Aktuelles, Experten - geschrieben von dp am Donnerstag, April 1, 2021 21:31 - noch keine Kommentare
Heftige Debatte zum Impfpass – Datenschützer fordern Bundesgesetz
Impfpass könnte für Besuch eines Restaurants oder Konzerts entscheidend werden
[datensicherheit.de, 01.04.2021] Der Landesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit Rheinland-Pfalz (LfDI RLP) geht in seiner aktuellen Stellungnahme auf die Debatte auf europäischer Ebene zum sogenannten Impfpass ein: „Es wird etwa diskutiert, ob und inwieweit der Besuch eines Restaurants oder eines Konzerts davon abhängig gemacht werden kann, dass die Besucherinnen und Besucher eine erfolgte Anti-,Corona‘-Impfung oder eine überstandene Infektion nachweisen.“ Die Konferenz der unabhängigen Datenschutzaufsichtsbehörden des Bundes und der Länder (Datenschutzkonferenz / DSK) habe hierzu nun eine Entschließung veröffentlicht – aus Sicht der Datenschützer sollte der Bund „ein auf die konkrete pandemische Lage bezogenes, zeitlich befristetes Bundesgesetz“ vorlegen.
Impfpass würde besonders sensible Informationen beinhalten
Der LfDI RLP, Prof. Dieter Kugelmann, stellt klar: „Ob Menschen geimpft worden sind oder ob sie schon eine ,Covid-19‘-Infektion überstanden haben, sind besonders sensible Informationen. Mit solchen Daten muss besonders sorgfältig umgegangen werden und es muss rechtlich gesichert sein, in welchen Zusammenhängen die Daten preisgegeben, verarbeitet und gespeichert werden dürfen.“
Die größte Klarheit besteht demnach, wenn auf Bundesebene ein entsprechendes Gesetz verabschiedet wird. So könnten eine Reihe aufwändiger und zeitraubender Einzelfallprüfungen im Hinblick auf das Vorliegen informierter Einwilligungen vermieden werden, so Professor Kugelmann.
Gesetz zum Impfpass müsste strengen Vorgaben des Artikels 9 Absatz 2 DSGVO genügen
In Beschluss der DSK heiße es daher: „Um dies zu vermeiden und für die Datenerhebung und -verarbeitung im privatwirtschaftlichen Bereich Rechtsklarheit, Rechtssicherheit und eine einheitliche Lösung zu erreichen, bedarf es nach Ansicht der DSK einer auf die konkrete pandemische Lage bezogenen, zeitlich befristeten gesetzlichen Regelung.“
Hierin sei klar und transparent zu regeln, „wer, von wem und unter welchen Voraussetzungen Impfdaten, Testergebnisse, Nachweise zu einer überstandenen Infektion und andere Gesundheitsdaten im privatwirtschaftlichen Kontext nutzen darf“. Dabei müsse das Gesetz den strengen Vorgaben des Artikels 9 Absatz 2 DSGVO genügen. Die DSK fordere den Gesetzgeber auf, „kurzfristig ein entsprechendes Gesetzgebungsverfahren in die Wege zu leiten“.
Weitere Informationen zum Thema:
DSK DATENSCHUTZKONFERENZ, 29.03.2021
Entschließung: „Coronavirus: Impfnachweis, Nachweis negativen Testergebnisses und Genesungsnachweis in der Privatwirtschaft und im Beschäftigungsverhältnis gehören gesetzlich geregelt!“
Aktuelles, Experten - Nov 22, 2024 18:30 - noch keine Kommentare
Mal wieder IP-Datenspeicherung angestrebt: DAV fordert nachdrücklich, Überwachungsphantasien abzustellen
weitere Beiträge in Experten
- ePA für alle: Daten für die Forschung und das Risiko trägt der Patient
- CRA endgültig in Kraft getreten: Digitale Produkte in der EU kommen auf den Prüfstand
- Datenleck bei Öko-Stromanbieter: 50.000 Datensätze deutscher Tibber-Kunden im Darknet
- HmbBfDI unternahm branchenweite Schwerpunktprüfung im Forderungsmanagement
- Repräsentative Studie von Civey und QBE: Über 24 Prozent deutscher Unternehmen kürzlich von Cyber-Attacke betroffen
Aktuelles, Branche - Nov 23, 2024 11:35 - noch keine Kommentare
Black Friday: 89 Prozent mehr ominöse Shopping-Websites als 2023
weitere Beiträge in Branche
- PyPI-Lieferkette im Visier: Kaspersky deckte Cyber-Angriff auf
- Im Kontext der CRA-Umsetzung droht Herstellern Open-Source-Falle
- Gelsemium-Hacker: ESET warnt vor neuen Linux-Backdoors
- Laut 2025 Identity Fraud Report alle fünf Minuten ein Deepfake-Angriff
- Unternehmen sollten NIS-2 ernst nehmen und schnell konforme Lösungen etablieren
Branche, Umfragen - Dez 21, 2020 21:46 - noch keine Kommentare
Threat Hunting: Bedeutung und Wertschätzung steigt
weitere Beiträge in Service
- Umfrage: 71 Prozent der IT-Entscheidungsträger besorgt über Mehrfachnutzung von Passwörtern
- Fast die Hälfte der Unternehmen ohne geeignete Sicherheitsrichtlinien für Remote-Arbeit
- Umfrage: Bedeutung der Konsolidierung von IT-Sicherheitslösungen
- TeleTrusT-Umfrage: „IT-Sicherheit im Home Office“
- Cybersicherheit: SANS-Studie zu Frauen in Führungspositionen
Kommentieren