Aktuelles, Branche, Studien - geschrieben von dp am Mittwoch, März 22, 2023 18:20 - ein Kommentar
Ransomware: Jede Lösegeld-Zahlung an Angreifer finanziert neun zukünftige Attacken
Neue Untersuchungen von Trend Micro über Ransomware-Branche publiziert
[datensicherheit.de, 22.03.2023] Trend Micro hat nach eigenen Angaben eine neue Studie darüber veröffentlicht, wie Cyber-Kriminelle agieren und ihre Aktivitäten finanzieren. Demnach zeigen die Bedrohungsexperten darin, „dass nur zehn Prozent der von Ransomware betroffenen Unternehmen ihre Erpresser tatsächlich bezahlen“. Diese Zahlungen subventionierten jedoch zahlreiche weitere Angriffe.
Aktuelle Studie von Trend Micro: „What Decision-Makers Need to Know About Ransomware Risk“
Daten und Kennzahlen sollen helfen, Ransomware-Gruppen zu vergleichen und Risiken abzuschätzen
Die Studie enthalte strategische, taktische, operative und technische Informationen zu Bedrohungen. Dafür seien datenwissenschaftliche Methoden verwendet worden, um verschiedene Informationen über Bedrohungsakteure zusammenzustellen. „Diese Daten und Kennzahlen helfen dabei, Ransomware-Gruppen zu vergleichen, Risiken abzuschätzen und das Verhalten von Bedrohungsakteuren zu modellieren.“
Zu den wichtigsten Ergebnissen gehörten:
- „Die zehn Prozent der Unternehmen, die ein Lösegeld zahlen, handeln in der Regel schnell. Sie sind in der Folge oft gezwungen, für jede weitere Kompromittierung auf höhere Forderungen einzugehen.“
- „Das Risikoniveau für Angriffe ist nicht homogen. Es variiert je nach Region, Branche und Unternehmensgröße.“
- „In bestimmten Branchen und Ländern zahlen die Betroffenen häufiger als in anderen. Deshalb werden Unternehmen in diesen Industrien und Ländern mit größerer Wahrscheinlichkeit zum Ziel eines Angriffs.“
- „Die Zahlung eines Lösegelds treibt oft nur die Gesamtkosten eines Vorfalls in die Höhe, ohne Vorteile zu bringen.“
- „Im Januar und im Zeitraum von Juli bis August sind die Aktivitäten von Ransomware-Angreifern am geringsten. Dies sind gute Zeiten für die Verteidiger, um ihre Infrastruktur wieder aufzubauen und sich auf zukünftige Bedrohungen vorzubereiten.“
Cyber-Sicherheitsbranche könnte dazu beitragen, die Ransomware-Rentabilität zu senken
Die Cyber-Sicherheitsbranche könne dazu beitragen, die Rentabilität von Ransomware zu senken. Dazu sollten die Beteiligten den Schutz in den frühen Phasen der „Kill Chain“ priorisieren, die Ransomware-„Ökosysteme“ gründlich analysieren und den Anteil der zahlenden Opfer verringern. Die Erkenntnisse aus dem Bericht des japanischen Cybersecurity-Anbieters könnten Entscheidungsträgern auch dabei helfen, mögliche von Ransomware ausgehende finanzielle Risiken besser einzuschätzen.
Außerdem eröffneten die gewonnenen, detaillierten Erkenntnisse eine Reihe weiterer Möglichkeiten:
- „IT-Führungskräfte können höhere Budgets für die Abwehr von Ransomware rechtfertigen.“
- „Regierungen können ihre Budgets für die Unterstützung bei der Wiederherstellung nach Angriffen und die Strafverfolgung sinnvoller planen.“
- „Versicherer können die Preise für ihre Leistungen genauer kalkulieren.“
- „Internationale Unternehmen können Ransomware besser mit anderen globalen Risiken vergleichen.“
Ransomware eine große Bedrohung für Unternehmen und Behörden
„Ransomware ist eine große Bedrohung für Unternehmen und Behörden. Sie entwickelt sich stetig weiter, weshalb wir in diesem Zusammenhang genauere datengestützte Methoden zur Modellierung von Risiken benötigen“, erläutert Richard Werner, „Business Consultant“ bei Trend Micro.
Abschließend betont er: „Unsere neue Studie soll IT-Entscheidern helfen, ihr Risiko besser einzuschätzen, und politischen Entscheidungsträgern die Informationen an die Hand geben, die sie benötigen, um effektivere und wirkungsvollere Bekämpfungsstrategien gegen Cyber-Kriminalität zu entwickeln.“
Weitere Informationen zum Thema:
Trend Micro Research
What Decision-Makers Need to Know About Ransomware Risk / Data Science Applied to Ransomware Ecosystem Analysis
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