Aktuelles, Branche, Studien - geschrieben von dp am Dienstag, Juni 14, 2022 16:15 - noch keine Kommentare
Betrug: Kontoübernahmen um 58 Prozent angestiegen
„Jetzt kaufen, später zahlen“ – Boom beflügelt Betrug
[datensicherheit.de, 14.06.2022] Die Imperva, Inc. warnt vor einer steigenden Zahl an Angriffen zur Kontoübernahme („Account Takeover“ / ATO) im Zuge der wachsenden Beliebtheit von „Jetzt kaufen, später zahlen“ („Buy Now, Pay Later“ / BNPL). So hätten im vergangenen Jahr – 2021 – ATO-Attacken in allen Branchen um 148 Prozent zugenommen. Allein im vergangenen Monat – Mai 2022 – habe das „Imperva Threat Research Team“ festgestellt, dass Angriffe auf Finanzdienstleister und Fintech-Unternehmen um 58 Prozent angestiegen seien. Dies zeige, dass Bot-Betreiber zunehmend auf die Übernahme von Konten setzten, um Störungen zu verursachen und Profit zu machen.
BNPL-Sektor wächst – Betrug nimmt ebenfalls zu
Der BNPL-Sektor wachse und werde bis 2030 voraussichtlich einen Wert von fast vier Billionen US-Dollar (3.98 Trillion USD) erreichen. Er sei auch deshalb ein äußerst attraktives Ziel für Bot-Betreiber, weil viele der Unternehmen, die „Jetzt kaufen, später zahlen“ anbieten, relativ neu seien. Daher fehlten ihnen historische Daten zu Betrugsfällen, die ihnen helfen könnten, potenziell betrügerische Käufe zu identifizieren.
Hinzu komme, dass BNPL-Darlehen im Vergleich zu anderen Kreditverträgen nur unzureichend reguliert seien, was es den Bot-Betreibern erleichter, einen sogenannten Account Creation Fraud (ACF) zu begehen. Beim ACF werden demnach gestohlene persönliche Informationen aus Datenpannen verwendet, um gefälschte Konten zu erstellen und darüber Waren zu kaufen.
Erfolgreicher ATO-Betrug oder ACFs schaden allen am Geschäft Beteiligten
„Erfolgreiche ATO-Angriffe oder ACFs schaden allen an dem Geschäft Beteiligten“, betont Kai Zobel, „Area Vice President EMEA“ bei Imperva, und warnt: „Für die Verbraucher kann es bedeuten, dass sie am Ende mehrere Hundert oder gar Tausende Euro verlieren, und dass ihre Kreditwürdigkeit im Zuge des Betrugs in Mitleidenschaft gezogen wird. Selbst wenn man das Geld zurückbekommt, können die psychologischen Folgen tiefgreifend sein.“
Unternehmen liefen zudem nicht nur Gefahr, den gesamten Darlehensbetrag zu verlieren, sondern auch erhebliche zusätzliche Kosten für die Unterstützung der Betrogenen und für die Untersuchung weiterer Betrugsvorwürfe tragen zu müssen. Zobel: „Zusätzlich besteht das Risiko, dass ihre Reputation leidet und Kunden abwandern, weil sie nicht verhindern konnten, dass Konten kompromittiert wurden.“
Branchen Finanzdienstleistungen, Reisen und Einzelhandel am stärksten vom Betrug via ATO-Angriffe betroffen
Laut dem „Imperva Bad Bot Report 2022“ sind drei der vier am stärksten von ATO-Angriffen betroffenen Branchen (Finanzdienstleistungen, Reisen und Einzelhandel) am ehesten an BNPL-Transaktionen beteiligt. Tatsächlich hätten sich mehr als ein Drittel aller ATO-Angriffe (34,6 %) gegen die Finanzdienstleistungsbranche gerichtet, welche im Zentrum von BNPL stehe. Da der Trend zum digitalen Zahlungsverkehr unvermindert anhalte – zum Teil angeheizt durch den Boom bei BNPL-Angeboten –, werde die Zahl der ATO-Angriffe auf Finanzdienstleister wahrscheinlich weiter stark ansteigen.
„Es ist wichtig, dass wir dies nicht als ein Problem betrachten, das ausschließlich die Zahlungsverkehrsbranche betrifft“, unterstreicht Zobel. BNPL sei in allen Branchen sehr beliebt – von der Unterhaltungsbranche über den Einzelhandel bis hin zum Reise- und Glücksspielsektor. Es bestehe überall das Risiko, betrogen zu werden, „wenn Unternehmen nicht über angemessene Schutzmaßnahmen verfügen“. Die Bewältigung des BNPL-Betrugsrisikos erfordere einen ganzheitlichen Ansatz, „der sich auf eine fortschrittliche Bot-Schutzlösung stützt, die automatisierten Betrug erkennen und eindämmen kann, und Sicherheitsteams dabei unterstützt, betrügerische Aktivitäten auf Benutzerkonten zu verhindern“.
Weitere Informationen zum Thema:
imperva
2022 Imperva Bad Bot Report
imperva
Mitigating account takeover
Allied Market Research
Buy Now Pay Later Market / Buy Now Pay Later Market Outlook – 2030
The Guardian, Anna Tims, 20.02.2022
Online fraud: victim blaming and the emotional price of falling for a scam / Often dismissed as a low-priority crime, the impact can go much deeper than loss of money
Aktuelles, Experten - Dez 17, 2024 18:16 - noch keine Kommentare
E-Rechnungspflicht kommt: Mittelstand muss XRechnung und ZUGFeRD meistern
weitere Beiträge in Experten
- Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen kommentiert Betrug mit PayPal-Gastzahlung
- „Power Off“: BKA meldet internationale Anti-DDoS-Operation gegen Stresser-Dienste
- vzbv-Stellungnahme zum Forschungsdatenzugang: Mehr Transparenz auf digitalen Plattformen gefordert
- Bitkom artikuliert vorab Bedenken: KI-Stellungnahme des EDSA noch im Dezember 2024 erwartet
- Verbraucherzentrale reicht nach BGH-Urteil zu facebook-Datenleck Sammelklage ein
Aktuelles, Branche, Studien - Dez 17, 2024 17:58 - noch keine Kommentare
KI-Tools bieten Hackern neuen Angriffsvektor
weitere Beiträge in Branche
- Account-Betrug auf Instagram: Check Point warnt vor Hochstapelei
- Deepnude AI Image Generator: Cyber-Kriminelle lockten Opfer mit speziellem Köder
- Mitarbeiterverhalten: CyberArk-Studie 2024 deckt Sicherheitsrisiken auf
- KnowBe4 veröffentlicht Phishing-Trends im dritten Quartal 2024 – QR-Code-Phishing auf dem Vormarsch
- Banken müssen Cyber-Bedrohungslandschaft mit fortschrittlicher Sicherheitsstrategie begegnen
Branche, Umfragen - Dez 21, 2020 21:46 - noch keine Kommentare
Threat Hunting: Bedeutung und Wertschätzung steigt
weitere Beiträge in Service
- Umfrage: 71 Prozent der IT-Entscheidungsträger besorgt über Mehrfachnutzung von Passwörtern
- Fast die Hälfte der Unternehmen ohne geeignete Sicherheitsrichtlinien für Remote-Arbeit
- Umfrage: Bedeutung der Konsolidierung von IT-Sicherheitslösungen
- TeleTrusT-Umfrage: „IT-Sicherheit im Home Office“
- Cybersicherheit: SANS-Studie zu Frauen in Führungspositionen
Kommentieren