuere Versionen von Betriebssystemen benachrichtigen die Benutzer in der Regel, wenn eine App auf bestimmte Funktionen zugreifen möchte, zum Beispiel auf den Standort oder die Kamera. Wenn die App den Zugriff jedoch nicht für die vorgesehene Funktion benötigt oder man eine Zugriffsanforderung zu einem Zeitpunkt beobachten kann, der keinen unmittelbaren Sinn ergibt (zum Beispiel bei der Anforderung von Standortdaten, wenn man gerade keine Karteninformationen verwendet), könnte dies ein Warnsignal sein.
Wenn man ein Gerät verwendet, das eine Verbindung zur Infrastruktur des Unternehmens herstellt, besteht immer das Risiko, dass sensible Daten über den eigenen Arbeitsplatz in Gefahr stehen könnten. Lookout-Daten zeigen, dass praktisch einer von drei Mitarbeitern von Zuhause aus mehr als 20 Stunden pro Woche mit seinem persönlichen Tablet oder Smartphone arbeitet. Und auf solchen Geräten befinden sich oft Dutzende von nicht zugelassenen, also prinzipiell verdächtigen Anwendungen, die von Bedrohungsakteuren als Einfallstor für ihre Phishing-Angriffe genutzt werden könnten. 32 Prozent der Remote- und Hybrid-Mitarbeiter verwenden demnach Apps oder Software, die nicht von der IT-Abteilung genehmigt wurden, und 92 Prozent der externen Mitarbeiter erledigen Aufgaben für ihren Beruf auf ihren persönlichen Tablet- oder Smartphone-Geräten.
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