Aktuelles, Branche - geschrieben von dp am Dienstag, November 30, 2021 14:30 - noch keine Kommentare
Tag der Computersicherheit: Rainer Seidlitz fordert Stärkung der menschlichen Firewall
Stellungnahme von Rainer Seidlitz, Leiter Produkt-Management Safety & Security bei der TÜV SÜD Akademie GmbH, zum 30. November
[datensicherheit.de, 30.11.2021] Zum „Tag der Computersicherheit“ am 30. November 2021 fordert Rainer Seidlitz, Leiter „Produkt-Management Safety & Security“ bei der TÜV SÜD Akademie GmbH, in seiner Stellungnahme, die „menschliche Firewall“ zu stärken.

Foto: TÜV SÜD Akademie GmbH
Rainer Seidlitz: Ständig werden Netzwerke durch Angriffe auf eine harte Probe gestellt
Seidlitz warnt: Malware-Distributoren und Hacker professionalisieren sich – KMU-Gegenmaßnahmen hinken hinterher
„Die Bedeutung von Cybersecurity und eines sicheren digitalen Öko-Systems wächst weiter“, so Seidlitz. Ständig würden Netzwerke durch Angriffe auf eine harte Probe gestellt. Während Malware-Distributoren und Hacker sich professionalisierten und ihre Dienste mittlerweile „as-a-Service“ zur Miete anböten, hinkten jedoch besonders kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bezüglich der Gegenmaßnahmen hinterher.
Seidlitz führt aus: „Zwar achten viele mehr auf die Absicherungen von Netzwerk- und Cloud-Infrastrukturen gegen externe Angriffe, doch sie versäumen es, ihre Mitarbeiter über die Bedrohungen und Gegenmaßnahmen zu unterrichten, um sie als menschliche Firewall zu stärken.“
E-Mails laut Seidlitz noch immer beliebteste Einfallstore
„Der beliebteste Weg, um sich unerlaubten Zutritt zu einem Unternehmensnetzwerk zu verschaffen, ist und bleibt die E-Mail, was diverse Studien zeigen“, berichtet Seidlitz. Die Nachrichten enthielten in der Regel eine mit Malware verseuchte Datei als Anhang oder den Link zu einer betrügerischen Internet-Seite, welche im Rahmen einer Phishing-Attacke die Zugangsdaten stehlen solle.
Besonders beliebt seien die digitalen Auftritte von Online-Versandhändlern, Banken und Paketdiensten – oftmals seien diese E-Mails sogar personalisiert. Auch vor dem Ausnutzen möglicher Ängste ihrer Opfer schreckten die Hacker nicht mehr zurück – von vermeintlichen Informationen rund um die „Corona-Pandemie“ bis zu Anträgen für dringend benötigte Sozialhilfen sei alles bereits missbraucht worden. „Wer bei solchen E-Mails nicht auf verdächtige Absenderadressen oder seltsame Webseiten-URLs achtet, der landet schnell in den Fängen von Kriminellen“, warnt Seidlitz.
Seidlitz betont: Mehr Home-Office verlangt mehr Verantwortung!
„Wie lange die Krise uns beschäftigen wird, lässt sich nicht bestimmen. Das Home-Office als Arbeitsweise ist nun allerdings in der Gesellschaft verankert.“ Mobiles Arbeiten bringe allerdings neue Herausforderungen für die IT-Sicherheit mit sich und fordere gleichzeitig von der Belegschaft, mehr Verantwortung für die Absicherung des Netzwerkes zu übernehmen.
Dabei reiche es nicht aus, die Mitarbeiter lediglich über die Bedrohungslage aufzuklären. Es gelte, im Unternehmen ein Bewusstsein für IT-Sicherheit bis hin zur Führungsebene zu etablieren und den Mitarbeitern zu vermitteln, „dass sie ein wichtiger Teil der Cyber-Abwehr sind“. Hierfür brauche es regelmäßige Übungen, wie Simulationen im Alltag, wenn die Mitarbeiter ihrer gewohnten Arbeit nachgehen. Dadurch sei man für den Ernstfall gewappnet und könne die Abläufe festlegen, um einen Krisenplan zu erstellen.
Seidlitz appelliert: Bewusstsein für IT-Sicherheit schaffen!
Alle Beteiligten eines Unternehmens müssten wissen, „wie bedroht ihre Firma ist und welche Rolle sie bei einem Angriff übernehmen sollen“. „Remote Work“ mit vielen Endgeräten und Zugangspunkten zum Unternehmensnetzwerk erhöhe den Druck.
Da es aber besonders den KMU oft an Fachkräften und Ressourcen fehle, um sich gut vorzubereiten, lohne sich die Einbindung externer Experten von unabhängiger Seite, „die bei entsprechender Ausbildung und Eignung gegebenenfalls auch als Informationssicherheits- oder Datenschutzbeauftragte benannt werden können“. IT-Sicherheit bestehe eben nicht nur aus Hard- und Software, sondern ebenso aus geschulten Mitarbeitern.
Weitere Informationen zum Thema:
datensicherheit.de, 30.11.2021
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datensicherheit.de, 09.08.2021]
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